Kuba war das erste Land unserer Langzeitreise und sollte eigentlich ein grandioser Startpunkt für eine Zeit voller Abenteuer sein. Leider kam es ganz anders und wir wurden nie richtig warm mit dem Inselstaat in der Karibik. Wieso das so war und welche Erfahrungen wir bei unserem Urlaub in Kuba gemacht haben, möchten wir dir in diesem Artikel verraten.
Disclaimer: Wir unternahmen unsere Reise nach Kuba auf eigene Faust im Jahre 2016 und dieser Artikel löste seit seiner ersten Veröffentlichung große Kontroversen auf unserem Blog aus.
Es ist gut möglich, dass sich die Gegebenheiten mittlerweile verändert haben. Auch wirst du vielleicht andere Erfahrungen machen als wir. Das ist vollkommen normal und wir würden uns freuen, wenn du uns deinen Erfahrungsbericht in den Kommentaren mitteilst.
Inhaltsverzeichnis
Unser erster Eindruck von Kuba
Direkt nach unserer Landung in Kuba mussten wir uns in einer Reihe aufstellen, um die Migration zu passieren. Es gab sogar Angestellte, die darauf geachtet haben, dass auch ja niemand aus der Reihe tanzt und die Übeltäter:innen schroff wieder an ihren Platz schickten. Hier schien auf den ersten Blick alles sehr strikt zu laufen ohne das müdeste Lächeln im Gesicht. Leider war dies ein erster Vorgeschmack auf die kommenden drei Wochen, die wir in Kuba verbrachten.
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Für die Einreise nach Kuba musst du im Vorfeld ein Visum beantragen, das auch Touristenkarte genannt wird. Mit dieser darfst du dich bis zu 90 Tage im Land aufhalten.
Und keine Sorge: Du kannst deine Touristenkarte für Kuba online beantragen und bekommst diese dann ganz einfach per Post zugesandt.
Warum wir nach Kuba wollten
Einer der Gründe, warum wir unbedingt Kuba an den Start unserer Reise setzen wollten, war unsere Befürchtung, dass die Insel bald von amerikanischen Tourist:innen überrannt wird und wir noch etwas von dem ursprünglichen Charme der Insel erleben wollten.
Denn du wirst bei einem Urlaub auf Kuba wunderschön restaurierte Kolonialbauten neben total verfallenen Gebäuden sehen. Häufig parkt noch einer der pittoresken OIdtimer davor und fertig ist das perfekte Postkartenmotiv.
Was für uns schön anzusehen ist, ist für die Kubaner:innen allerdings bittere Realität. Aufgrund jahrzehntelanger Wirtschaftssanktionen fehlen schlicht Ersatzteile oder auch Baumaterialien und Not macht eben erfinderisch. Nirgendwo haben wir das bisher so deutlich auf unseren Reisen gespürt wie in Kuba.
Kuba Erfahrungsbericht: Der Umgang mit der Revolution
Eigentlich überall sind die beiden Castro-Brüder sowie Che Guevara zu sehen, auf Häuserwänden und riesigen Werbetafeln. Meistens noch untermalt mit einer Durchhalteparole. Die Revolution muss schließlich am Leben gehalten werden. Das wirkte auf uns zwar sehr unwirklich und fast schon lächerlich, aber die Propaganda in Kuba ist in Wirklichkeit bittere Realität für die Bevölkerung.
Unterstützung auf den Häuserwänden erhält das Trio übrigens des Öfteren von dem ehemaligen venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez, der bis zu seinem Tod im Jahr 2013 ein treuer Unterstützer der Castros war und auch lange Zeit auf Kuba medizinisch versorgt wurde. Sozialistische Diktatoren halten scheinbar zusammen.
Ansonsten finden sich viele weitere Revolutionäre sowie kubanische Nationalhelden wie Martí, Cienfuegos oder Céspedes auf Geldscheinen sowie Straßennamen. Einen kritischen Umgang, wie beispielsweise mit dem mysteriösen Tod von Cienfuegos, gibt es erwartungsgemäß natürlich nicht.
Atemberaubende Landschaft bei einer Rundreise auf Kuba
Die Landschaft und Natur in Kuba sind wunderschön. Ob es die seltsamen Karstformationen im verträumten Valle de Viñales sind oder die üppige Natur um Baracoa, die zahlreiche endemische Arten beheimatet.
Kuba ist daher auch ein herrliches Land für alle Wanderfreund:innen. Bedenke allerdings, dass die Kubaner:innen für fast alles Geld haben wollen und selbst die einfachsten Wanderstrecken offiziell nicht ohne (oftmals sehr teuren) Guide bewältigt werden können, bzw. dürfen.
Erfahrungsbericht Kuba: Es geht immer ums Geld
Und an dieser Stelle kommen wir auch zu einem unserer größten Kritikpunkte, der für viele unserer schlechten Erfahrungen auf Kuba verantwortlich ist. Es geht (fast) immer nur ums Geld!
Du kannst davon ausgehen, dass du für alles zur Kasse gebeten wirst. Ein Besuch des sehr enttäuschenden Playa Blanca in der Nähe von Baracoa? Kostet zwei US-Dollar. Und nein, hier gibt es keine touristische Infrastruktur, die von diesem Geld betrieben wird.
Mal eben mit der eigenen Taschenlampe in eine Höhle im Valle de Viñales reinspazieren? Nur mit dem inoffiziellen Guide für ebenfalls zwei US-Dollar pro Person möglich. Dauer des ganzen Besuchs war übrigens keine Viertelstunde.
Diese schier grenzenlose Geschäftstüchtigkeit der Kubaner:innen zieht sich durch unsere gesamten Erlebnisse und Erfahrungen während unserer Rundreise durch Kuba und hat uns zunehmend unsere Zeit versaut.
Dabei haben wir durchaus Verständnis dafür, dass Menschen Geld verdienen wollen und müssen und hierbei auch schon mal kreativ werden. Nur die Art und Weise wie dies in Kuba geschieht, haben wir noch in keinem anderen Land kennengelernt.
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Liegt es etwa am Mindset?
Wir haben in Kuba das Gefühl gewonnen, dass die Einheimischen den Eindruck haben, dass die Tourist:innen praktisch jeden Preis bezahlen, der aufgerufen wird.
So haben wir in Trinidad mitbekommen, dass eine circa 15-köpfige deutsche Reisegruppe ihren Guide überreden wollte, noch eine weitere Sehenswürdigkeit zu besuchen, die nicht auf dem Plan stand. Nachdem pro Person zwei US-Dollar eingesammelt worden, konnte der Guide dann auch von dem Plan überzeugt werden. Kein schlechter Zusatzverdienst in einem Land, in dem das Durchschnittseinkommen 35 bis 40 US-Dollar monatlich beträgt.
Aber auch wir haben in Baracoa erlebt, dass unser sehr lustloser Guide, der mit uns den Tafelberg El Yunque bestieg, für den Besuch eines nahegelegenen Wasserfalls ein üppiges Trinkgeld verlangte. Und dabei gehörte die Erfrischung im Wasserfall fest zum versprochenen Programm, das uns vor Antritt der Tour versprochen wurde.
Besonders in Erinnerung blieb uns eine Begegnung mit kleinen Kindern in der Nähe von Baracoa. Diese gingen vor uns und pflückten einige Blumen am Wegesrand. Da wir Spanisch sprechen, konnten wir verstehen, wie die Kinder sich dazu austauschten, dass sie uns die Blumen für einen US-Dollar pro Stück verkaufen sollten.
Auf den Einwand eines Kindes, dass dies ja einfach Blumen sind, die sie soeben erst gepflückt hatten, meinten die anderen einfach nur trocken, dass wir ja schließlich dumme Touristen seien
Kuba Urlaub Erfahrung: Kontrolliere jede Transaktion
Selbst wenn du dir nicht bei überteuerten Aktivitäten das Geld aus der Tasche ziehen lässt, werden die raffinierten Kubaner:innen eine Möglichkeit finden, um deine Dineros zu kommen.
Egal, wo du etwas bezahlen wirst, du kannst davon ausgehen, dass dir falsches Wechselgeld zurückgegeben wird. Und zwar immer zu wenig. Dies ist uns in Kuba in einer Häufigkeit passiert, die einfach kein Zufall sein kann.
Und dabei war es unerheblich, ob du in einer staatlichen Wechselstube Geld umtauschen möchtest oder in einem privaten Restaurant zu Abend isst. Selbst im Supermarkt haben wir permanent die Preise unserer Einkäufe zusammengerechnet und waren dann ganz erstaunt, dass wir oft das Doppelte zahlen sollten. Sobald wir auf die fehlerhafte Rechnung hingewiesen haben, wurde uns das fehlende Geld aber immer unter leichtem Murren dann doch ausgehändigt.
Besonders beliebt war übrigens das Herausgeben des Wechselgeldes in der falschen Währung. Früher gab es nämlich noch zwei Währungen in Kuba mit einem Wechselkurs von 25:1 (Peso Nacional zu Peso Convertible). Du kannst dir ja sicherlich denken, zu wessen Nachteil dies geschah. Da es mittlerweile aber nur noch den Peso Nacional gibt, brauchst du dir vor dieser Masche zumindest keine Sorgen mehr machen.
Perro Caliente in Santiago de Cuba
Sehr geärgert haben wir uns über ein Erlebnis in Santiago de Cuba, als wir uns einen Perro Caliente (= Hot Dog) kaufen wollten, der laut Preistafel fünf kubanische Peso (CUP) kosten sollte. Hiervon haben wir sehr deutlich zwei Stück bestellt und sollten dann 20 CUP bezahlen.
Als wir monierten, dass wir doch eigentlich nur 10 CUP bezahlen sollten, wurde die Verkäuferin zunehmend böse und meinte, jetzt müsse sie für den günstigeren Preis eine andere Wurst nehmen.
Erstaunlicherweise sollten wir nach dem Austausch erneut 20 CUP bezahlen, da sie die doppelte Menge Wurst auf das Brötchen gepackt hatte. Da wir weiterhin auf den Preis im Aushang bestanden, nahm sie jeweils noch ein Stück Wurst von den Brötchen und warf uns nach dem Bezahlen aus dem Laden.
Jetzt könnte es sich durchaus um ein Missverständnis gehandelt haben, obwohl wir sehr klargemacht haben, dass wir die günstige Variante haben wollen und auch nie eine Extra-Wurst verlangten.
Leider sind uns ähnliche Situationen zuhauf passiert wie beispielsweise beim Pizzakaufen im Valle de Viñales oder dem Kaffee in Havanna. Daher gehen wir davon aus, dass es ein etabliertes Geschäftsmodell in Kuba ist, den Tourist:innen erstmal etwas zu viel Geld zu berechnen und zu schauen, was passiert.
Die Kirsche auf der Sahnetorte
Eine besondere Situation erlebten wir noch kurz vor Abflug, als wir am Flughafen unser verbliebenes kubanisches Geld in mexikanische Pesos tauschen wollten, da es als nächstes nach Mexiko ging.
Während Marie am Check-In wartete, um unser Gepäck abzugeben, suchte ich eine Wechselstube, die mexikanische Peso vorrätig hatte. Vor mir standen lediglich zwei Personen in der Warteschlange, die offensichtlich am Flughafen arbeiteten und Geld einzahlen wollten.
Bis ich an der Reihe war, dauerte es fast zwei Stunden, da ausgiebig miteinander gequatscht wurde. Zum Glück waren wir sehr zeitnah am Flughafen, aber so langsam wurde es dann doch knapp.
Marie stieß irgendwann dazu und als wir endlich an der Reihe waren, wurde das Geld gezählt, die passenden mexikanischen Pesos herausgelegt und die Daten meines Ausweises notiert. Jetzt mussten nur noch die beiden Währungen miteinander ausgetauscht werden.
Genau in diesem Moment klopfte es an der Hintertür und die Dame am Schalter macht einem Wachmann auf. Die beiden begannen damit, Geld in verschiedene Geldsäcke zu packen. Auch dies zog sich wieder einige Zeit und mittlerweile hatten wir leichten Zeitdruck.
Daher fragten wir freundlich nach, ob wir das Geld einfach austauschen könnten, da wir unseren Flieger bekommen mussten. Daraufhin reagierte die Frau sehr gereizt, schob uns unser kubanisches Geld wieder zurück und meinte, wir sollten unverrichteter Dinge wieder gehen.
Etwas perplex sprinteten wir zum Check-In und entdeckten glücklicherweise eine weitere Wechselstube, nachdem wir durch die Sicherheitsschleuse waren. Hier gab es zwar nur US-Dollar, aber besser als das im Ausland wertlose Geld mitzunehmen.
Natürlich verlangten wir nach einer Rechnung, die uns der Mitarbeiter aber partout nicht aushändigen wollte. Nachdem wir aber sogar über die Lautsprecher ausgerufen wurden, sprinteten wir abermals, um unser Flugzeug zu erreichen, ohne die Rechnung zu bekommen. Beim Nachrechnen im Flieger fiel uns dann auf, dass einige Dollar fehlten.
Verständnis für die Bevölkerung
Auch wenn es dich nach dem Lesen der bisherigen Zeilen vielleicht überrascht, so haben wir durchaus viel Verständnis für das Verhalten der Kubaner:innen. Denn in Kuba liegt das durchschnittliche Monatseinkommen bei circa 35 bis 40 US-Dollar.
Viele Konsumgüter sind aber, wenn sie denn überhaupt verfügbar sind, nochmal deutlich teurer als bei uns. So ist die Arbeit mit Tourist:innen oft der einzige Weg, um sich viele Dinge überhaupt erst leisten zu können. Und schneller geht es natürlich, wenn man diese auch noch über den Tisch zieht.
Für uns waren diese Erlebnisse und Erfahrungen aber dennoch dermaßen ernüchternd, dass wir zunehmend skeptischer gegenüber der Bevölkerung wurden und keine besonders gute Zeit hatten. Möglicherweise haben wir dadurch zwar auch tolle Erlebnisse verpasst, aber wir konnten den Menschen immer weniger ohne Misstrauen entgegentreten.
Und so hinterlässt unsere Reise auf eigene Faust durch Kuba sehr ambivalente Gefühle bei uns. Kuba ist sogar eines der wenigen Länder geworden, bei denen wir uns eine zweite Reise selbst sechs Jahre später nur sehr schwer vorstellen können.
Häufig gestellte Fragen zu unseren Erfahrungen bei unserem Urlaub auf Kuba
Nachfolgend möchten wir dir noch gerne einige Fragen beantworten, die immer wieder auftauchen.
Neben den herkömmlichen Tipps und Tricks für eine jede Reise musst du unserer Erfahrung nach sehr auf dein Geld achten, das hier gerne mal mit kleineren oder größeren Gaunereien abgeluchst wird. Alle unsere Erfahrungen zu unserem Urlaub auf Kuba findest du im Artikel.
Mit dem Stand Dezember 2022 kannst du ohne Impfnachweis oder PCR-Test nach Kuba einreisen. Es kann jedoch vorkommen, dass du stichprobenartig einen Test durchführen musst.
Und jetzt interessieren uns deine Erfahrungen: Wie hast du Land und Leute in Kuba wahrgenommen? Wir freuen uns auf deine Erlebnisse in den Kommentaren!
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62 Kommentare
Wirklich spannend und wunderbar ungeschminkt ist dein Bericht! Kaum ein Reisender wird nicht überlegt haben, ob er jetzt nicht schnell noch nach Kuba fliegt, bevor überall Coca-Cola und Mc Donalds Schilder prangern. Natürlich kann ich verstehen, dass alle ein Stück vom Kuchen abhaben wollen aber es würde mich auch fürchterlich nerven! Danke für diesen ungefilterten Beitrag!!!
Viele Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
danke für deine netten Worte! Genau das war auch unsere Intention, als wir unsere Reise in Kuba gestartet haben. Wenn wir ehrlich sind, hätte uns ein solcher Bericht wahrscheinlich vor unserer Reise auch nicht abgehalten. Wir haben es aber einfach als unsere Pflicht angesehen, dies auch an euch weiterzugeben, da wir sehr viele andere Reisende getroffen haben, die dieselbe Erfahrung in Kuba machen mussten. Es ist sicherlich nicht alles negativ, aber doch oft sehr, sehr anstrengend!
Liebe Grüße
Chris
Sehr toller Bericht. Danke. 🙂
Gern geschehen 🙂
Ich hatte eine ähnliche Erfahrung in Ägypten. Irgendwie kann man sich einfach nicht entspannen, wenn man andauernd das Gefühl hat auf der Hut sein zum müßen um nicht übers Ohr gehauen zu werden 🙁
Das stimmt. Irgendwann haben wir halt einfach abgeblockt, wenn Einheimische den Kontakt zu uns gesucht haben, weil wir immer dachten, dass da irgendeine Masche hinter steckt…
Hallo ihr zwei, interessanter Beitrag. Wir waren im September letzten Jahres auch auf Kuba und haben Land und Leute ganz anders kennengelernt. Unterhaltungen und Kontakt zu den Einheimischen waren problemlos möglich und auch was die politische Einstellung angeht haben wir die Menschen anderes erlebt. Vielleicht liegt es einfach an der Zeit. Kuba ist momentan so überschwemmt mit Touristen, dass der Umgang mit ihnen möglicherweise resoluter geworden ist. Schade, dass ihr diese negativen Erfahrungen gemacht habt…
Hallo Anna,
das kann gut sein. Wir haben auch von Leuten gehört, die vor ca. zwei Jahren dort waren, dass da noch alles ganz anders war. Derzeit werden halt auch einfach die Konsumgüter ins Land geschwemmt und jeder will etwas davon haben. Und die einzige Möglichkeit, um sich diese zu leisten, ist die Arbeit mit Touristen. Leider liefen die meisten Unterhaltungen mit Einheimischen darauf hinaus, dass sie uns zu einer Unterkunft, Restaurant, Taxi führen wollten. Nahmen wir dieses Angebot nicht an, waren wir ganz schnell keine Amigos mehr. Naja, vielleicht machen wir uns irgendwann nochmal ein zweites Bild vom Land 😉
Liebe Grüße
Chris
Ich finde Kuba ist absolut eine Reise wert, wenn man weiß auf was man sich einlässt.
Vor ein paar Jahren war ich selbst dort und habe ein Woche in Varadero Strandurlaub gemacht und anschließend noch ein paar Tage in Havanna verbracht.
Es ist eine ganz andere Welt, aber das macht es meiner Meinung nach so einzigartig und sehenswert.
Viele Grüße
Natalie
Hallo Natalie,
da hast du vollkommen Recht. Wir hatten uns natürlich auch vorab über Kuba informiert und wussten zumindest einigermaßen, worauf wir uns da einlassen. Wahrscheinlich hätten wir es auch gemacht, wenn wir genau gewusst hätten, was da auf uns zukommt. Und einzigartig und sehenswert ist Kuba definitiv!
Liebe Grüße
Christian
Hallo,
wir waren 2013 in Cuba unterwegs und haben das damals nicht so krass empfunden. Einmal haben wir erlebt, dass man uns Pesos statt CUC als Wechselgeld herausgeben wollte. Und in Santiago empfanden wir die jineteros als wirklich aufdringlich.
Ansonsten haben wir viele nette Kontakte mit Einheimischen erlebt – auch ohne Geld dafür zu zahlen. Einmal setzte sich eine alte Frau zu uns auf die Bank und begann ein Gespräch mit uns. Nach einer Weile fragte sie, ob wir ihr etwas Geld für Essen geben könnten, sie sei Diabetikerin und müsse sich besonders ernähren. Wir hatten nichts dabei, trotzdem blieb sie weiter bei uns sitzen und führte das Gespräch fort.
Vielleicht hat sich jetzt wirklich viel durch den Touristenansturm geändert. Schade!
Viele Grüße
Gina
Hallo Gina,
wahrscheinlich unterliegt Kuba einem dermaßen schnellen und starken Wandel, dass selbst ein halbes Jahr eine lange Zeit für die verschiedensten Eindrücke ist. Derzeit treffen wir in Mexiko eine Menge Leute, die ebenfalls vor wenigen Wochen in Kuba waren und fast alle haben ausschließlich die gleichen Erfahrungen wie wir gemacht. Wirklich schade, denn das Land ist echt schön!
Die Jineteros in Santiago haben wir übrigens als gar nicht besonders nervig oder störend wahrgenommen, obwohl dutzende Stellen im Internet vor diesen warnen.
Liebe Grüße
Chris
Mein Eindruck von Kuba war leider ganz ähnlich und ich war damals heilfroh, nach 3 Wochen endlich zurück nach Mexiko fliegen zu können.
Ich muss aber auch sagen ,dass gerade bei diesen kleinen Kiosks die Leute immer sehr ehrlich mit mir waren und mir keinen Peso zu wenig rausgegeben haben. Dass immer pauschal „un dolar“ verlangt wurde habe ich auch nicht erlebt, aber da 95% der Touristen so unglaublich ignorant sind und es einfach nicht kapieren, dass sie abgezockt werden, kann man den Kubanern ihre kleinen Gaunereien auch fast nicht verübeln.
Beim Zuckerbaronen-Turm in Iznaga wird zum Beispiel an den Ständen Zuckerrohrsaft verkauft für „uno“ – ein ausgestrecker Zeigefinger. Die Währung sagen sie nicht dazu, aber die ganze Reisegruppen-Touristen denken natürlich, dass es 1 CUC wäre. Ich wusste, dass ein Glas Zuckerrohrsaft nur 1 Peso kostet, und als ich den Peso hinlegte haben sich alle Kubaner den Arsch abgelacht und mir den ganzen Tag lang kostenlos Saft ausgeschenkt a la „du bist eine von uns“ (habe natürlich trotzdem gezahlt 😉 )
Was mich bei sowas allerdings wütend macht: die Chefs dieser Stände heimsen die ganze Kohle für sich ein und zahlen ihren Mitarbeitern, die den ganzen Tag für sie verkaufen, trotzdem nur 1 CUC pro Tag als Gehalt…
Mehr Eindrücke über Kuba habe ich hier aufgeschrieben:
http://aworldkaleidoscope.com/diese-9-dinge-nerven-in-kuba/
(ihr dürft euren Artikel übrigens gerne bei mir in den Kommentaren verlinken 😉 )
LG Steffi
Oh, ich dachte mir schon, dass ich das vielleicht etwas missverständlich geschrieben haben. Nicht für alles wurde pauschal „un dollar“ verlangt (wäre ja manchmal auch extrem günstig 😉 ), sondern statt der Währung wurde immer „dollar“ gesagt. Manchmal wurde auch einfach, wie du bereits angemerkt hast, die Zahl genannt. Aber das stimmt schon, vielleicht sind diejenigen, die einen CUC für den Zuckerrohrsaft ausgeben, auch selbst Schuld.
Liebe Grüße
Chris
Hi Chris,
sehr interessant verfasst und zeigt einem auch, dass man eben nicht komplett blauäugig in die Welt hinaus gehen sollte 🙂 Uns wird es Ende August das erste mal nach Kuba verschlagen und wir sind wirklich gespannt wie wir das Land und vor allem die Leute erleben werden.
Grundsätzlich kann man aber dem Kubaner, der wie du schon angemerkt hast nur 20 – 30 EUR im Monat verdient, keinen Strick daraus drehen, dass er von uns im Verhältnis „stinkreichen“ Europäern den ein oder anderen „Dollares“ abzwacken will. Und mal ehrlich, machen uns die 2 EUR arm, wenn wir für 15 Min. durch eine Höhle geführt werden? Nicht wirklich, oder?
Und nur wegen der Tatsache, dass das Einkommen so verdammt gering ist, kann man nicht erwarten, dass auch wir dort für praktisch „kein Geld“ Alles bekommen. Ich sag mir immer, was ist es mir Wert, z. B. ein kaltes Bier am Strand zu bekommen oder durch eine Höhle geführt zu werden… 1, 2, 3 EUR? Und nicht nach dem Motto, „he, der Kubaner zahlt aber nur 20 Cent für sein Bier!!!“ -> der verdient wenn überhaupt 1% von dem was wir verdienen 😉
Wie heißt es so schön, leben und leben lassen, und vor allem wegen so etwas nicht stressen lassen und einfach mal das ganze „Erfahren“ 🙂
Dennoch bin ich dankbar für die Dinge die du hier geschildert hast, mit solchen Infos ist es auch leichter, dass ganze „System“ zu verstehen und zu akzeptieren. Und kostet der Mojito halt mal 5 oder 6 CUC – immer daran denken, was wir für vermutlich schlechterer Ware bei uns zuhause bezahlen würden ;D
Gerne melde ich mich nach meinem Trip zurück und reflektiere meine Reise 🙂
Bis dahin, beste Grüße vom Bodensee
Mirko
Hallo Mirko,
vielen Dank für deinen umfangreichen Kommentar! Zuallererst möchte ich euch natürlich ganz viel Spaß in Kuba diesen Monat wünschen 🙂
Du hast natürlich recht, dass man gerade im Urlaub nicht immer jeden Euro zwei Mal umdrehen sollte. Da bleibt viel zu viel Freude auf der Strecke und letztlich sollen die Menschen in ihrem Land ja auch etwas an den Touristen verdienen. Daher ist deine Faustregel mit dem Wert einer Leistung universell anwendbar.
Was uns vor allem in Kuba gestört hat, war die Art und Weise, wie diese Preise durchgesetzt werden sollten. Da wurden wir weniger als Menschen, sondern vielmehr als wandelnde Dollarscheine behandelt. Sicherlich irgendwo verständlich, aber trotzdem möchte keiner so behandelt werden denke ich 😉
Ach ja, eine Illusion muss ich dir leider zum Schluss nehmen…der Mojito auf Kuba ist scheußlich! Liegt aber an den fehlenden Limettenbäumen, die durch einen Hurrikan vor wenigen Jahren fast allesamt zerstört worden. Die Kubaner sind wie immer sehr erfinderisch und haben längst „Ersatzlimettensaft“ gemixt, aber der schmeckt nun mal im Mojito so gar nicht.
Wir freuen uns sehr auf deinen Bericht nach Abschluss der Reise!
Liebe Grüße aus Guatemala
Chris
Danke für dein Feedback 🙂
Hab mich schon so auf einen leckeren Mojito gefreut 😉
Abenteuer soll eben Abenteuer bleiben, sonst könnten wir ja gleich ins All-Inclusive Hotel nach Spanien oder so ;D
Genau so ist es 😉
Und vielleicht hast du ja mehr Glück als wir und findest sogar einen.
Jedenfalls nochmal viel Spaß für eure bald beginnende Reise!
Ich habe keinen Bericht zum Beitragen, möchte aber mal die Kuba Berichte gesammelt hier kommentieren die ich bei euch gelesen habe. Auch wenn es sich ziemlich individuelle für euch anfühlen muss „gegen den Strom zu schwimmen“ was Kuba betrifft, denke ich doch, das ihr zu ganz großem Maße selbst Schuld an den negativen Erfahrungen seid.
Ihr habt weder verstanden, dass ihr in einem sozialistischem Staat seid, noch das es ein Land mit hundert-prozentigem Wirtschaftsembargo ist, noch dass es sich um ein extrem armes Land handelt und schon gar nicht das die kubanische Mentalität sehr emotional und leidenschaftlich ist.
– der CUC ist weder eine fiktive, noch eine Touristenwährung … hier beginnt euer Problem!
– die Preise für Touristen in CUC und Kubaner in Pesos für eine Fährüberfahrt sind nicht zur Abzocke sondern resultieren aus den sozialistischen Subventionen für die Bürger. Ihr habt mit eurem „extrem ausgebufften“ Verhalten also nichts anderes gemacht, als Kubas Sozialsystem belastet und ausgenutzt.
– durch das Verhandeln um jeden CUC bei der Casa nutzt ihr die für Kubaner unbekannten marktwirtschaftlichen Phänomene von Marktmacht und Angebot und Nachfrage aus. Die fixe Steuer zur Betreibung einer Casa (keine % vom Umsatz) zwingen den Betreiber zu massiven monatlichen Abgaben, ob belegt oder nicht.
– das Feilschen um (lächerliche) Cent Beträge an den Sandwich-Ständen ist nicht nur aus der Brille eines Kubaners Hohn …
– warum sollte ein Sandwich Verkäufer oder eine Casa Mama zu euch liebenswert sein, wenn ihr euch so verhaltet?
– das Frühstück und das Abendessen in den Casas ist der schönste Teil der Reise, weil man ins Gespräch kommt, die Familienverhältnisse beobachten kann und das Essen ausnahmslos HERVORRAGEND ist (ja, ein staatliches Restaurant ist dafür billig, richtig)
Aber ja, einige Erfahrungen sind weniger erfreulich und von geplanter Abzocke bestimmt. Doch sollte man sich nicht an die kulturellen und landes-individuellen Begebenheiten anpassen können, sollten wir eine Liste der ENTfehlungen schreiben, die recht lang werden könnte …
Ich hoffe, dass eure Leser etwas differenzierter die Dinge betrachten und das Besucher die noch nicht auf Kuba waren darüber hinaus versuchen sich zu informieren.
Muchos saludos, Uli
Hallo Uli,
vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag! Scheinbar müssen wir noch einige Dinge richtig stellen:
An keiner Stelle wird von uns behauptet, dass wir möglichst individuell „gegen den Strom schwimmen wollen“ (abgesehen davon haben wir eine Menge Leute getroffen, die in Kuba sehr ähnliche Erfahrungen wie wir gemacht haben). Stattdessen drängt sich eher der Verdacht auf, dass du unsere Berichte gar nicht so genau gelesen hast oder bewusst falsch verstehen möchtest!
Sicherlich können wir uns an die kulturellen und landestypischen Gegebenheiten anpassen – ob dazu gehört, dass man sich an den verschiedensten Stellen abzocken lassen muss, wage ich zu bezweifeln!
Zwei Beispiele hierzu:
1) Wieso soll ich für die „Peso-Pizza“ 1 CUC (= 1 Euro) zahlen, wenn der Kubaner 5 CUP (= 0,20 Euro) zahlt? Ich denke kaum, dass die Pizza vom Staat subventioniert wird, und wenn ja, möchte ich gerne eine Quelle dazu sehen. Auf den korrekten Preis zu bestehen, ist in meinen Augen übrigens auch etwas ganz anderes, als um „lächerliche“ Centbeträge zu feilschen.
2) Wenn es landestypisch ist, dass man in ca. 50 % der Fälle eine falsche (überhöhte) Rechnung oder falsches (zu geringes) Wechselgeld erhält, möchte ich mich an dieses Verhalten auch gar nicht anpassen!
Deine weiteren Punkte:
– Wie soll ich denn eine Währung nennen, die man außerhalb des Landes nicht tauschen kann und darüber hinaus nichts wert ist? Für mich trifft es „fiktiv“ sehr genau! Danke für den Hinweis mit der Touristenwährung – in der Tat hatte sich dieser Ausdruck in einen Artikel eingeschlichen und wir haben es sofort geändert.
– Damit hast du wahrscheinlich recht, allerdings denke ich kaum, dass der Kapitän das Geld nachher dem Staat zur Verfügung stellt. Einen Grund hier persönlich zu werden, sehe ich aber auch nicht!
– Ich bezahle nicht jeden aufgerufenen Preis, nur weil ich mich auf einmal in einem sozialistischen Land befinde. Abgesehen davon denke ich, dass die Kubaner ein recht gutes Gespür für Angebot und Nachfrage haben. Wir haben schließlich niemanden mit der Pistole auf der Brust zu einem Vertragsschluss gezwungen!
– Wie bereits oben geschrieben, ging es nicht ums Feilschen. Wird auch nirgendwo von uns behauptet!
– Diesen Punkt verstehe ich nicht. Welches Verhalten? Auf den korrekten Preis bestehen, bzw verhandeln?
– Das mag ja durchaus sein, aber der Schwerpunkt unseres Blogs liegt nun mal auf Reisen mit geringem Budget. Wir können leider keine 2000 € und mehr pro Person für eine dreiwöchige Reise nach Kuba ausgeben. Daher wollen wir unseren Lesern natürlich auch Tipps an die Hand geben, wie man Kuba mit einem geringeren Budget bereisen kann. Und wo sollte man authentischere Einblicke in den kubanischen Alltag erhalten, als in einem Straßenimbiss?
Zum Abschluss möchte ich noch anmerken, dass wir nirgendwo von einem Besuch in Kuba abraten, sondern eher dazu ermutigen und ganz ausdrücklich schreiben, dass es sich um unsere eigene, sehr subjektive Meinung handelt. Es wäre aber einfach nicht glaubwürdig und vor allem unfair unseren Lesern gegenüber, wenn wir diese Eindrücke gänzlich verschweigen würden, die wir halt so erlebt haben!
Liebe Grüße
Chris
Ich habe die Berichte überwiegend gelesen und ja, der Fokus liegt bei euch auf dem „billigen“ Reisen, aber man kann doch nicht unreflektiert alles kritisieren was nicht unter einem Euro Kaufpreis liegt. Teilweise Abzocke, richtigerweise unberechtigt, teilweise aber Teil des sozialistischen Systems, teilweise aber auch einfach nötig ein gewisses Einfühlungsvermögen zu beweisen und die Situation vor Ort zu verstehen.
Du fragst bei einigen Dingen nach Belegen, dazu empfehle ich dir im Allgemeinen den Blog: http://www.cubaheute.wordpress.com , im Speziellen den Beitrag: https://cubaheute.wordpress.com/2016/07/17/wie-viel-verdienen-die-kubaner-wirklich-auf-den-spuren-des-realeinkommens-der-sozialistischen-insel/
– zu falschen Rechnungen und falschem Wechselgeld: Der Ton und das Auftreten macht für die Kubaner die Musik. Jahrzehntelange Behandlung mit Bevormundung und Arroganz durch Amerika macht das Volk da vielleicht besonders feinfühlig. Sowohl als Alleinreisender, als in Gruppen habe ich diese Situationen als absolute Ausnahme erlebt und bin im Gegenteil oft eingeladen worden. Zu einem von Kubanern kaum bezahlbaren Bier, über Familienfeste bis hinzu Abendessen in der Casa.
– zu den Währungen!!! Hier bleibt es bei einem Halbwissen. Es handelt sich beim CUC um eine Devisenwährung, die den US Doller in den 90er Jahren als zweite Währung im Land abgelöst hat. Weshalb? Weil sich herausgestellt hat, dass international (im Geflecht der ganzen Embargos) der kubanische Pesos nicht anerkannt ist. -> nicht anerkannt, für andere Länder nicht tauschbar / -> als fiktive Währung hattest du meiner trüben Erinnerung nach aber sogar den CUC bezeichnet, was ja noch weniger richtig ist … Falls ich das falschherum in Erinnerung habe, verzeih, es bleibt aber in beiden Fällen falsch.
– Wie du vielleicht bemerkt hast, ist die ganze Preislisten Situation und Rechnungsschreiberei sehr bürokratisch auf Kuba. Dieser Bürokratismus ist noch weitaus höher als in Deutschland, resultierend aus einem zentralgesteuertem System, das versuchen muss so viel wie möglich zu kontrollieren. Also jein! Vielleicht gibt der Kapitän diesen einen CUC nicht an, ist aber im Großen und Ganzen äußerst detailliert Rechenschaft schuldig und liefert evtl. sogar diesen einen CUC von dir ab! Und wenn nicht, ein Trinkgeld kann man beim Monatseinkommen eines Kapitäns gut gebrauchen …
– Nicht jeden aufgerufenen Preis bezahlen … Nun ja, bei Casas bewegt sich das alles +/- 5 CUC um die üblichen 25 CUC für eine Nacht, abhängig von der Örtlichkeit und der Ausstattung. Immer noch ein günstiger Preis für eine Übernachtung. Da die Betreiber aber hohe Abgaben zu zahlen haben, sind sie auf die Zusatzeinnahmen aus Getränken, Frühstück und Abendessen angewiesen. 3-5 CUC für das Frühstück, welches meistens mit Liebe und tollem Service zubereitet ist, ist dabei eine Investition, mit der man sich etwas gutes zu Essen gönnt und dem Betreiber das Wirtschaften ermöglicht. [Punkt] Ich wäre auch nicht herzlich zu euch gewesen, sry …
– Es ging nicht ums Feilschen? Beschreibt ihr nicht an mehreren Stellen, das ihr NIE den regulären Preis bezahlt habt (unüberleslich mit Stolz)?
– Subventionen: Die Grundnahrungsmittel werden zu subventionierten Preisen an die Kubaner verkauft (auch über die Libreta hinaus), daher ist davon auszugehen, dass auch eure Pizza subventioniert ist. ?
– Alle Produkte / Rohstoffe die nicht aus der Binnenwirtschaft entstehen, müssen zu teuren CUC (da Devisenwährung) importiert werden. Daher das recht hohe Preisniveau …
– Die Wurst auf deinem Sandwich und deiner Pizza ist für Kubaner ein Luxus, wobei Schwein mittlerweile erschwinglich ist. Die wenigsten Kubaner haben jedoch bisher Rindfleisch gegessen, denn die Schlachtung von Rindern ist auf Grund der wirtschaftlichen Nutzung immer noch verboten, einzig für die Touristen serviert man schon immer feines Rumpsteak und Rinderfilet. Unter Berücksichtigung dieser jahrzehntelangen Situation soll ein Kubaner dann Verständnis aufbringen für Touristen, die um den Schinken feilschen?
– Ja, ich meine verhandeln als manchmal unglückliches Verhalten auf Kuba. Ihr wart nicht in der Türkei, oder einer anderen Kultur, wo das verhandeln zum guten Ton gehört …
Leider ist fast jeder Bericht den ich gelesen habe von unterschwelligen Misstönen gespickt. Und scheinbar hat euch das so unglaublich aufgebracht, dass ihr selbst Wochen danach noch dieses Grummeln im Bauch habt. Da ich aber der Ansicht bin, dass es nicht einzig an Kuba lag, wollte ich nun einmal eine andere Sicht aufzeigen.
Völlig nachvollziehbar, dass nicht 2.000 EUR für 3 Wochen Kuba bei jedem drin sind (bei mir auch nicht, ich komme aber auch so günstiger dort weg), aber dann ist nicht zwangsweise das Land schuld. Gibt ja sicher auch einen Grund warum ihr nicht in den USA und Kanada wart, oder? Gewisse Begebenheiten die zu einem Preisniveau führen, andere als auf Kuba, aber eben genau das Gleiche Resultat …
Liebe Grüße Uli
Hallo Uli,
da bin ich vollkommen deiner Meinung, dass nicht alles unreflektiert kritisiert werden sollte, was teurer als einen Euro ist. Wurde allerdings auch nicht so von uns praktiziert. Darüber hinaus sollte aber auch nicht jeder Preis unreflektiert angenommen werden, der verlangt wird. Daher ist auch in meinen Augen ein gewisses Verhandeln erlaubt, denn wie bereits erwähnt, haben wir niemanden unter Androhung von irgendwas zu einem Vertragsschluss gezwungen. Übrigens sagte ein Kubaner wörtlich zu mir, dass Deutsche normalerweise so blöd sind und jeden nur denkbaren Preis bezahlen (nachdem ich dies nämlich nicht machen wollte 😉 ).
Ich bin auch voll und ganz auf deiner Seite, wenn du sagst, dass der Ton und das Auftreten die Musik machen! Du kennst uns jedoch nicht und nennst uns im Subtext arrogant, was ich so nicht unkommentiert stehen lassen möchte. Ganz im Gegenteil haben wir uns immer sehr zuvorkommend verhalten (wie es sich nun mal gehört), waren zu jedem freundlich und haben ausschließlich Spanisch mit den Menschen gesprochen. Trotzdem haben wir in den seltensten Fällen ein Danke oder ein Lächeln erhalten. Dies hat uns leider sehr nachdenklich und in Kombination mit unseren anderen schlechten Erfahrungen auch sehr misstrauisch gemacht.
Ich spreche übrigens nicht von Casa-Mamas, die alle ausschließlich sehr nett zu uns waren, sondern von so ziemlich jedem anderen Kubaner, den wir getroffen haben. Manchmal erst nach 5 Minuten, manchmal sofort, aber immer ging es in irgendeiner Form um Geld, das wir bezahlen sollten. Auch das hat uns mit der Zeit natürlich misstrauisch gegenüber Kubanern gemacht.
Letztlich denke ich, dass die Wahrheit wie immer irgendwo in der Mitte liegt. Gerade zum Schluss hin haben unsere bisherigen Erfahrungen unser Erleben von Kuba natürlich zunehmend negativ beeinflusst. Von daher bin ich dir sehr dankbar für diese andere und positivere Sicht auf Kuba. Verschweigen wollten wir unseren (zugegeben sehr subjektiven) Eindruck von Kuba allerdings auch nicht.
Liebe Grüße
Chris
„Jahrzehntelange Behandlung mit Bevormundung und Arroganz durch Amerika macht das Volk da vielleicht besonders feinfühlig.“
Die Kubaner werden seit Jahrzehnten von den dort herrschenden Apparatschiks der Castro-Dynastie bevormundet, die in ihrer Arroganz den Kubanern auch das Recht auf freie Wahlen und die Selbstbestimmung ihrer Zukunft vorenthalten. Die kubanische Polit-Propaganda scheint Dir vollumfänglich ins Hirn gedrungen zu sein.
Danke für diesen kritischen Bericht über das „Urlauber-Paradies“ Kuba.
Nun auch als Gastbeitrag auf ReiseFreaks ReiseBlog zu finden.
Weiter so!
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für deine netten Worte! Wir Reiseblogger müssen uns halt auch mal kritisch äußern. Alles andere würde unsere Authentizität ruinieren 😉
Liebe Grüße
Chris
Hallo Chris! Ich bin mit meiner Freundin seit März auf Reisen. Von Südamerika in Richtung Norden. Letzten Monat waren wir auf Kuba, worauf wir uns tierisch gefreut hatten. Wir sollten derbe enttäuscht werden. Kaum ein Kellner war in der Lage, uns freundlich zu bedienen, die Taxifahrer gehören zu den dreistesten, die ich bisher gesehen habe. Sicherlich haben wir einige nette Leute getroffen, wie unsere ausnahmslos herzlichen Casa-Mamas.
Ich habe kein Problem damit für Waren und Dienstleistungen einen angemessenen Preis zu bezahlen und feilsche nicht um jeden Cent, aber wenn man generell das dreifache zahlt und dann noch mit der Währung übers Ohr gehauen wird, bekomme ich schlechte Laune.
Wir fanden das Reisen auf Kuba so anstrengend, daß wir vorzeitig wieder nach Mexiko geflogen sind. Kuba nehmen wir uns irgendwann als Urlaubsziel vor. Da hat man auch ein anderes Budget und man leistet sich auch mal eine 25 CUC-Taxifahrt.
Mir fällt ein Stein vom Herzen, daß wir nicht die einzigen sind, die von Kuba als Reiseland enttäuscht waren.
PS: Ich habe gesehen, daß ihr plant, den Segeltörn Panama-San Blas- Kolumbien zu machen. Den Trip haben wir vor zwei Monaten gemacht. Wir haben viele Stories über schlechte Kapitäne gelesen und hatten mit unserem Boot, der Wilcard,richtig Glück. Es war ein absolutes Highlight unserer Reise uns das nicht zuletzt wegen der überragenden Crew. Check unseren Blog, wenn du magst!
Hallo Erik,
kurioserweise gibt es meinem Empfinden nach speziell über Kuba sehr häufig zwei vollkommen voneinander verschiedene Meinungen; Die einen, die es wirklich ähnlich anstrengend wie ihr und wir fanden und die anderen, die für Kuba voll des Lobes sind und unsere Meinung oftmals als unberechtigte Kritik abstempeln. Wahrscheinlich haben beide Seiten ein bisschen recht und es hat natürlich auch immer mit den Erwartungen und Intentionen der Reise zu tun. Ich teile deine Meinung, dass Kuba als Urlaubsziel wahrscheinlich besser geeignet ist als nur eine Zwischenstation auf einer längeren Reise.
Mexiko hingegen fanden wir super und sind wider Erwarten sehr lange auf der Yucatán-Halbinsel geblieben. Wir wünschen euch noch viel Spaß und bedanken uns herzlich für eure Tipps bezüglich des Segeltörns. Und bei euch werden wir sicherlich mal öfters vorbeischauen 😉 Ihr macht das ja sehr ähnlich wie wir und auch die Route passt zumindest anfangs, wenn auch in umgekehrter Richtung.
Liebe Grüße
Chris
Hi Chris,
nun sind wir wieder zurück aus Kuba und ich frage mich im ersten Moment, gibt es evtl. zwei Länder auf dieser Erde die „Kuba“ heißen o_O
Denn wir empfanden die zwei Wochen auf der Insel als zwei der besten Urlaubswochen die wir hatten. Und wir sind viel rum gekommen. Von Havanna mit dem Flieger nach Santiago de Cuba und dann weiter mit dem Bus nach Baracoa, Camagüey, Trinidad, Santa Clara, Havanna…
Die Menschen die wir getroffen haben waren alle immer sehr herzlich und sehr sehr nett – das findet man in DE z. B. nicht. Natürlich wurden wir des öfteren darauf angesprochen, ob wir nicht ein T-Shirt, ein Handtuch oder nur einen Stift hätten (Teils im Tausch für 60 kleine Mangos), aber wenn man sich dann mit den Leuten beschäftigt und die nicht mit der ersten Geste „davon scheucht“ zeigen selbst die Ärmsten der Armen (Baracoa) Verständnis und verteufeln einen auch nicht, wenn man ihnen nichts da lassen kann. Teils glänzen deren Augen, wenn sie eine kleine Seife (aus dem Hotel) überreicht bekommen 😉
Ich denke, es ist immer wichtig, dass man den Leuten offen begegnet und nicht von Vorhinein denkt, „die wollen nur mein Geld“. Denn das stimmt so einfach nicht, bzw. haben wir das nicht so kennengelernt. Wir hatten mehr Spaß mit den einheimischen in den „Casas della musica“ als mit Teilen unsere Gruppe, die von vornherein schon vermittelt haben, „mit den Einheimischen wollen wir keinen Kontakt haben“. Die blieben Abends auch in den Casas hocken, langweilten sich vermutlich und zogen morgens immer eine „Fresse zum reinschlagen“ (sorry für den Ausdruck)!!! Die waren dann aber auch von der Art, „den Guide versteht man aber sehr schlecht, der spricht wirklich mies Englisch…“. Aber sich nicht mal die Mühe machen unserem Busfahren einen Guten Morgen aus Spanisch zu wünschen – die waren das erbärmlichste auf der ganzen Reise…
Das Thema Geld ist natürlich ein sehr großes, aber wer verübelt es den Kubanern? Mir wurde einmal zu wenig Rückgeld gegeben, auf der Toilette. Und zwar ein ganzer Peso (CUP), also ca. 4 Euro-Cent, dass konnten wir grad so „verschmerzen“. Und viele die eben „betteln“ wollen nicht mal Geld, lieber ist denen etwas zum anziehen oder einfach ein Joghurt (die gibts auch zu finden ;D). Oder wollen tauschen, Kakaobutter, Nüsse, Ketten gegen T-Shirts, Handtücher, Stifte, „Zeitschriften“, etc…
Selbst in Havanna, das wirklich im Vergleich zum restlichen Kuba am wenigsten begeistern konnte (ist ebene eine Millionenstadt wie jede andere), wurden wir nach ein paar netten „No molesta, por favor“ in Ruhe gelassen. Hier wird am meisten auf den Geldbeutel „geschielt“, denn hier ist das Leben auch teurer als irgendwo auf Kuba. Da kostet der Mojito (der übrigens hervorragend schmeckt und Limette gibt es in Hülle und Fülle ;D) schnell mal 5/6 CUC, in Santiago bekommt man den auch mal für 2/3 CUC.
Was immer wichtig ist, ist der Respekt den Kubanern gegenüber. Augenhöhe, Blickkontakt und freundlich bleiben, dann bleiben auch die freundlich und verabschieden sich mit einem lächeln 😉 Wer keinen Respekt zeigt und nur von oben auf die herunter blickt, wird auch keinen Respekt erhalten.
Kuba ist ein 3. Weltland und sehr viel funktioniert da eben nicht wir bei uns. Wobei wir immer bewundert haben, welche Lebensfreude die Kubaner ausstrahlen. Auf Kuba sieht man, dass Besitz nicht glücklich macht, sondern der Umgang mit anderen Menschen und der Musik, etc.
Wir können Kuba nur empfehlen, wobei man auf Havanna wirklich verzichten kann 😉
Wichtig ist eben nur:
– Sucht den Kontakt mit den Einheimischen
– Trinkt mit den Einheimischen ein Glas Rum
– Tanzt mit den Kubanern
– Respektiert die Kubaner
– Lauft nicht blind umher und wundert euch, dass man vermutlich „beschissen“ wird
– Genießt die Lebensfreude
Hallo Mirko,
danke für deinen ausführlichen Kommentar. Es freut uns, dass euch Kuba so begeistert hat! Geschmäcker sind nun mal verschieden und unser Geschmack war es nicht. Wir können dir aber versichern, dass es nicht am fehlenden Respekt unserseits lag 😉
Viel zum Thema haben wir ja bereits gesagt, aber um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Wir haben bisher in jedem anderen Land, das wir besucht haben, deutlich nettere Menschen getroffen!
Liebe Grüße aus Guatemala
Chris
Vielen Dank für diesen Artikel! Ich habe seit über einem Jahr überlegt nach Kuba zu reisen. Die Reise ging dann aber woanders hin. Jedenfalls stelle ich fest: Kuba ist so ein Trend-Urlaubsziel geworden, dass fast jeder aktuell dahin will. 🙂 Ich habe gehört, dass die Hotels schon knapper und die Preise höher werden. Es ist gut wenn auch mal jemand kritisch seine Eindrücke von Kuba schreibt. Denn wie schon andere hier vorher geschrieben haben, Kuba ist nun mal einfach anders. Möchte trotzdem nach dahin. 🙂
VG Manuela
Hallo Manuela,
sehr gerne 🙂 Wir sehen es auch als unsere Aufgabe kritisch zu berichten, wenn wir etwas nicht so toll wahrnehmen. Alles andere würde unsere Glaubwürdigkeit zunichte machen.
Du solltest dir definitiv dein eigenes Bild von Kuba machen! Denn so unterschiedlich die Meinungen von Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Erfahrungen in Kuba. Ich kann mir sogar vorstellen, wenn wir im Rahmen eines Jahresurlaubs nach Kuba gegangen wären und nicht im Rahmen unserer Langzeitreise, dass unsere Erfahrungen anders gewesen wären!
Liebe Grüße
Chris
Sehr spannend dein Bericht, ich habe von Freunden ähnliches gehört. Man muss wohl einfach damit leben und es mit einem Lächeln akzeptieren
Viele Grüße
Florian
Hallo Florian,
das stimmt schon. Wahrscheinlich ist es auch einfacher, wenn man vorher etwas darauf vorbereitet ist. Wir waren es leider nicht. Eine Reise ist Kuba aufgrund der Städte, Autos und Landschaften trotzdem wert! 🙂
Liebe Grüße
Chris
Ich/wir, kennen Kuba etwas anders. Waren allerdings 2010 dort. Da gab es noch nicht die vielen Touristen und die jetzige Goldgräberstimmung. Schon damals hat aber jede zweite Rechnung nicht gestimmt. Egal, uns hatte es gefallen. Jetzt hätte ich keine Lust das land zu besuchen. Ich behalte es aber in guter Erinnerung.
4 Wochen sind wir damals mit Fahrrädern durchs Land geradelt.
LG, Wi grenzenlos
Hallo Wi,
das ist doch umso schöner, wenn ihr positive Erinnerungen an das Land habt. Mit dem Fahrrad durch Kuba klingt spannend – habt ihr denn damals die komplette Insel gemacht?
Das mit den Rechnungen ist echt ein Mysterium. „Kurios“ war vor allem, dass der Fehler nie zu unseren Gunsten war 😀 In Mittelamerika haben sich die Leute auch schon oft verrechnet, aber da wären wir meist bevorzugt gewesen…
Liebe Grüße an euch und noch viele weitere tolle Abenteuer wünsche ich euch,
Chris
Hallo ,
ein sehr guter Bericht über Kuba und sehr zutreffend !
Ich bin gerade zurück aus Kuba und es dauerte dort genau zwei Tage als ich die Touristenabzocke durchblickt hatte .
Als Tourist hatte ich das stete Gefühl nichts weiter zu sein als der Esel der abgezockt werden sollte . Die Geldkuh sollte egal bei was gemolken werden !
Natürlich habe ich Verständnis dafür daß jeder seinen Euro machen will , aber auf Kuba stimmt das Verhältnis in keiner Weise .
Allerdings , die meisten Touristen machen es den Kubanern auch sehr leicht .
Ich denke mal das hängt auch damit zusammen daß viele deutsche , canadische und auch russische Touristen dort als Geldesel auftreten und auf den Putz hauen wie die Großen .
Daß sie dabei vollkommen ausgenutzt und abgezockt werden merken sie garnicht in ihrem Gönnerdasein .
Einige Beispiele , bei denen man immer bedenken muß , daß ein Durchschnittskubaner zwischen 25 – 50 Euro Monatseinkommen hat .
Der Ausgangspunkt meines erstmaligen Kubabesuchs war Varadero .
Ein absoluter Fehler , denn hier ist man komplett der Abzockerei ausgeliefert . Mein nächster Kubabesuch wird bereits hier anders gestaltet werden , sprich weg von den Touristen .
Privatunterkunft zehn Kilometer weg vom Strand und Leihwagen werden sich hier besser bewähren , und am Besten noch einen kubanischen Dorfbewohner als einheimischen Begleiter der die Preise für sich und seine Begleiter aushandelt .
Damit werde ich besser fahren !
Der kann auch problemlos CUC gegen CUP eintauschen und entsprechend dann für mich einkaufen .
Doch bleiben wir beim Hotelleben in Varadero :
Ein Trip nach Havanna für vier Personen sollte laut Reiseveranstalter 65 € pro Person kosten .
Wir waren zu Viert , also wären das 260€ gewesen .
Das ist viel , aber auch von einem deutschem Unternehmen , also realistisch .
Unter der Hand vom Rettungsschwimmer am Strand vermittelt kamen wir zu einem Angebot von komplett 120 € .
Der Trip war sehr gut mit Straßenkreuzer , Guide und Fahrer , und es war wirklich interessant .
Mit Sicherheit war das besser als im Touristenbus mit hundert Personen loszuziehen .
Aber , man darf nicht vergessen daß 120 € im Schnitt ein vierfacher Monatslohn sind .
Ich denke mal wenn der Trip 25 € gekostet hätte plus Sprit , dann wäre das ein Monatslohn an einem Tag gewesen und auch noch fürstlich entlohnt gewesen .
Richtig realistisch gewesen wäre ein Preis von 5 € gewesen plus Sprit , denn auch dann wären Fahrer und Guide noch zu einem guten Monatslohn gekommen , denn 5 € hochgerechnet auf einen Monat sind 150 € geteilt durch zwei , also 75 € pro Kopf für Fahrer und Guide , und damit wesentlich über dem Monatseinkommen auf Kuba .
So kommen Fahrer und Guide bei 120 € pro Fahrt auf auf 3600 € im gleichen Zeitraum !
Das ist pro Kopf ein deutscher Durchschnittslohn .
Ein weiteres Beispiel :
An unserer Hotelbar ließen es sich etliche Russen , Kanadier und Deutsche abends gut gehen . Sehr gut sogar .
Zehn € Trinkgeld an einem solchen Abend waren keine Seltenheit , und die Bar war gut besucht .
Rechnen wir also niedrig und sagen wir nur fünfzehn trinkfeste Gäste in guter Laune gaben am Abend je 15 € , so waren das 225 € Trinkgeld für die Barkeeper . Das an dreißig Tagen ergibt 6750 € Trinkgeld für die drei Barkeeper !
Das ist schon fürstlich !
So zog sich das durch die komplette Hotelanlage und durch das komplette Varadero . Und ich denke das wird in allen Touristenstandorten auf Kuga gleich sein .
Selbst der Kellner im Hotelrestaurant kam mit Sicherheit auf zwanzig € Trinkgeld am Abend . also auf gute sechshunder € Trinkgeld im Monat .
Das in einem Land mit max 50€ Monatseinkommen ist derart unrealistisch daß ich mich frage wer dort eigentlich arm sein soll ?
All jene die mit Touristen zu tun haben mit Sicherheit nicht . Die dürften höchste Regierungseinkünfte haben .
Ich habe dort jeglichen Glauben an die Realität verloren .
Die Ananas am Strand 5€ , Rasterfrisuren machen lassen für die Mädels 30€ , ein Essen in einer Hütte im Parque el nicho 10 € , Eintritt 10€ , Tasse Kaffee 3 € .
Wo war ich eigentlich ? Auf Hawaii ?
Sowas kann man in Spanien , in der Türkei , in Deutschland , Frankreich oder Griechenland erwarten , aber auf Kuba ?
Mein Fazit meines ersten Kubabesuchs ist entsprechend vernichtend .
Ich werde mit Sicherheit meinen nächsten Aufenthalt komplett anders gestalten .
Weg von den Touristen , keine Unterkunft mehr in deren Nähe , selbst beweglich bleiben , mehr Kubaner privat einsetzen .
Bereits bei diesem Aufenthalt habe ich alleine in Havanna bessere Erfahrungen gemacht und keine Probleme gehabt dort auf eigene Faust klar zu kommen .
Gut , einem Kubaner der penetrant wurde bei der Kontaktaufnahme und mich dann schließlich auch anschrie mußte ich Eine einschenken , aber ansonsten bin ich dort auch in düstersten Ecken gut klargekommen .
Ich wurde sogar beim Schnüffeln in einem Hinetrhof zum Essen eingeladen . Einfach aber gut , und dort wußte man meine zwei CUC zu schätzen .
Man muß eben mitschwimmen , darf sich nicht schocken lassen , sollte seine Souveränität nicht verlieren und genau beobachten wie der Hase läuft .
Ist ein Angebot zu teuer lehnt man eben ab .
Ansonsten rechnet sich Kuba in keinster Weise .
Man muß abwägen ob sich Kuba lohnt .
Gleiches Wetter , schönen Strand , besseres Hotel hat man auch in der Türkei .
Allerdings mit angenehmeren Flug , besserem Hotelessen , besserem Hotel , weniger unrealistischer Abzocke .
Wenn Kuba sich lohnen soll , dann nicht als Tourist auf Varadero oder in sonstigen Hotelanlagen .
Dann rechnet es sich einfach nicht und hat zuwenig zu bieten .
Auf Hawaii oder in Las Vegas habe ich zwar teuer gelebt , aber dort wurde mir auch wesentlich mehr geboten .
Wenn ich alles auf Kuba mit dortigen touristischen Preisen erleben will , dann ist selbst BoraBora oder Dubai preiswerter .
Hallo Michael,
vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht! Es tut mir sehr leid, dass auch du so schlechte Erfahrungen in Kuba gemacht hast und den Urlaub daher nicht so genießen konntest!
Du hast vollkommen recht, wenn du sagst, dass man die Kubaner natürlich verstehen kann und muss – jeder möchte Geld verdienen und Touristenabzocke findet überall statt. Aber wir haben dies noch nirgendwo so penetrant und durchgängig erlebt wie auf Kuba. Selbst ein Backpacking-Trip durch Marokko war dagegen der reinste Wellnessurlaub 😉
Sicherlich sind viele Touristen selbst Schuld und befeuern die „Geschäftstüchtigkeit“ der Kubaner auch noch zusätzlich. So haben wir beispielsweise erlebt, wie der Wortführer einer ca. 10-köpfigen Touristengruppe den Reiseführer mit 2 CUC Trinkgeld pro Person!! überzeugen wollte, die Gruppe doch noch schnell zu einer wenige Minuten entfernten Attraktion zu begleiten. Dieser hat sich natürlich auch nicht zwei Mal bitten lassen 😉
Was in meinen Augen ein weiteres, noch viel schlimmeres Problem aufwirft, wie du bereits richtig geschrieben hast. Die Leute, die mit Touristen arbeiten, verdienen sich eine goldene Nase, während die „normale“ Bevölkerung ihrer Beschäftigung für 30 CUC im Monat nachgeht und hoffnungslos abgehängt wird. So entsteht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, die durch die Revolution eigentlich erfolgreich abgeschafft wurde.
Abschließend ist es natürlich immer schwer Kuba von außen zu beurteilen. Aktuell ist dort so viel im Wandel und den Kubanern sei es mehr als gegönnt, wenn das Handelsembargo mehr gelockert wird und sie endlich nicht mehr so von der Außenwelt abgeschnitten sind. Auch jegliche Konsumgüter sind meist teurer als in westlichen Ländern, wofür ganz klar Geld benötigt wird.
Die Lösung kann es aber nicht sein, dass Touristen dort nach Strich und Faden verarscht werden. Denn diese geben ihre Erlebnisse ja auch weiter und irgendwann bleiben die Touristen dann einfach weg. Vielmehr sollte es jetzt Aufgabe des Staates sein, eine Lösung zu finden, wie möglichst alle Kubaner auf faire Art und Weise vom aufstrebenden Tourismus profitieren können, damit sich die Lebenssituation von allen verbessert!
Ich wünsche dir jedenfalls in Zukunft schönere und entspanntere Urlaube und sende liebe Grüße aus Panama,
Chris
Hallo Chris,
Du sprichst mir aus der Seele ! Bei all den tollen Schilderungen, unter anderem auf facebook, habe ich schon gedacht ich habe alles falsch gesehen.
Ich kann jedes Deiner Worte unterschreiben und unterstreichen.
Auch wir haben dieses Jahr im Mai den Urlaub auf Kuba überwiegend als Abzocke erlebt. Wir haben uns vorher eigentlich gut informiert und eine Rundreise mit Taxi und Viazul gemacht und ausschließlich in Casas gewohnt und gegessen.
Das man permanent über Preise dikutieren muss und nicht mal ein bisschen urlaubsgemäß die Sinne abschalten kann, ist schon unangenehm. Aber im Supermarkt für 6 Flaschen Wasser (0,49 pro Stück) gleich mal 6 CUC zu verlangen und erst nach längerer Diskussion mit zwei Angestellten und einer Schlange an Wartenden hinter uns, zuzugeben man habe sich vertan, ist schon der Knaller. Das ist uns sogar zweimal passiert.
Der Vialzulfahrer der eine andere Strecke nimmt um Päckchen zu verteilen oder einzukaufen ist ja noch ok, aber bei einer 10minütigen Pause mich nach 5 Minuten und einer halb gerauchten Zigarette wieder zurück in den Buss zu pfeifen (das meine ich wörtlich), braucht man sich doch eigentlich nicht gefallen zu lassen.
Ich war auf jeden Fall von solchen Gegebenheiten nach zwei Wochen echt genervt und war ready to go home.
Ich könnte noch viele solcher Beispiele nennen. Mir geht es auch nicht darum irgendjemand davon abzuhalten dorthin zu fahren, sondern ich finde man sollte die Leute darüber deutlich informieren, sodass dadruch nicht mehr so viel Abzocke möglich wird und vielleicht die Kubaner auch wieder vorsichtiger werden.
Viele Grüße aus Erftstadt und nochmal Danke für Deinen Beitrag
Gabriele
Hallo Gabriele,
vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag! Speziell bei Kuba merken wir immer wieder, wie sehr sich die Geister daran scheiden. Auf der einen Seite gibt es Reisende wie uns, die eher schlechte Erfahrungen in Kuba gemacht haben und die Reise dorthin nicht wirklich genießen konnten. Und auf der anderen Seite stehen die Kuba-Befürworter. Leider kommt dabei selten eine vernünftige Diskussion zustande und meistens werden wir von Seiten der Kuba-Anhänger als ignorant, verleugnend, unverschämt, usw. tituliert. Aber letztlich sind das nun mal die Erfahrungen, die wir gemacht haben und ich bin der Meinung, dass wir jedes Recht haben, diese auch zu äußern.
Den „Trick“ aus dem Supermarkt kennen wir nur zu gut. Uns ist in Trinidad gleich mehrfach passiert, dass die Waren sogar über die Kasse eingescannt wurden und der Gesamtpreis angezeigt wurde (aufgrund unserer Erfahrungen haben wir aber auch sicherheitshalber immer alles vorher im Kopf gerechnet 😉 ). Im Anschluss wurde dann aber ein viel höherer Fantasiepreis in den Taschenrechner eingetippt und wir bekamen den richtigen Preis oft erst nach einigen Diskussionen.
Leider könnte ich auch noch vieler solcher Beispiele bringen und ich werde den Artikel in naher Zukunft mal mit diesen ergänzen, damit vielleicht auch etwas mehr Verständnis für unsere Meinung aufgebracht werden kann.
Wir drücken euch ganz fest die Daumen, dass die nächste Reise (egal wohin) besser für euch läuft und senden liebe Grüße aus Köln nach Erftstadt!
Chris
Hallo, ich und meine Freundin waren Anfang März 2018 für 9 Tage in Kuba,mit einer privaten Taxi und der Fahrer sind wir eine Rundreise gemacht.Wir können Ihre eindrücke nicht ganz mitteilen,es ist richtig das ist eine andere Welt ist und die Leute anderswo auch Geld verdienen wollen,Betrüger gibst wie überall dort auch,nicht mehr oder weniger!wir waren mit unsere Deutschsprachige Reiseführerin und von den Fahrer sehr zufrieden!wir hatten bis auf einmal niemals das Gefühl gehabt das wir in Kuba über den tisch gezogen worden sind!Kann jedem mal empfehlen mal nach Kuba zu verreisen! MfG Ibrahim Durmaz
Hallo Ibrahim,
vielen Dank für das Teilen deiner Eindrücke aus Kuba! So macht halt jeder andere Erfahrungen und es freut uns, dass ihr eine so tolle Zeit hattet. Auch wir möchten unsere Kubaerfahrungen nicht mehr missen, wenngleich diese doch nicht so positiv waren wie eure. Wo wart ihr denn überall in Kuba?
Wir wünschen euch noch viel Spaß auf euren weiteren Reisen und senden liebe Grüße!
Marie und Chris
Hallo Chris und Marie,
wir waren im November letzten Jahres für 4 Wochen auf Kuba und haben sehr ähnliche Erfahrungen gemacht. Zwar haben wir das mit den Wasserflaschen und dem falschen Wechselgeld nicht erlebt, aber dafür so viel Mist wie sonst nirgendswo. Angefangen hat es schon mal recht bescheuert, da der Rucksack meines Freundes nicht mitgeflogen ist. Finde mal Klamotten für einen 2-m Mann in Kuba! Nach ewig langem Suchen haben wir dann die teuersten Boxershorts, kurzen Hosen und Tshirts gefunden (knapp 400 Euro für alles), da das aber auch wirklich das einzige war was wir gefunden haben (und AirFrance natürlich alles erstattet) haben wir das dann gekauft. Dann kamen wir unglaublich spät an, wegen Verspätung und der Deklaration des verlorenen Gepäcks, so dass alle Restaurants schon geschlossen waren, hieß es. Ein „netter“ Typ hat dann gemeint, sein Freund hätte ein Restaurant, das ist offiziel schon zu, aber hinter verschlossenen Türen würde noch gegessen und getrunken werden. Wir also hin. Wir waren fertig und hungrig und haben das Standardgericht Hühnchen mit Reis und Bohnen bestellt. Danach bekamen wir die Rechnung: 70 CUC! Wie schon erwähnt ist das in Kuba wahnsinnig teuer, selbst in Deutschland wäre das noch teuer! Wir haben uns beschwert und meinten, dass das viel zu viel sei. Dann holte er das Menu, nahm einen Kulli und schrieb unter die anderen Gerichte (alle zwischen 2 und 5 CUC) vor unseren Augen „Pollo Especiale. 50 CUC“. Wir sind fast ausgeflippt. Dann hat er seine ganzen Freunde gerufen und wir waren umringt von 30 sehr wütenden Kubanern. Wir haben ihm 30 CUC auf den Tisch gehauen (immer noch viel zu viel) und sind abgehauen, wir wollten nur weg. Das war also ein gelungener Start.
Wir haben auch nette Kubaner kennen gelernt, aber nach dem Start noch offen auf Leute zuzugehen, fiel uns, trotz Reise- und Backpacking Erfahrung, sehr schwer. Nach einer gewissen Zeit haben wir verstanden wie wir uns verhalten müssen, abaer es blieb bis zu letzt anstrengend. Und auch wirklich jder, den wir dort getroffen haben, war der gleichen Meinung, hatte ähnliche Erfahrungen.
Ein Deutscher, der der Liebe wegen vor 30 Jahren nach Santiago gezogen ist, meinte Kuba profitiert von dem Gedanken, dass man nochmal dort hin müsse, bevor die Amis kommen und alles verändern, aber sie sorgen gut dafür, dass man nicht wieder kommt. Und das stimmt- heutzutage zumindest.
Vielen Dank für euren ganzen Infos, wir haben den Rest eurer Route auch noch vor (Mittelamerika). Wir waren für ein halbes Jahr in Südamerika, dort hatten wir echt andere Erfahrungen, die Leute waren (mehrheitlich) super nett und erlich! Vielleicht trifft man sich ja mal auf irgendeiner Reise. 🙂
Janne
Hey Janne,
wir sind echt ein bisschen geschockt, was ihr für einen schlechten Start auf Kuba hattet. Das ist auf jeden Fall echt harter Tobak. Wir haben nach einigen Tagen auch dazugerlernt immer vorher den Preis auszuhandeln, nachdem wir das eine oder andere Mal hart verarscht wurden. Aber die Story mit den 70 CUC ist einfach dreist. Das fanden wir auch oftmals am bedrückendsten: Wir finden es nicht schlimm mehr zu bezahlen, als die Einheimischen und können es auch nachvollziehen, dass man mit den Touristen Geld verdienen will. Aber oftmals wurden wir dabei nicht nett behandelt. Wenn wir bspw. freundlich darauf hingewiesen haben, dass das Wechselgeld nicht stimmt oder der Preis zu hoch ist wurden wir manchmal fast angeschrieen. Und dass man ein spezielles Essen bekommt, das zufällig viel teurer ist, ist uns tatsächlich (zum Glück nicht in diesem Ausmaß) auch passiert.
Verrückt finde ich auch, dass in unserem Freundeskreis und bei anderen Backpacker, die wir getroffen haben, ein ganz ähnlicher Eindruck von Kuba entstanden ist oder sie auch unschöne Erfahrungen gemacht haben. Das macht solch einen Urlaub dann schon stressig und einfach ärgerlich. Nachdem wir diesen Artikel jedoch veröffentlicht haben, wurden wir teilweise ziemlich angefeindet, dass wir ja selbst Schuld wären, weil wir uns unverschämt verhalten hätten, Kuba nicht verstehen, den Leuten nicht gönnen würden was aus dem Tourismus zu ziehen usw. Echt schockierend, da ich denke, dass wir immer sehr darauf bedacht sind uns mit einem Land auseinanderzusetzen und allen respektvoll und freundlich zu begegnen. Kuba scheint da ein echt emotionales Thema zu sein.
Auf jeden Fall wünsche ich euch ganz viel Spaß in Mittelamerika! Hier haben wir eigentlich auch nur tolle Erfahrungen mit Einheimischen gesammelt und sind nach wie vor ganz verliebt. Wie lange seid ihr denn noch unterwegs? Ich bin nämlich tatsächlich Ende Juli in Mexiko (erst Cancun und dann für ein Auslandssemester in Mexico City).
Liebe Grüße und eine tolle Zeit
Marie
Hey Marie und Chris
Ich bin vor kurzem aus einem Auslandsemester in Havanna zurückgekommen. Es war wirklich eine der besten Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe. Doch ich habe schon mit vielen Leuten gesprochen, die auf Kuba leider ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ihr beide. Wie lange wart ihr denn in Kuba? Ich denke nämlich schon, dass man einige Zeit braucht, um ein bisschen besser damit klarzukommen, wie das Ganze so läuft. Um die Wechselspielchen mit den beiden Währungen zu vermeiden, ging ich beispielsweise immer in die Bank und habe mir CUC in Pesos Cubanos wechseln lassen. So hat man beide Währungen und kann je nach Situation mit CUC oder mit CUP bezahlen. Bezüglich der „Freundlichkeit“ kann ich nur sagen, dass unter Höflichkeit bzw. Freundlichkeit nicht in jedem Land dasselbe verstanden wird. Beispielsweise beim Gemüsemarkt, bei dem ich immer einkaufen war, dachte ich: Warum lächeln die nie oder sagen nie danke oder bitte? Mit der Zeit habe ich jedoch gemerkt, dass die auch die Kubanerinnen und Kubaner so bedienen und dass sie nicht eigentlich unfreundlich sind, sondern halt einfach anders. Als ich das so akzeptiert habe, liefs irgendwie viel besser. Und plötzlich fingen sie an, mich auf der Strasse zu grüssen oder zu fragen, was ich denn hier mache.
Abgesehen davon, sind viele Kubanerinnen und Kubaner leider ziemlich frustriert. Viele sind arbeitslos, andere wollen unbedingt weg aus Kuba (wobei es für die meisten nur 2 Möglichkeiten gibt: Heiraten oder illegal im Ausland zu bleiben) und noch andere haben z.B. Zahnmedizin studiert, arbeiten aber als Bartender weil sie so besser verdienen. Ich denke, dass in Kuba Vieles ziemlich verkehrt und manchmal schwer zu verstehen ist.
Ihr schreibt aber, dass ihr in jedem anderen Land, das ihr besucht habt, deutlich nettere Menschen getroffen habt. Das finde ich schon sehr schade, das zu hören. Ich denke da kommt es wahrscheinlich darauf an, mit welchen Leuten man seine Zeit verbringt. Als Tourist ist es ja irgendwie logisch, dass man hauptsächlich mit Leuten zu tun hat, die im Tourismussektor arbeiten. Und das sind meistens auch diese Leute, die einen dann abzocken wollen. Dazu kann ich nur raten, Orte zu suchen, die nicht typische Sehenswürdigkeiten bzw. Touristenmagnete sind. Geht an Kunstausstellungen, geht ins Theater, probiert alternative Läden oder Veranstaltungen zu finden, geht das Unigebäude besuchen, sprecht Leute auf der Strasse an, die sich euch nicht von sich aus nähern. Und wenn sich euch Leute einfach so mir nicht dir nichts auf der Strasse mit „Hello my friend“ nähern, ist ja klar, dass da etwas faul ist. In diesen Fällen einfach nichts anmerken lassen und weiterlaufen. Und wenn euch mal jemand verarschen will, einfach ganz trocken sagen, dass ihr wisst, das das nicht ein angemessener Preis ist. Nicht aufregen und den Humor nicht verlieren. Am besten ist es natürlich, wenn ihr jemanden kennt, der euch sagen kann, wie viel beispielweise eine Taxifahrt oder eine Mango ungefähr kostet. Ich finde Kuba ein sehr faszinierendes Land, das sehr sehr viel zu bieten hat und ich habe sehr viele, extrem liebe Menschen kennengelernt, die mir geholfen haben ,mit denen ich viele tolle Erfahrungen machen konnte und zu denen ich auch noch Kontakt habe. Die Gefahr des Tourismus ist halt, das viele Leute nur 2 – 3 Wochen auf Kuba verbringen, dass Land nur oberflächlich kennenlernen können (ist ja auch klar das man in 3 Wochen und auch nicht in 6 Monaten zum Kuba-Kenner wird. Da bräuchte es wahrscheinlich jahrelange Erfahrung, um Kuba wirklich so richtig zu verstehen.) Wenn man aber in kurzer Zeit einige schlechte Erfahrungen macht ist das natürlich schade, einerseits für die Touristen, andererseits für Kuba.
Hallo Alice,
wow, vielen Dank erst einmal für deinen umfangreichen Beitrag und deine Erfahrungen! Wir finden es sehr gut, wenn dadurch unseren Lesern auch andere Facetten von Kuba gezeigt werden und freuen uns, dass du eine tolle Zeit in Kuba hattest!
Du hast vollkommen recht, wenn du sagst, dass Kuba sehr verschieden zu unserer Kultur und Lebensweise ist und auch die Lebensrealität der Menschen eine völlig andere ist als für uns und man daher mit einem anderen Verständnis an die Bewertung gehen muss. Wir waren selbst nur drei Wochen dort und haben natürlich die typischen Touristen-Hotspots besucht.
Von daher können wir uns sehr gut vorstellen, dass wir eine ziemlich einseitige Sicht auf Kuba haben, die nicht unbedingt die Realität widerspiegelt. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei unseren Schilderungen um unsere (subjektiven) Erfahrungen, die wir nunmal gemacht haben. Und wir haben auch in anderen Ländern schlechte Erfahrungen gemacht, aber bei weitem nicht in einer solchen Häufigkeit wie in Kuba. Deswegen ist auch unser Fazit, dass wir in jedem anderen Land nettere Menschen getroffen haben, so negativ ausgefallen.
Wir sind uns bewusst, dass Kuba ein sehr armes Land ist, das sich derzeit im Wandel befindet und in das Heerscharen von Touristen einfallen. Da will natürlich jeder sein Stück vom Kuchen haben. Wir glauben aber auch, dass die derzeitige Entwicklung nur einige wenige Leute in Kuba bereichert und langfristig noch größere Probleme bereiten wird.
Wir würden uns übrigens sehr freuen, wenn wir dich für einen Gastbeitrag gewinnen können, um unseren Lesern diesen anderen Blickwinkel auf Kuba in einem entsprechendem Rahmen präsentieren zu können. Melde dich gerne, wenn du daran Interesse hast!
Liebe Grüße
Marie und Chris
Ich kann mich voll und ganz anschließen. Wir waren zwei Wochen mit dem rucksack auf eigene Faust in Kuba und wurden auch permanent abgezockt. Ich war irgendwann so wütend, dass ich versucht habe mit einem Kubaner sachlich darüber zu diskutieren, dass man so keinen Tourismus erhält, wenn man die Touris einmal ausnimmt wie eine Weihnachtsgans, sie aber niemals wieder kommen. Ich denke da fehlt der Weitblick. Ich würde definitiv kein zweites mal hinreisen. Allein die Tatsache, dass ich water national bestelle und aber „only emportada“, welches 3,5 mal so teuer ist bekomme und neben mir kubanische Gäste Platz nehmen, die sehr wohl das kubanische Wasser erhalten, regte mich auf. Ebenso wollte man mir für eine Taxfahrt die im Sammeltaxi 80 CUC also 20 pro Person kostete ganze 210 CUC abluxen. Ich möchte gern fremde Kulturen kennenlernen, jedoch kommt man sich auf Kuba einfach nur wie ein Geldesel und keinesfalls wie ein Gast vor. Ich rate trotz landschaftlicher Schönheit von einem Besuch ab.
Hallo Tine,
da hast du leider sehr ähnliche Erfahrungen wie wir gemacht. Wir können das sehr gut nachvollziehen, wie ärgerlich das ist, wenn man ein Land kennenlernen und eine schöne Reise haben möchte, aber stattdessen nur wie ein wandelnder Geldschein gesehen wird. Vor allem die Penetranz und das Bild, das die Kubaner von den Touristen haben, haben uns sehr schockiert. Auch uns wird Kuba in nächster Zeit kein zweites Mal sehen!
Liebe Grüße und entspanntere Reisen in der Zukunft!
Chris
Wir haben eine organisierte Rundreise in Kuba gemacht und fühlten uns komplett abgezockt. Furchtbare Löcher als Hotelzimmer, ein Guide, dem nur seine Provisionen und sein Trinkgeld wichtig waren und der mehr schlecht als recht Deutsch sprach.
Mich hat nun interessiert, ob eine Induvidualreise besser ist (vermutlich schon), aber insgesamt sind wir von dem Land ziemlich abgetörnt. Es wirkte auf uns alles auch perspektivelos, der Ausweg ist nicht ein Medizinstudium, sondern die Arbeit als Fremdenführer und die Mitgliedschaft in der Partei. Sonst, nichts wie weg!
Hallo Isabel,
sorry für unsere späte Antwort, der Kommentar war im Spamordner gelandet.
Das tut uns sehr leid, dass ihr schlechte Erfahrungen in Kuba gemacht habt. Wie ihr bei uns und in unseren Kommentaren lesen könnt, wird dieses Thema sehr kontrovers diskutiert und ihr seid (leider) nicht die einzigen, denen es nicht so gut in Kuba gefallen hat.
Auch die Perspektivlosigkeit für große Teile der Bevölkerung ist uns aufgefallen. Da ist es nur zu gut nachvollziehbar, dass man mit den Touristen eine „schnelle Mark“ verdienen möchte.
Wir wünschen euch mehr Glück für eure Reisen und senden liebe Grüße
Chris
Hallo ihr beiden,
Wir können den Artikel voll und ganz nachvollziehen.
Uns hat der Aufenthalt auch nicht so gefallen wie wir uns das erhofft haben. Es war nicht alles schlecht aber das negative war doch schon sehr auffällig. Nochmal möchten wir nicht nach Kuba reisen.
LG
Saskia & Basti
Hallo ihr zwei,
vielen Dank für euren Kommentar, auch wenn eure Erlebnisse in Kuba ebenfalls nicht so positiv waren. Wir können das voll nachvollziehen und verspüren aktuell auch keinen Drang, nochmal nach Kuba zurückzukehren.
Wir wünschen euch zukünftig bessere Reisen und senden liebe Grüße
Marie und Chris
Sehr schöner Beitrag. Und die Kommentare dazu – göttlich. Eine Abbildung der örtlichen „Gegebenheiten“ ist mal sehr interessant, um durchˋs Schlüsselloch zu schauen.
Ich glaube, das es gut wäre, dem Reisenden aus europäischen Gefilden vor Augen zu führen, das verschiedene Kulturkreise und Historien aufeinander treffen und das die Art des Verhaltens bei Geschäften oder im täglichen Umgang durchaus zu Altbekanntem variieren könnte.
Als kleines Beispiel: Man spricht am Vorabend darüber sich am nächsten Tag 11 Uhr vormittags im Restaurant zum lustigen Pumuckl zu treffen und der/die/das einzig Anwesende bin ich. Was lief da falsch? Mein Fehler. Ich hätte früh nochmal nachfragen müssen, ob es dabei bleibt. Und welche Uhrzeit. Und ob nicht doch lieber am Strand. Gegen 3. Kennste?
Natürlich ist es nervig, ständig die Rechnung zu checken und vorab den Preis klarzustellen. Das ist beim Europäer nicht einprogrammiert. Der will Preise aufˋm Schild in Produktnähe. Und betrügen geht garnicht. Das darf nur der Staatsapparat.
Dann sind da die vielen glitzernden Produkte, die so wunderbar modern nach westlichem Lebensstandard duften und Begehren wecken und die es erst seit neulich auf der Insel gibt.
Eine einfache und schnelle Bedürfnisbefriedigung wird nicht durch lange harte Arbeit erreicht – dieses Modell gilt gemeinhin als veraltet – sondern durch kleine Schelmereien, Betrug würde zu hart klingen.
Wen interessiert es da, ob du mal wieder vorbeischaust und jemand im nächsten Jahr die Chance hat, 3,86€ an dir zu verdienen? Lieber den Spatz in der Hand als die Taube aufˋm Dach!
Also einfach mal entscheiden: Bock auf Erholung und Hirn aus oder eben das hier und Wachsamkeit bis es einem in Fleisch und Blut übergeht.
Vorbereiten und Wissen, was man will. Und ganz wichtig: Erfahrung bedeutet natürlich,man hat aus Fehlern gelernt und diese gemeistert. Dies mitzuteilen und Lösungen anzubieten ist wichtiger als immer dieses dümmliche Partei Ergreifen für die Armen und Schwachen.
Man hilft übrigens niemandem, indem man Geld verteilt sondern Werkzeug!
(Sprachliches Bild.Bitte keine Klappspaten nach Kuba schmuggeln!)
Na dann,gute Nacht 😉
Hallo Karsten,
vielen Dank für deinen Kommentar – auch wenn ich diesen nicht so ganz deuten kann.
Natürlich läuft in Kuba nicht alles, wie wir es aus Deutschland kennen. Das haben wir auch gar nicht vorher erwartet. Den Artikel habe ich damals mit viel Ärger im Bauch geschrieben und würde diesen auch so nicht mehr schreiben. Eine Überarbeitung steht schon lange auf unserer ToDo – Liste und wird hoffentlich noch dieses Jahr umgesetzt.
Wie dem auch sei: Ein paar grundlegende Dinge möchte ich in keinem Land erleben und dazu zählt Betrug. Nicht in Deutschland, nicht in Kuba oder keinem anderen Land der Welt. Fällt mir Betrug auf, werde ich diesen selbstverständlich auch weiterhin anprangern.
Lebst du auf Kuba oder hast einen besonderen Bezug zum Land?
Viele Grüße
Chris
Danke für den Reisebericht, in diesen Zeiten kann man so virtuell nach Kuba entfliehen.
Aber gerne doch!
Viele Grüße
Chris
Einfach der Hammer dases wieder losgeht mit Kubareisen. Ich war vor Corona das letzte Mal und kann es kaum erwarten.
Hallo Nico,
viel Spaß in Kuba!
Liebe Grüße
Chris
Ulrike
Ich bin nur zufällig auf diese Kommentare gestoßen – es erfreut mich aber, so viele verschiedene Meinungen zu lesen. Ich werde nie nach Kuba kommen – die Anreise ist mir einfach zu weit, fliegen mag ich schon gar nicht – ich bin Zugfahrer, bleib also in Europa! Gelesen hab ich es nur, weil Bekannte dort sind, baden und mit den Dollars rumschmeissen – aber okay, ihr Urlaubsanspruch ist anders – baden, faulenzen, essen und trinken. Wenn ich in ein armes Land fahre, muss ich mit den bisher genannten negativen Erfahrungen rechnen. Ist doch verständlich!
Meine Ansprüche sind Land, Leute, Kultur, Geschichte, Sprache, Essen und Trinken – Land und Leute „entdecken“!. Ich musste nur feststellen, dass, weil Kuba spanisch spricht, es gleich negativ mit Spanien verglichen wurde – da mein Einspruch !!! Nennt eher Italien als Abzockeland, denn dort wurde ich, wo ich auch war, abgezockt – überteuert, keine Leistung bzw. Service fürs Geld, falsch Herausgegeben, falsche Informationen – und das alles mit einem Lächeln im Gesicht, das man sich auskennt. Spanien ist anders – ich meine das Festland !!! Ich kenne jedes Gebiet und es entsprach überall meinen Erwartungen und Urlaubsanforderungen!! Jeder meint mit Spanien Mallorca, Bier, Sonnenschirm ……. Ibiza und die Kanaren sind auch nicht besser . Aber auch Spanien hat tolle Strände (Nordspanien, Südspanien), weiß, amAtlantik, …… und das nicht für einen Flug von 12 Std. und das heute, wo wir unser Klima retten wollen. Alle sprechen davon, aber keiner tuts, – Kuba ist nicht notwendig! Betrachtet das mal aus diesem Augenwinkel!!! Liebe Grüße Ulrike
Es tut mir Leid für euch und für Cuba, denke ihr passt nicht zusammen. Negative Energie zieht dann einen Ratten-Schwanz an. Man begegnet scheinbar den netten Menschen, die dir viel von sich geben, auch Lebensfreude; nicht mehr. Ihr denkt ja auch nur an das Geld? Dafür gehe ich nicht nach Cuba. Ein Erst- und Drittweltland kann man nicht vergleichen. Wenn du Hunger hast, beginnt vielleicht auch du zu feilschen. Doch es gibt so viele andere Leute. Warum nicht an Strand gehen, tanzen, singen, mit netten Menschen sich austauschen, Museen, Musik Casas, Theater besuchen. Warum will man dann alles sehen von der Welt und erwartet gleiche Moral und Werte wie zu Hause? War mehrmals auf Cuba und wurde nur einmal falsch behandelt wenn es um Geld ging. Bekam von Einheimischen sehr viel ohne einen Geldaustausch. Bin aber selbst lebensfroh, nehme Geld nicht so wichtig, denke positiv und passe mich flexibel an und improvisiere wie die Cubaner/innen.
Ramona
Hallo Ramona,
ich finde deinen Kommentar ziemlich anmaßend. Wie kommst du darauf, dass wir negative Energie verbreiten und nur an Geld denken?
Wir haben in diesem Beitrag unsere subjektiven Erfahrungen versucht so objektiv darzustellen, wie möglich. Leider haben wir in Kuba sehr viele negative Erfahrungen gemacht. Das war auch der Anlass für diesen Artikel. Wenn du dir die Kommentare durchliest, ist das auch nicht unsere exklusive Meinung, sondern einige andere Reisende haben Ähnliches erlebt.
Viele Grüße
Chris
Hallo, großes Dankeschön für euren Bericht. Ich hatte mit den Gedanken Kuba gespielt.
Genau darum besuche ich solche Länder nicht. In Israel und Palästina war es auch
sehr schlimm, z.B. ich habe am Abend ein Taxi zum Flughafen bestellt für 100 Schekel
und am Morgen sprach der Taxifahrer 200 Schekel wenn du deinen Flug pünktlich erreichen
möchtest. Früh 5 Uhr hat man keine andere Wahl als zu zahlen.
Es gibt in der Welt soviel schöne Orte wo man ganz entspannt reisen kann,
z.B. Bulgarien und Georgien. Schöne Grüße aus dem Schwarzwald Jens.
Hallo Jens,
vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen. Touri-Abzocke passiert (leider) immer überall und wir können das oft auch nachvollziehen. Es selbst zu erleben, ist natürlich immer unangenehm.
Wir wünschen dir noch viele entspannte Reisen!
Liebe Grüße
Chris