Honduras besitzt nicht das beste internationale Image. Lange galt San Pedro Sula als die gefährlichste Stadt der Welt oder die Mordhauptstadt und wurde erst kürzlich von Caracas in Venezuela abgelöst. Auch die Hauptstadt Honduras tummelt sich stets in den Top Ten dieses wenig schmeichelhaften Rankings. Warum zur Hölle wollten wir da dann hin?
Honduras stand, um ehrlich zu sein, nicht ganz oben auf der Liste der Länder, auf die wir uns am meisten gefreut hätten. Dies ist vor allem unserer Unwissenheit geschuldet. Wir kannten eben, wie viele, nur diese unsäglichen Listen und hatten nicht wirklich über Reiseziele recherchiert. Nach unseren zwei Wochen im Badboy-Land Zentralamerikas ist uns klar: Wir möchten nochmal zurück! Warum dies so ist, wollen wir dir hier näher bringen.
Inhaltsverzeichnis
Unsere Route in Honduras
Aufgrund unseres Visums von insgesamt drei Monaten für die Länder Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua, steuerten wir nur zwei unterschiedliche Destinationen in Honduras an, die es uns allerdings so angetan haben, dass wir in beiden viel länger blieben, als gedacht.
Útila
Útila ist eine Karibikinsel und bildet mit Roatan, Guanaja sowie weiteren kleinen Koralleninseln die Bay Islands. Bekannt ist die Insel für seine zahlreichen Tauchschulen und die günstigen Preise. Auch wir ließen es uns nicht nehmen den Padi Open Water Diver dort zu absolvieren. Das Riff ist traumhaft schön und regelmäßig werden Walhaie vor der kleinen Insel gesichtet.
Auch Nichttaucher können locker ein paar entspannte Tage auf der Insel verbringen.
Coral Beach Village Resort* | schöne Bungalows mit eigenem Strand in abgeschiedener Lage
Um weiter zum Lago de Yojoa zu reisen, hier entlang.
Aber auch für Nichttaucher gibt es genügend zu tun.
Lago de Yojoa
Zwischen San Pedro Sula und Tegucigalpa gelegen ist der Lago de Yojoa insbesondere für Bewohner der honduranischen Großstädte ein beliebtes Wochenendziel.
Wir übernachteten in der D&D Brewery, einer Mikrobrauerei mitten im Grünen. Neben Kajak fahren auf dem See kann man zahlreiche Wanderungen auf eigene Faust unternehmen und den Abend bei einem leckeren Craftbeer ausklingen lassen. Die Region gilt als ausgesprochen sicher und die Menschen dort sind freundlich und aufgeschlossen.
Transport in Honduras
Viele Touristen greifen auf die recht kostspieligen Shuttles zurück. Dies ist unserer Erfahrung nach jedoch nicht notwendig. Zwischen den größeren Städten verkehren recht komfortable Reisebusse und auch das Fahren im Chickenbus stellt kein größeres Hindernis dar. Sicherheitsstandards in den Reisebussen sind hoch. So wird das Gepäck vor der Fahrt gescannt und der Busfahrer sitzt abgschirmt hinter einer dicken Scheibe.
Die Fahrt mit der Fähre von La Ceiba nach Útila ist dabei leider kein Schnäppchen und schlägt mit 25 Euro (einfache Fahrt) zu buche. Tipps für die Strecke von Útila zum Lago de Yojoa findest du hier. Wer vom Lago de Yojoa weiter zum Somoto Canyon oder nach Esteli in Nicaragua fahren will, findet hier die passenden Infos.
Unterkünfte in Honduras
Wer auf Útila einen Tauchkurs absolviert bekommt meist die Unterkunft in dieser Zeit gestellt. Oftmals ist es darüber hinaus auch an Tagen, an welchen man Tauchen geht, inkludiert.
In der D&D Brewery am Lago de Yojoa sind die Zimmer geräumig, günstig und angenehm kühl. Am Wochenende sollte man dort vorreservieren, da es recht voll werden kann. Vergleicht die Zimmerpreise! Bei unserem Aufenthalt kostete ein Vierbettzimmer genauso viel wie ein Doppelzimmer.
Kosten in Honduras
Recht teuer waren unsere Transportkosten, was hauptsächlich auf die Fähre zurückzuführen ist. Auch ist Útila wesentlich teurer als das Festland. Gutes und günstiges Essen kann man in kleinen Restaurants und Straßenständen auftreiben. Wer schon immer einmal tauchen lernen wollte, kann das in Honduras für wenig Geld und in einer Topqualität bekommen! Unsere detaillierten Ausgaben kannst du auch nochmal hier nachlesen.
Essen in Honduras
In touristischen Gebieten wie Útila findet man diverse Leckereien aus aller Welt. Hier stellen wir dir ein paar unserer Lieblingsrestaurants vor. Natürlich findet sich viel Fisch auf der Speisekarte.
Eine unserer liebsten typischen Gerichte ist die Baleada. Ein Maistortilla, der mit Bohnenmus bestrichen und mit unterschiedlichen Zutaten befüllt wird. Käse, Ei und Huhn gehören zum Standard. Avocado macht sich aber auch ganz gut darin. Baleadas sind zudem noch richtig günstig und können zu jeder Tageszeit verputzt werden.
Sicherheit in Honduras
Wie in der Einleitung schon angeklungen, ist das Image des Landes um einiges schlechter als die Situation, die wir vorgefunden haben. Wir hielten uns bewusst nicht länger in großen Städten auf, da es dort nicht wirklich viel zu sehen gäbe und die Sicherheit durch brodelnde Bandenrivalitäten schwer einschätzbar ist.
Útila sowie die Region um den Lago de Yojoa gelten jedoch als durchaus sicher. Wir unternahmen Wanderungen ohne Guide und spazierten auf Útila im Dunkeln nach Hause, ohne dass uns etwas seltsam oder unsicher vorgekommen wäre. Auch hier gilt wieder: mit gesundem Menschenverstand kann man das Sicherheitsrisiko stark einschränken.
Meiner Meinung nach sollte man sich eine Reise nach Honduras nicht durch das schlechte Image vermiesen lassen. Überall trafen wir auf nette Leute, die sich freuten, dass Reisende ihr Land näher kennenlernen wollen.
Gib Honduras eine Chance
Wir bedauerten es sehr, nicht mehr Zeit für Honduras übrig gehabt zu haben, denn wir erlebten dort wahnsinnig schöne zwei Wochen. Das Land ist eines der Größten in Zentralamerika und touristisch größtenteils noch recht unerschlossen, so dass es einfach ist, authentische Einblicke zu bekommen und Kontakte zu knüpfen. Wilde Natur und eine traumhafte Unterwasserwelt, Dschungel, Wasserfälle und Mayaruinen – es gibt viel zu tun in Honduras!
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4 Kommentare
Hi Marie,
toller Artikel! Die ganze Region Zentralamerika steht noch auf meiner Wunschliste. Habt ihr in Honduras auch alleinreisende Frauen getroffen bzw. würdest du sagen, dass man dort als Backpackerin auch gut alleine klar kommt?
Viele Grüße
Imke
Hey Imke,
wir haben auch Mädels getroffen, die alleine unterwegs waren und die hatten eindeutig eine gute Zeit! Viele touristisch schon etwas besser erschlossene Regionen wie Útila oder auch der Lago de Yojoa gelten als sehr sicher. Brennpunkte wie die größeren Städte lassen sich ganz gut umschiffen. Falls doch eine Übernachtung dort ansteht, gibt es aber auch Hostels. In San Pedro Sula bieten sogar einige einen Abholservice vom Busterminal an. Es schadet nicht ein paar Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, aber auf der Reise hatten wir beispielsweise in Guatemala Situationen, in denen wir uns eindeutig unsicherer gefühlt haben als in Honduars. Es kommt natürlich auch immer stark auf das jeweilige Sicherheitsempfinden an, aber wir (oder auch die Frauen, die wir dort getroffen haben) waren ziemlich begeistert von Land und Leuten.
Liebe Grüße
Marie
Das ist auch unsere Erfahrung in Südamerika: mit gesundem Menschenverstand und Informationen, wo es eventuell riskant ist kann man sehr sicher reisen. Es gibt so viele Vorurteile, wie gefährlich Lateinamerika ist und alles wird über einen Kamm geschoren. Vor unserer ersten Reise nach Mexiko bekamen wir von allem Seiten zu hören: „Da wollt ihr alleine hin? Das ist doch viel zu gefährlich! “ Dabei ist das Risiko immer sehr punktuell und Taschendiebe gibt es auch in deutschen Großstädten.
Euch weiterhin viel Spaß und safe travels,
Gina
Hey Gina,
so sehe ich das auch! Gerade in Mexiko gibt es viele sehr sichere Regionen! Wir wurden ähnlich wie ihr auch davor gewarnt. Meist aber auch nur von Leuten, die noch nicht selbst dort waren. Alle anderen waren hellauf begeistert von Mexiko.
Wünsche euch auch noch weiterhin eine tolle, vorurteilsfreie Reisezeit 😉
Liebe Grüße
Marie