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Wusstest du, dass du in Katalonien wunderschön wandern gehen kannst? Wir wussten das zwar, aber hatten keine Idee davon, wie wunderschön die Wanderwege in Katalonien sind. Bis zu unserer letzten Reise nach Katalonien, die uns über eine Woche durch die katalanischen Pyrenäen führte.
Auf dieser Reise haben wir die verschiedensten Wanderungen in unterschiedlichen Naturparks unternommen. Unsere liebsten Wanderungen dieser Reise stellen wir dir in unserem Erfahrungsbericht vor. Alle Wanderungen kannst du im Rahmen eines Tagesausflugs unternehmen.
Marie war schon unzählige Male in Katalonien. Barcelona ist eine ihrer Lieblingsstädte, aber mittlerweile hat sie sich noch ein kleines bisschen mehr in Katalonien abseits der Metropole verliebt. Ihre Tipps und Erfahrungen zum Wandern in Katalonien findest du in diesem Artikel. Mehr über Marie >>
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Inhaltsverzeichnis
Wandern in Katalonien kurz und knackig
- Katalonien hat mit knapp 9.000 Kilometern ausgeschilderter Wanderwege eine riesige Auswahl an tollen Routen. Neben Fernwanderwegen findest du in der Region auch tolle Tageswanderungen.
- Die besten Sehenswürdigkeiten: Die spektakuläre Schlucht des Congost de Mont Rebei, die wunderschönen Seen im Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici
- Geheimtipp: Um das Gorge Blau zu finden, muss man schon wissen, wo es ist.
Wandern im Congost de Mont-Rebei
- Strecke: 4,8 km (One way)
- Höhenmeter: 670 m
- Dauer: 2 ¼ Stunden (One Way)
Die imposante Schlucht des Congost de Mont-Rebei war für mich ein echtes Sehnsuchtsziel. Seitdem ich einmal ein Bild dieser imposanten Schlucht auf Pinterest gesehen habe, war mir klar, dass ich einmal im Leben hierhin will. Und endlich konnte ich mir diesen Traum erfüllen!
Das Original hat mich in keinster Weise enttäuscht und war sogar noch spektakulärer, als ich es mir vorher ausgemalt hatte.
Die Schlucht des Congost de Mont-Rebei liegt an der Grenze zwischen Katalonien und Aragonien. Hier hat der Fluss Noguera Ribagorçana eine tiefe Schlucht in das Bergmassiv des Montsec gegraben. Teilweise entstanden dadurch bis zu 500 Meter hohe Klippen.
Der spektakulärste Teil der Wanderung führt dich auf etwa halber Höhe durch einen Hohlweg direkt an den Klippen entlang. Da es keine Absperrung gibt, solltest du auf jeden Fall schwindelfrei sein. Auch für kleinere Kinder würden wir den Wanderweg daher nicht empfehlen.
So ist die Wanderung: Unsere Erfahrungen am Congost de Mont-Rebei
Wir sind vom Parkplatz La Masieta gestartet. Die ersten 30 Minuten führt der Weg durch einen schönen Wiesenpfad bis zu einer Hängebrücke. Kurz nach der Hängebrücke startet der Hohlweg im Felsen, der für uns spektakulärste Teil der Wanderung. Etwa eine Stunde lang geht es einen teils sehr schmalen Weg inmitten der Klippen entlang.
Immer wieder gibt es Bänke für eine Rast und eine bombastische Aussicht. Bei unserem Besuch waren wir komplett alleine auf dem Wanderweg unterwegs und konnten diese sagenhafte Natur in vollen Zügen genießen.
Nach etwa einer Stunde mit zahlreichen Fotostopps kommst du an das Ende des Hohlweges. Viele drehen hier wieder um und machen sich auf den Rückweg.
Wir haben noch etwa eine Stunde dranghängt. Über einen schmalen Wanderweg ging es bis zu einer weiteren Hängebrücke, die den Fluss überquert und von Katalonien nach Aragonien führt. Nach einem kurzen Anstieg auf aragonischer Seite, kommst du zu spektakulären Treppen, die in den Fels hineingebaut wurden. Von hier aus hast du nochmal einen tollen Blick in die Schlucht.
Wir sind die Treppen nicht ganz nach unten gegangen, da wir sie für den Rückweg auch wieder hinaufgehen mussten. Wenn du noch Energie und Zeit übrig hast, dann lohnt sich der kleine Umweg allemal. Allerdings war die Strecke ab dem Hohlweg auch der anstrengendste Teil der Wanderung.
Praktische Infos für die Wanderung
In der Saison kostet das Parken auf dem Parkplatz von La Masieta 10 Euro pro Auto (8 Euro, wenn du es online buchst). Reserviere dir am besten rechtzeitig einen Platz, da die Wanderung von Jahr zu Jahr beliebter wird. Hier kannst du dir ein Parkticket reservieren und schauen, wann der Parkplatz geöffnet ist.
Wir waren außerhalb der Öffnungszeiten des Parkplatzes da. In dieser Zeit wird es geduldet entlang der Zufahrtstraße zu parken. Achte dabei darauf, dass du die Straße nicht blockierst.
Im Besucherzentrum von La Marsieta gibt es die einzige Toilette entlang des Weges. Bei unserem Besuch in der Nebensaison war diese leider geschlossen.
Nimm genug Proviant und Sonnenschutz mit und wandere am besten nicht in der Mittagshitze. Auch können wir dir empfehlen, nicht am Wochenende und an Feiertagen am Congost de Mont-Rebei zu wandern. Dann kann es voller werden.
Wanderung zum Estany Llong im Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici
- Strecke: 4,7 km (One way)
- Höhenmeter: 208 Höhenmeter
- Dauer: 1 ¼ Stunden (One way)
Der Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici liegt in den Hochpyrenäen von Katalonien und die Gipfel erreichen Höhen bis zu 3.000 Metern. Berühmt ist der Nationalpark für seinen Wasserreichtum.
Wir haben gleich mehrere Wanderungen im Nationalpark unternommen und eine war schöner als die andere. Hier stellen wir dir zuerst die Wanderung zum Estany Llong vor.
So war die Wanderung zum Estany Llong
Vom kleinen Örtchen Boi sind wir mit einem Sammeltaxi bis zum Mirador del Sant Esperit gefahren. Unterwegs passieren wir einige Wanderparkplätze, von welchen man auch zu Fuß den Aufstieg wagen kann.
Wir wandern einen recht ebenen Weg neben dem Fluss Riu de Sant Nicolao entlang. Die Szenerie ist einfach beeindruckend.
Kurz vor dem Highlight der Wanderung, dem wunderschönen See Estany Llong, liegt die Berghütte Refugi d’Estany Llong. Dort kannst du Sandwiches kaufen oder ein recht günstiges Mittagsmenü verköstigen. Zu Chris großer Freude hatten sie sogar glutenfreies Brot vor Ort.
Vom See Estany Llong kannst du auch weiter zum Portarró d’Espot wandern, von wo aus du einen wunderschönen Blick auf den Nationalpark hast. Hier findest du weitere Informationen. Der Weg von uns ist Trail 3.
Wir haben am Estany Llong wieder umgekehrt und haben uns auf den Rückweg gemacht, da das Wetter an diesem Tag nicht so ganz mitgespielt hat.
Auf dem Rückweg sind wir dann vorbei an unserem ursprünglichen Startpunkt der Wanderung, dem Mirador del Sant Esperit, bis zum Wasserfall Cascada de Sant Esperit gewandert. Dies sind zusätzlich etwa 2 Kilometer und eine knappe halbe Stunde bergab.
Vom Wasserfall haben wir uns dann wieder mit dem Sammeltaxi ins Tal bringen lassen.
Praktische Tipps für die Wanderung
In Boi haben wir unser Auto auf dem großen kostenlosen Parkplatz stehen lassen. Direkt im Zentrum kannst du dir Tickets für die Sammeltaxen kaufen. Hin- und Rückfahrt kostet 11,50 Euro pro Person. Die Taxen starten, wenn sie voll sind oder nach einer Wartezeit von maximal 50 Minuten.
Für die Rückfahrt kannst du entweder dort einsteigen, wo du rausgelassen wurdest, oder du machst es so wie wir und besuchst noch den Wasserfall. Das können wir dir auf jeden Fall empfehlen. Um von dort aus abgeholt zu werden, halte einfach eines der Taxen an (egal in welche Richtung diese fahren). Entweder ist Platz und du kannst direkt mitgenommen werden oder es wird durchgefunkt, dass jemand bei den Wasserfällen einsteigen möchte.
In Boi gibt es zudem ein Nationalparkzentrum, wo du ganz viele Tipps zu den Wanderungen und weiteren Highlights erhalten kannst. Ein Besuch lohnt sich!
Rundwanderweg Circuït 7 Estanhs (Circ de Colomèrs)
- Strecke: 5,7 km
- Höhenmeter: 300 Höhenmeter
- Dauer: etwa 3 Stunden (ab Taxiparkplatz)
Die nächste Wanderung, die wir dir ans Herz legen möchten, ist ebenfalls im Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici. Sie liegt jedoch in einem anderen Teil des Parks. Der Circuït 7 Estanhs, auch Circ de Colomèrs genannt, ist ein Rundweg, der an mehr als sieben malerischen Bergseen vorbeiführt.
Die Wanderung führt über unebenes Terrain und bietet superschöne Ausblicke. Unterwegs kannst du im Refugi de Colomèrs eine Verschnaufpause einlegen.
So war die Wanderung Circuït 7 Estanhs
Der Rundwanderweg Circuït 7 Estanhs war eine meiner absoluten Lieblingswanderungen in ganz Katalonien. Zum einen, da ich Rundwege sehr mag und zum anderen findest du hier eine wunderschöne Landschaft. Die Gipfel der hohen Berge spiegeln sich malerisch in den zahlreichen Seen. Nach dem ersten Anstieg bis zum Refugi de Colomèrs hast du die meisten Höhenmeter bereits überwunden.
Danach geht es mal bergauf, mal bergab durch die wunderschönen Pyrenäen. Die Wege sind ganz gut ausgeschildert und auch hier waren wir die meiste Zeit alleine unterwegs. Ein richtiges Highlight war, dass wir zudem ein Murmeltier aus der Ferne erspäht haben.
Praktische Tipps für die Wanderung
In der Hauptsaison (vom 15.06. – 15.09.) kannst du mit dem eigenen Fahrzeug nur bis Banhs de Tredòs fahren. Hier gibt es einen großen kostenlosen Parkplatz. Von hier aus kannst du entweder zu Fuß gehen oder ein Sammeltaxi nehmen.
Die Taxen fahren bis hier. In der Nebensaison kannst du bis zu dem kleinen Parkplatz selbst fahren.
Eine Fahrt mit dem Taxi kostet für Erwachsene pro Strecke ab Banhs de Tredòs 5 Euro und ab Et Cerèr de Montadi 7 Euro. Runter fahren die Taxen ab 12:30 Uhr jede Stunde. Die letzte Fahrt ist um 18:30 Uhr.
Wenn du die Fahrt vorher buchst, kannst du auch eine Abholung ab Salardù organisieren.
Oben angekommen, kannst du den gelben Markierungen folgen. Der Weg ist gut ausgeschildert und kaum zu verfehlen.
Wandern im Vall de Núria: Auf dem Camí Vell nach Queralbs
- Strecke: 7 km
- Höhenmeter: knapp 900 m
- Dauer: 2 ½ Stunden (bergab)
Dem Vall de Núria wohnt ein ganz besonderer Zauber inne. Das Pyrenäental liegt an der Grenze zu Frankreich und ist nur zu Fuß oder per Zahnradbahn zu erreichen. Hier scheinen die Uhren etwas langsamer zu ticken.
Im Winter kannst du im Vall de Núria auch Skifahren. Wir waren jedoch im Sommer da und haben uns einen ganz besonderen Wanderweg ausgeguckt.
Mit der Zahnradbahn, der Cremallera, geht es von Queralbs hinauf ins Vall de Núria. Das Vall de Núria liegt auf einer Höhe von 1.967 Metern. Herzstück des Tals ist das Santuari de la Mare de Déu de Núria, ein wichtiger Pilgerort.
Im Sommer werden rundum das Heiligtum verschiedenste Aktivitäten wie Rutschen, Pony reiten und Boot fahren angeboten. Auch Gipfelbesteigungen kannst du ab dem Vall de Núria starten.
Wir haben uns für den Camí Vell entschieden, den geschichtsträchtigen Pilgerweg, der durch das Tal und vorbei an Wasserfällen von Núria nach Queralbs führt.
So war die Wanderung auf dem Camí Vell im Vall de Núria
Nur schwer konnten wir uns vom sagenhaften Panorama des Vall de Núria losreißen. Die Spiegelung des Marienheiligtums und der Berggipfel im Stausee war einfach zu schön.
Über Stock und Stein geht es dann aber stetig bergab. Unterwegs genießen wir die Blicke ins Tal, überqueren die eine oder andere historische Brücke und bestaunen Wasserfälle.
Der Weg ist alles andere als langweilig und obwohl wir uns für die bergab Variante entschieden haben, ist es gar nicht mal so unanstrengend.
Praktische Tipps für die Wanderung
Wir haben unser Auto auf dem großen kostenlosen Parkplatz in Queralbs abgestellt. Von dort aus haben wir die allererste Fahrt mit der Zahnradbahn ins Vall de Núria genommen. Die Fahrt haben wir uns vorher online hier reserviert. Die einfache Fahrt kostet 20,50 Euro pro Person.
Alternativ kannst du auch von Ribes de Freser ins Vall de Núria fahren.
Wir fanden den ersten Zeitslot des Tages optimal, da wir die meiste Zeit ganz alleine unterwegs waren. Um das touristische Angebot im Vall de Núria zu nutzen, waren wir allerdings zu früh dran. Die Gastronomie und Attraktionen öffnen alle erst ab 9 Uhr.
Wanderung zum Gorg Blau in der Garrotxa
- Strecke: 7 km (one way)
- Höhenmeter: 500 m
- Dauer: 2 ½ Stunden (one way)
Die letzte Wanderung, die wir dir nicht vorenthalten wollen, ist noch ein echter Geheimtipp. Das Gorg Blau ist ein wunderschöner natürlicher Pool mit einem Wasserfall und beeindruckend klarem Wasser. Nimm am besten Badesachen mit, da du dich hier erfrischen kannst.
So war die Wanderung zum Gorg Blau
Wir hatten anfangs etwas Probleme, die Wanderung zum Gorg Blau zu finden. Zum einen, da das Gorg Blau nicht ausgeschildert ist und zum anderen, da wir kein Netz hatten. Zum Glück haben wir dann aber herausgefunden, dass wir einfach der Beschilderung nach Sant Aniol folgen können. An dieser kleinen Kapelle kommst du nämlich vorbei und von hier aus sind es nur noch wenige Minuten zum Gorg Blau.
Unser Tipp: Lade dir eine Offlinekarte bei Maps.me herunter. Hier ist das Gorg Blau als Gorja Citrò eingespeichert. So haben wir es dann schlussendlich gefunden.
Auf der Wanderung musst du einige Male den Fluss überqueren und kannst dich an meheren Stellen im Wasser erfrischen. Bei Sant Aniol ankommen, folge dem Schild zum Salt de Brull bis du auf der rechten Seite einen recht steilen Abstieg zum Gorg Blau siehst. Hier steht kein Schild, aber es ist ein Seil gespannt, welches den recht steilen Abstieg erleichtern soll.
Am Gorg Blau haben wir eine kurze Rast eingelegt und unsere Füße abgekühlt, bevor wir uns wieder auf den Rückweg gemacht haben. Wir haben es schon ziemlich bereut, keine Badesachen mitgenommen zu haben, denn das Wasser sah wunderschön aus.
Praktische Tipps für die Wanderung
Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz in Sadernes. In der Saison musst du dir vorher einen Parkplatz online reservieren. Dies geht über diese Seite.
Hier findest du auch einen Kalender. An den grün markierten Daten musst du dir einen Parkplatz reservieren. Lade dir unbedingt auch die Bestätigung runter, da vor Ort das Internet schlecht bis kaum vorhanden ist.
Wir waren außerhalb der Saison dort und konnten einfach so auf den Parkplatz fahren.
Lasse nicht etwas offen im Auto herumliegen. In der Vergangenheit gab es immer mal wieder Berichte, dass Autos auf dem Parkplatz aufgebrochen wurden und vor Ort hängen einige Schilder, die davor warnen.
Unsere Erfahrungen: So ist wandern in Katalonien
Wir hoffen, dass du einige Tipps und Inspirationen für einzigartige und noch weniger bekannte Wanderungen in Katalonien entdeckt hast.
In jedem der von uns vorgestellten Gebiete gibt es noch zahlreiche weitere traumhaft schöne Wanderwege. Wir waren wirklich begeistert, wie gut die Wege markiert waren und wie wunderschön und vielseitig die einzelnen Wanderungen waren.
Alle Wanderungen haben wir Ende Juni unternommen, was für uns die optimale Zeit war und nicht selten begegneten wir nur wenigen anderen Menschen unterwegs.
Hast du noch Fragen oder Ergänzungen zum Wandern in Katalonien? Schreibe es uns als Kommentar!
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