Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass mich Marie zunächst für den Somoto Canyon begeistern musste. Zwei Briten erzählten uns in Antigua von dem recht unbekannten Norden Nicaraguas und ihrem Ausflug in den Somoto Canyon. Das klang zwar recht nett, aber unbedingt machen wollte ich das nicht. Vor allem, da wir dafür extra über den Grenzübergang Las Manos nach Esteli mussten und nicht direkt nach Leon konnten.
Rückblickend muss ich aber zugeben, dass ich sehr froh bin, dass Marie mich überzeugen konnte und wir den Ausflug in den Somoto Canyon unternommen haben, denn wir erlebten einen actionreichen Tag voller Spaß im Norden von Nicaragua.
Erfahre in unserem Reisebericht, wie du deinen Ausflug in den Somoto Canyon organisierst und was dich dort erwartet. Darüber hinaus verraten wir dir, wieso wir unsere Zelte in Estelí aufgeschlagen haben und wie du am besten von Honduras dort hinkommst.
Inhaltsverzeichnis
Esteli in Nicaragua
Obwohl wir den Somoto Canyon besuchen wollten, entschieden wir uns zunächst für die Weiterreise nach Estelí, da dies einfacher zu organisieren war und Estelí zudem eine der größten Städte Nicaraguas mit einer vernünftigen Infrastruktur ist.
Esteli bietet ansonsten für Touristen nicht wirklich viel, aber dafür einen schönen Einblick in das nicaraguanische Leben. Wir haben unsere zwei Tage dort mit ein wenig Erkundung der Stadt, dem Besuch des Somoto Canyons sowie einem ausgiebigen Arztbesuch gefüllt.
Anreise vom Lago de Yojoa in Honduras nach Esteli
Wir haben einen strapaziösen Reisetag auf uns genommen, um vom Lago de Yojoa in Honduras nach Estelí in Nicaragua zu kommen. Anbei haben wir die Kurzfassung für dich:
- Bus vom Lago de Yojoa nach Tegucigalpa | Dauer: 4 Std. | Kosten: 150 Lempira (5,50 Euro)
- Taxi zum Centro Comercial de Alhambra | Dauer: 30 Min. | Kosten: 50 Lempira p.P. (1,85 Euro)
- Mini-Bus zum Grenzübergang Los Manos | Dauer: 3 Std. | Kosten: 97 Lempira (3,00 Euro)
- Grenzübertritt zu Fuß | keine Gebühren in Honduras und insgesamt 13 US-Dollar (11,80 Euro) in Nicaragua
- Bus nach Ocotal | Dauer: 1 Std. | Kosten: 15 Cordoba (0,40 Euro)
- Express-Bus nach Estelí | Dauer: 1 1/2 Std. | Kosten: 50 Cordoba (1,40 Euro)
Um eine detaillierte Anleitung für diese Strecke zu erhalten, schaue einfach in unseren Reisebericht über den Lago de Yojoa in Honduras.
Weiterreise von Esteli nach León
Aus Estelí ging es für uns weiter Richtung León. Die Anreise ist zum Glück sehr unkompliziert und du musst einfach einen Mini-Bus vom Terminal Norte nehmen. Die Mini-Busse fahren, wenn sie voll sind, und benötigen circa zwei Stunden bis León. Wir haben pro Person 75 Córdoba (= 2,00 Euro) bezahlt.
Unterkünfte in Esteli
Übernachtet haben wir im Luna Hostel*, was nonprofit arbeitet und alle Überschüsse an lokale Projekte gibt. Das Hostel liegt sehr nahe am Parque Central und hat eine gut ausgestattete Küche. Zudem ist das Frühstück inklusive.
Eine exzellente Budgetunterkunft ist das Hostal Mariella*, in dem du ein Doppelzimmer schon ab circa 10 Euro erhältst. Liegt außerdem nah an der Busstation.
Und im Hotel Los Arcos* bekommst du ein Doppelzimmer mit eigenem Bad, tollem Frühstück und einem wunderschönen Innenhof.
Buchung und Anreise zum Somoto Canyon
Es gibt einige Homestays in Somoto, in denen du unterkommen kannst. Dies macht besonders Sinn, wenn du aus Honduras kommst, da Somoto zwischen der Grenze und Esteli liegt. Trotzdem entschieden wir uns, wie bereits oben erwähnt, für einen Aufenthalt in Esteli, da man den Trip in den Somoto Canyon auch einfach von dort organisieren kann.
Gebucht haben wir den Ausflug über das Tourenbüro von unserem Hostel* und haben pro Person 25 US-Dollar gezahlt. Der Ausflug dauert vier Stunden und im Anschluss ist das Mittagessen im Preis enthalten.
Die Anreise zum Somoto Canyon muss übrigens selbst organisiert werden, was aber überhaupt kein Problem ist. Mit dem Bus brauchten wir eine knappe Stunde von Esteli nach Somoto und wurden von dem Tourenveranstalter Henry (leicht an seiner Körpergröße zu erkennen) an der Busstation in Somoto abgeholt.
Wanderung in den Somoto Canyon
Henry brachte uns mit dem Auto zum Ausgangspunkt für die Touren, wo er gleichzeitig ein rustikales Homestay betreibt. Dort kann man sich umziehen und alle Sachen werden sicher verstaut. Außerdem bekommt jeder ein Paar Turnschuhe, da man nicht barfuß durch den Somoto Canyon klettern kann.
Zunächst steht eine Wanderung von einer guten halben Stunde durch herrlich grüne Landschaften auf dem Programm. Ständig im Blick hat man dabei die Grenze zu Honduras, die nur wenige Kilometer entfernt liegt. Daher ist es auch ratsam, eine Kopie seines Reisepasses sowie von der Touristenkarte aus Nicaragua dabei zu haben, falls man von der Polizei kontrolliert wird.
Der Spaß beim Canyoning beginnt
Seid ihr dann am Somoto Canyon angekommen, geht es auch direkt richtig los. Am Vortag unseres Besuches hat es reichlich geregnet und so gab es viel Wasser und schnelle Strömungen bei unserem Besuch. Perfekte Bedingungen also!
Zur Sicherheit ist jeder mit einer Schwimmweste ausgestattet. Insgesamt waren wir mit sieben Personen unterwegs und hatten drei sehr nette Guides dabei. Einer der Guides prüft auch immer vorher, ob man durch die jeweilige Strömung wirklich durch kann oder ob man lieber außen vorbei wandert.
Unsere erste Stromschnelle hatte es dann auch gleich in sich. Es wurde ein Seil gespannt, an dem man sich festhalten musste. Besonders wichtig ist es mit den Füßen nach vorne zu zeigen, damit man sich an keinen Felsen anschlägt. Beherzigt man diesen Tipp, kann eigentlich nichts passieren!
Die folgenden drei Stunden waren von Adrenalinschüben geprägt. Wir mussten jede Menge Stromschnellen durchqueren und konnten andere Hindernisse nur durch meterhohe Sprünge überwinden. Für die ganz Mutigen gibt es sogar Sprünge aus 20 Metern Höhe, wenn der Wasserstand des Canyons ausreichend ist.
Wir fühlten uns übrigens die ganze Zeit sehr sicher und gut aufgehoben bei unseren Guides, die die Gegend und den Somoto Canyon wie ihre Westentasche kennen.
Rückweg und Mittagessen
Der Rückweg führte uns wieder durch atemberaubende Landschaften, bevor das Mittagessen bereits auf uns wartete. Direkt vor dem Homestay fahren übrigens die Busse nach Somoto ab und von der dortigen Busstation kannst du dann wieder einen Bus nach Esteli nehmen.
Fazit zu unserem Besuch im Somoto Canyon und in Esteli
Zum Glück haben wir uns damals doch für den Somoto Canyon und nicht für die schnellere und einfachere Einreise nach Nicaragua entschieden. Im Norden von Nicaragua durften wir eine weitere Seite von diesem wunderbaren Land kennenlernen und diese hat uns sehr gut gefallen.
Für kleines Geld kannst du einen ganzen Tag voller Spaß und Abenteuer im Somoto Canyon verbringen und bist im Team von Henry in absolut sicheren Händen. Worauf wartest du noch?
Und jetzt verrate uns doch bitte in den Kommentaren: Wäre Canyoning etwas für dich oder hast du es sogar schon ausprobiert?
Mehr Inspiration?
- Den kompletten Überblick für deine Reise findest du in unserem Backpacking Guide für Nicaragua.
- Und damit du weißt, wie du von A nach B kommst, wirfst du am besten einen Blick in unseren Artikel zum Busfahren in Nicaragua.
- Nicaragua ist ein recht günstiges Reiseland. Erfahre, wie hoch unsere Kosten in Nicaragua waren.
- Und wenn du dich nicht nur auf Nicaragua beschränken möchtest, kannst du weitere Informationen in unserem Reise Guide für Costa Rica sowie unserem Backpacking Guide für Panama finden.
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10 Kommentare
Das hört sich echt nach einem coolen Trip an!
Seid froh, dass ihr den gemacht habt 😉
Das sind wir auch! Eines unserer Highlights in Nicaragua 😉
Liebe Grüße aus Panama
Chris
Oh ja, der Somoto Canyon ist mir auch gut in Erinnerung geblieben. Es macht so viel Spaß, da rum zu klettern und die Sprünge erst. Ihr hattet aber deutlich mehr Wasser / Stromschnellen, als wir damals im November.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
der Somoto Canyon wird uns auch noch lange im Gedächtnis bleiben 🙂 In der Tat waren wir recht glücklich mit dem Wasser, weil es wohl in der Nacht vorher in Honduras sehr viel geregnet hat und der Canyon von dort kommt. Einer unserer Guides hat uns auch erzählt, dass er die Touren am liebsten in der Regenzeit macht, da es dann einfach abenteuerlicher ist und man viel besser springen kann.
Liebe Grüße aus Panama
Chris
Hallo Marie & Chris,
das sieht nach jede Menge Spaß & Abenteuer aus! 🙂 Das will ich auch mal machen…
In Kroatien hatten wir schon mal überlegt Rafting in der Cetina-Schlucht zu machen, aber eure Tour gefällt mir noch besser.
LG Manuela
Hallo Manuela,
so ein kleiner Adrenalinkick von Zeit zu Zeit ist schon eine feine Sache ;). Habe gerade die Cetina-Schlucht gegoogelt. Die sieht ja auch traumhaft aus! In den österreichischen Alpen kann man auch an vielen Orten Canyoning betreiben. Wir wollen das unbedingt nochmal machen. Ganz gut, dass es auch ein paar nähere Möglichkeiten dafür gibt 😀
Liebe Grüße
Marie
So froh, dass Sie die Tour mit Henry’s Team bei Somoto Canyon Tours genossen haben. Wie die nuber ein Reiseveranstalter in der Region bieten wir Touren der Schlucht jeden Tag. Übrigens brauchen Sie keine Kopie des Reisepasses auf die Tour mitzunehmen.
Wir sind auch froh, die Tour mit eurem Team gemacht zu haben! Das mit dem Reisepass ist gut zu wissen, danke dafür 🙂
Liebe Grüße von Panama nach Nicaragua
Chris
Hey ihr 🙂 Somoto klingt richtig geil! Ich habe 2015 Canyoning für mich entdeckt und werde nächsten Februar nach Nica fliegen. Somoto steht jetzt ganz weit oben 🙂
Ich freue mich und würde euch nochmal kontaktieren, wenn die genauere Planung feststeht.
Toller Bericht – viele Grüße, Stefanie
Hallo Stefanie,
der Somoto Canyon ist auf jeden Fall eine Reise wert! Insgesamt hat uns der Norden von Nicaragua sehr gut gefallen. Wir hoffen, du hast viel Spaß 🙂
Gerne kannst du dich melden, wenn du weitere Infos brauchst.
Liebe Grüße
Chris