Unser Reisebericht über Maputo, die Hauptstadt von Mosambik, stellt dir die schönsten und spannendsten Sehenswürdigkeiten vor und gibt praktische Reisetipps für einen unvergesslichen Urlaub in Ostafrika.
Ich war bei meinem Besuch in Maputo zwar erschlagen von der schwülen Hitze (die Luftfeuchtigkeit beträgt im Jahresdurchschnitt über 70 %), was meinen durchweg positiven Eindruck der Stadt jedoch nicht beeinträchtigte. Hier stoßen die verschiedensten architektonischen Stile aufeinander und vermengen sich in einer Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Tauche ein mit uns in eine der spannendsten Metropolen Afrikas.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Infos zu Maputo
Maputo ist die Hauptstadt Mosambiks und mit offiziell 1,1 Millionen Einwohnern ist sie eine der größten Städte des Landes. Aufgrund der hohen Zahl an informellen Siedlungen ist die tatsächliche Einwohnerzahl vermutlich um einiges höher. Bei meinem Besuch der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) in Maputo wurde uns gesagt, dass der Rang der größten Stadt des Landes vermutlich von Matola, der Provinhauptstadt Maputos abgelaufen wurde. Maputo liegt am südlichsten Zipfel des Landes in der gleichnamigen Bucht.
Der Tembe und der Maputo Fluss münden hier in den Indischen Ozean. Die historische Innenstadt Maputos liegt sehr tief und aufgrund der auftretenden heftigen Regenfälle steht die Altstadt regelmäßig unter Wasser, da sowohl das Wasser aus der Bucht über seine Ufer tritt, als auch aus höheren Lagen der Stadt das Regenwasser hinunter in die Altstadt fließt.
Maputo unterscheidet sich stark vom restlichen Land und insbesondere von den Provinzen im Norden, die aufgrund der eher spärlich ausgebauten Infrastruktur mit der Hauptstadt ganz im Süden nur wenig verbunden sind. In Maputo wird vornehmlich Portugiesisch gesprochen und auch hier sind die wichtigsten Institutionen des Landes sowie die meisten NGOs und Organisationen vertreten. Dies verleiht der Stadt auch einen kosmopolitischen Charme.
Sehenswürdigkeiten in Maputo
Die meisten Sehenswürdigkeiten kann man in der Innenstadt fußläufig gut erreichen. Mein eigentliches Highlight ist der Architekturmix: Art Déco Häuser treffen auf kommunistische Plattenbauten und Statuen, die typischen portugiesischen Kacheln treffen auf schillernde Fassaden von Banken und Versicherungen und auf halb verfallene Kolonialhäuser. Das alles mit einem Touch Tropik.
Ein wahrlich wilder Mix, an dem ich mich kaum satt sehen konnte. Stellenweise fühlte ich mich an den Balkan erinnert, an anderer Stelle wieder an Kuba. Einfach faszinierend. Hier sind aber nun ein paar der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Maputo.
Sehenswürdigkeit in Maputo #1: Catedral Metropolitana de Nossa Senhora de Conceição
Kaum zu übersehen ist die Catedral in der Innenstat Maputos. Der Bau an der katholischen Kirche wurde 1936 begonnen. Der Stil der Kirche ist gotisch angehaucht und der spitze, über 60 Meter hohe strahlend weiße Turm, bildet einen tollen Kontrast zu den rundumliegenden Plattenbauten. Man kann übrigens auch einen Blick in die Kirche hineinwerfen.
Sehenswürdigkeiten in Maputo #2: Platz der Unabhängigkeit (Praça de Independência)
Direkt neben der Kathedrale befindet sich der Platz der Unabhängigkeit. Gleichermaßen von Art Deco Häusern und Plattenbauten umrandet. Der Platz wird von einer riesigen Statue von Samora Moisés Machel, dem ersten Präsidenten der Volksrepublik von Mosambik dominiert, der einem immer wieder im Stadtbild begegnet. Als ein weiteres wichtiges Gebäude der Stadt befindet sich hier auch das Rathaus.
Sehenswürdigkeiten in Maputo #3: Katembe
Katembe liegt auf der anderen Seite der Bucht von Mosambik und ist noch ein verschlafenes Dörfchen mit hübschen Stränden. Der Kontrast zur gegenüberliegenden Skyline könnte nicht größer sein. Der Fährhafen befindet sich an der Küste hinter dem Finanzministerium. Unsere Überfahrt war etwas ungemütlich, da die Fähre richtig voll war und wir beim Anlegen das eine oder andere rostige Loch im Bug des Schiffes erblicken konnten.
Sehenswürdigkeiten in Maputo #4: Die Maputo-Katembe Brücke
Nach ihrer Fertigstellung (die Einweihung soll Ende Juni 2018 erfolgen) ist die Brücke über die Bucht von Maputo die längste Hängebrücke Afrikas. Dementsprechend hofft man, dass sich die Brücke zu einem Wahrzeichen entwickelt. Wir hatten das große Glück, im Rahmen meiner Exkursion mit der Uni die Baustelle der Brücke zu besuchen und diese sogar zu Fuß zu überqueren.
Die Ausblicke sind natürlich spektakulär und dieses Erlebnis werde ich wohl so schnell nie wieder haben. Nach ihrer Fertigstellung wird die Brücke nur gegen eine Gebühr von Fahrzeugen passierbar sein. Dies scheint sich in der Bevölkerung bisher kaum rumgesprochen zu haben. Im Gegenteil: als wir die Bewohner eines der ärmsten Viertel der Stadt nach ihrer Meinung zum Brückenprojekt befragten, waren die meisten begeistert.
Sie sahen die Vorteile darin, dass nun die beiden Seiten besser miteinander verbunden würden und so mehr Mobilität ermöglicht werden würde, da man nicht mehr eine Fähre auf die andere Seite bezahlen müsse. Dass genau der gegenteilige Fall eintritt, war vielen nicht bewusst oder sie wurden falsch informiert. Für mich ist das riesige Projekt, das von Investoren aus China ermöglicht wird, auf jeden Fall fraglich und trägt ganz sicher nicht zu einer Integration der ärmsten Bevölkerung bei.
Sehenswürdigkeiten in Maputo #5: Mafalala Walking Tour
Mafalala ist das eigentliche Herzstück der Stadt und ist zum größten Teil eine informelle Siedlung. Den Stadtteil jedoch als Slum zu bezeichnen, fände ich unpassend, da das ganze Viertel sehr heterogen ist. Es gibt befestigte Straßen und Wettbüros sowie Moscheen und Sportplätze.
In anderen Teilen hingegen sind die Bedingungen um einiges schlechter. Die Mafalala Walking Tour wird von der NGO IVERCA im Viertel organisiert und legt den Fokus auf das kulturelle Erbe des Stadtteils. Man besucht wichtige Einrichtungen, eine Schule und sogar einen lokalen Pub. Die große Überraschung im Pub war, dass der Barkeeper uns in perfektem Deutsch bewirtete. Er war nämlich mal längere Zeit zur Ausbildung in Dresden in der DDR.
Ich bin immer sehr zwiegespalten, was Touren durch Armenviertel angeht und fühle mich währenddessen meistens unwohl und voyeuristisch, da ich nicht in den privaten Raum der dort lebenden Menschen eindringen will. Dennoch lebt ein Großteil der Bevölkerung Mosambiks in solchen oder ähnlichen Bedingungen und davor die Augen zu verschließen, wäre ebenfalls falsch.
Der Vorteil der Tour, die wir besucht haben, war auf jeden Fall, dass die NGO, die diese durchgeführt hat, aus dem Viertel stammt und die Wertschöpfung auch innerhalb von Mafalala bleibt. Übrigens ist momentan ein Hostel in Planung, das das Übernachten in Mafalala ermöglichen soll.
Wie stehst du zu solchen Touren durch Slums und Armenvierteln? Verrate es mir gerne in den Kommentaren!
Unterkunftstipps für Maputo
Maputo ist nicht wirklich eine günstige Destination und es gibt zahlreiche hochpreisige Hotels. Dies liegt unter anderem daran, dass viele internationale Organisationen ihren Sitz in Maputo haben und bei Konferenzen es oftmals recht schwierig sein kann, eine gute Unterkunft zu finden. Unsere Tipps und Empfehlungen für Unterkünfte sind:
Palmeiras Guest House Maputo
Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Maputo bietet das schöne Palmeiras Guest House*. Die Lage ist perfekt, um die Stadt zu erkunden. Man ist in zehn Minuten am Hafen und in zwei Minuten an der Kathedrale. Ein kleiner Pool ist dabei und eines der beiden Häuser wurde vor kurzem komplett renoviert. Das Frühstück ist einfach der Knaller!
Es gibt von Früchten über Müsli bis hin zu gebackenen kleinen Leckereien, Guacamole und diversen Säften einfach alles. Das Personal und die Besitzerin sind ebenfalls ausgesprochen freundlich und hilfsbereit und haben tolle Tipps für Restaurants und Unternehmungen in der Nähe parat.
Angel Guest House
Wäre ich (ohne die Uni) und mit einem kleineren Budget unterwegs, würde ich vermutlich im Angel Guest House* unterkommen. Der Preis für ein Doppelzimmer beträgt 37 €, was im Vergleich zu den restlichen Preisen in Maputo sehr gut ist und die Bewertungen sind ausgezeichnet. Das Gästehaus liegt etwas weiter vom Zentrum entfernt, aber macht das durch den tollen Service und den Preis wieder wett. Frühstück ist übrigens inklusive.
Hostels in Maputo
Hostels in Maputo sind rar. Eine der günstigsten Möglichkeiten zu übernachten ist Fatimas Backpackers. Diese haben ebenfalls ein Hostel in Tofo Beach. Die Bewertungen sind sehr durchwachsen, daher würde wir das Hostel nicht unbedingt empfehlen. Für Reisende mit sehr knappem Budget und Lust auf typische Backpackeratmosphäre könnte es dennoch die richtige Wahl sein.
Restaurantempfehlungen in Maputo
Maputo ist eine echte Feinschmeckerstadt. Hier treffen afrikanische auf portugiesische und indische Einflüsse. Definitiv eine tolle Stadt für Foodies! Wir aßen hier ausgesprochen lecker und hatten auch mit der Sauberkeit des Essens keinerlei Probleme.
Restauranttipp #1: Der Fischmarkt in Maputo
Den Fischmarkt zu besuchen, ist garantiert ein Erlebnis. Auch kann man sich hier Fisch frisch zubereiten lassen. Vorbeischauen lohnt sich und die Preise sind äußerst günstig.
Tipp für ein typisches Restaurant in Maupto #2: Restaurant Píri Píri
Ziemlich gut besucht ist das Restaurant Píri Píri mitten in der Stadt. Spezialität des Hauses ist Chicken Piri Piri, das ein traditionelles Gericht in Mosambik darstellt. Einige KommilitonInnen von mir hatten auch einen traditionellen Krabbeneintopf, der allerdings nicht so gut ankam. Für mich gab es ausgezeichnete Garnelen in Knoblauch. Wirklich ein Genuss. Der Service war ebenfalls super freundlich und sehr aufmerksam.
Restaurantempfehlung für Vegetarier #3: Restaurant Khana Khazana
Das indische Restaurant Khana Khazana befand sich nur wenige Gehminuten von unserer Unterkunft dem Palmeriras Guest House entfernt und wurde uns von der Gastgeberin empfohlen. Und was soll ich sagen: das Essen war hervorragend (obwohl die Bewertungen online eher durchwachsen sind)!
Mit unserer Gruppe probierten wir uns durch die verschiedensten Speisen durch und alle waren super lecker. Auch für Vegetarier ist es eine gute Idee, ein indisches Restaurant aufzusuchen, da das Essen in Mosambik ebenfalls relativ fleisch-, fisch- oder meeresfrüchtelastig ist.
Sicherheit bei einem Urlaub in Maputo
Vor Taschendiebstählen sollte man sich, insbesondere auch am Strand in Acht nehmen. Davon abgesehen hatten wir keinerlei Probleme in Maputo. Auch nach Einbruch der Dunkelheit waren wir teils längere Strecken zu Fuß unterwegs. Allerdings waren wir auch eine Gruppe von 24 Leuten. Es wird empfohlen den CBD (Central Business District) nachts zu meiden.
Nach unserer Tour durch Mafalala gingen wir bei anbrechender Dunkelheit aus dem Viertel hinaus. Hier fielen einem zahlreiche teils zwielichtige und offensichtlich unter Drogen stehende Menschen auf, sodass es nicht wirklich gemütlich wirkte. Nichtsdestorotz habe ich mich nie wirklich unsicher gefühlt und kann dir nur empfehlen, dir ein eigenes Bild vor Ort zu machen und auf den Rat der Einheimischen zu hören.
Was erwartet dich nun bei einem Urlaub in Maputo?
Ich war schlichtweg begeistert von der lebendigen Hauptstadt Mosambiks. Maputo bietet für einige Tage ein durchaus abwechslungsreiches Programm. Neben einigen wirklich interessanten Sehenswürdigkeiten ist ein Spaziergang durch die Stadt mein eigentliches Highlight.
Auch habe ich mich in Maputo deutlich wohler gefühlt, als teilweise in den größeren Städten in Südafrika. Es kann sein, dass das mein subjektives Sicherheitsempfinden ist, aber ich hatte das Gefühl, dass man sich freier bewegen kann.
Auch die allgegenwärtige Trennung zwischen Schwarz, Weiß und Coloured, die mich in Südafrika schon bedrückte, konnte ich in Mosambik weniger feststellen. Außerdem war das Essen ausgezeichnet und schon für die kulinarischen Hochgenüsse lohnt sich ein Abstecher nach Maputo.
Schöne Strände in der Nähe sorgen für genügend Abwechslung. Allerdings ist ein Urlaub in Maputo nicht unbedingt günstig und gerade mit einem kleineren Budget muss man in Sachen Komfort Abstriche machen. Dafür verbringt ihr aber eine unvergessliche Zeit in einer der spannendsten Städte Afrikas und müsst euch diese nur mit wenigen anderen Touristen teilen.
Einen übersichtlichen Backpacking Guide für Mosambik gibt es bald auf unserem Blog. Du kannst also gespannt sein.
Warst du schon einmal in Maputo? Welchen Eindruck hast du gewonnen und welches ist für dich die spannendste Stadt Afrikas? Diskutiere mit uns in den Kommentaren!
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4 Kommentare
Ein wirklich toller Einblick in Maputo. Bisher stand Mosambik zwar auf meiner Reiseliste, allerdings eher wegen der Natur. Maputo sollte ich allerdings auch mehr Aufmerksamkeit schenken.
Liebe Grüße
Lynn
Liebe Lynn,
Maputo wäre glaube ich auch nicht meine erste Anlaufstelle in Mosambik gewesen, aber durch die Uni bin ich dann doch zufällig dort gelandet und war total begeistert. Jetzt will ich unbedingt nochmal zurück und mir die Natur und die traumhaften Strände rundherum anschauen. Hast du denn einen speziellen Ort, den du unbedingt sehen willst?
Liebe Grüße
Marie
Hallo,
wir waren 2016 als Familie (2 Söhne, damals 3 und 5) in Mosambik. Unsere Freunde arbeiten beide in der Entwicklungshilfe und waren zu der Zeit in Maputo eingesetzt.
Neben Maputo selbst waren wir dann in der Provinz Inhambane (ebenfalls auch dort in der Stadt) und waren restlos begeistert von Land, Leuten, Natur und allem.
Weiter nördlich kamen wir zeitlich nicht mehr. Von Maputo bis Inhambane haben wir mit dem Auto schon 8 Stunden gebraucht. Mehr war mit den kleinen Kindern nicht mehr drin.
Unsere Freunde waren oftmals auch in Beira (dort waren sie in einem Projekt eingesetzt) und haben sehr von der Region dort geschwärmt.
Hallo liebe Ulrike,
vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen! Eure Tour klingt total spannend. Ich kann deine Begeisterung und Lust noch mehr zu entdecken sehr gut nachvollziehen. Hoffentlich bekommen wir bald nochmal die Chance dazu mehr von Mosambik zu entdecken.
Liebe Grüße
Marie