Die Ruinenstadt Butrint ist eine der beliebtesten Tourismusdestinationen in Albanien und wurde 1992 als erstes Welterbe in Albanien in die UNESCO-Liste aufgenommen.
Dabei blickt Butrint auf eine lange Geschichte und um die Stadt ranken sich gleich zwei verschiedene Gründungsmythen. Beide Legenden starten im brennenden Troja, was darauf schließen lässt, dass Butrint von trojanischen Vorfahren gegründet wurde.
Heute kannst du die weitläufige Ruinenstadt besuchen, die im gleichnamigen Nationalpark Butrint liegt. Dabei umfasst der Nationalpark eine Fläche von 94 Quadrat-Kilometern und ist Heimat zahlreicher seltener und gefährdeter Tierarten.
Wir werden dir in diesem Reisebericht mehr über die Geschichte und die wichtigsten Bauten in Butrint erzählen. Darüber hinaus schauen wir uns auch den Butrint National Park genauer an und geben dir Tipps für Aktivitäten, Restaurants und Unterkünfte in der Umgebung. Los geht es!
Chris ist über sechs Wochen kreuz und quer durch Albanien gereist und hat das Land fest in sein Herz geschlossen. Natürlich hat er auch einen Blick auf die Kultur geworfen und verrät dir seine wichtigsten Erkenntnisse über Butrint in diesem Artikel. Mehr über Chris >>
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Inhaltsverzeichnis
Butrint Albanien kurz und knackig
- Butrint ist eine Ruinenstadt im gleichnamigen Nationalpark im Süden von Albanien. Es ist eines der wichtigsten Ziele im Land.
- Die besten Sehenswürdigkeiten: Theater, Asklepsios Heiligtum & Baptisterium
- Unser Extratipp: Nimm die Autofähre, um auf die andere Seite des Vivar-Kanals zu kommen.
- Unser Unterkunftstipp: Im Hotel Sunway bekommst du in Ksamil schöne Doppelzimmer zu einem guten Preis.
- Unser Restauranttipp: Das ulu liegt zwar schon außerhalb des Parks, aber ist so gut, dass du dringend dort essen musst.
Die Geschichte hinter der Ruinenstadt Butrint in Albanien
Butrint wurde vermutlich ab dem 8. Jahrhundert vor Christus besiedelt. Aufgrund der geographischen Nähe stand Butrint unter griechischem Einfluss und wurde im Laufe der Zeit immer mehr hellenisiert. Die Stadt entwickelte sich prächtig und war bereits im 4. Jahrhundert vor Christus eine der größten der Region. Einige Bauten wie das Asklepsios Heiligtum stammen noch aus dieser Zeit.
Ab 228 vor Christus wurde Butrint dann römisches Protektorat. In der Folge geriet Butrint mehr und mehr unter römischen Einfluss, aber konnte sich dennoch eine gewisse Eigenständigkeit bewahren. Selbst Julius Cäsar besuchte Butrint und stieß die Gründung einer Veteranenkolonie an, die zu einer deutlichen Vergrößerung der Stadt führte.
Nach dem Untergang des Römischen Reiches blieb Butrint aufgrund seiner strategischen Lage umkämpft. Durch ständig wechselnde Herrschaften schlich sich aber ein schleppender Niedergang der Bedeutung von Butrint ein.
Dies änderte sich erst unter venezianischer Herrschaft, die bis Ende des 18. Jahrhunderts dauerte. In dieser Zeit wurde auch die gegenüberliegende dreieckige venezianische Burg gebaut.
Im Jahr 1799 eroberte dann Ali Pasha die Stadt und Butrint gehörte bis zum Beginn der albanischen Unabhängigkeit im Jahr 1912 zum Osmanischen Reich. 1992 wurde die Ruinenstadt Butrint dann zum ersten Weltkulturerbe in Albanien ernannt.
Die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Butrint
Die antike Ruinenstadt liegt auf einem Gebiet von ungefähr 16 Hektar und bietet den Besuchenden zahlreiche freigelegte Ausgrabungen zum Besichtigen. Für deinen Besuch solltest du daher zwei bis drei Stunden einplanen.
Die zehn wichtigsten Bauwerke und Sehenswürdigkeiten möchten wir dir gerne vorstellen. Wir orientieren uns dabei am Rundweg, der nach dem Eingang links herum geht.
Asklepsios Heiligtum
Das Heiligtum zu Ehren des griechischen Gottes Asklepsios stammt vermutlich aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. In der Folge wurden immer weitere Ausbauten vorgenommen und verschiedene archäologische Funde deuten auf die Wichtigkeit des Tempels im antiken Butrint hin.
Theater
Das Theater befindet sich direkt neben dem Asklepsisos Heiligtum und wurde schon im 3. Jahrhundert vor Christus erbaut. Unter römischer Herrschaft fanden viele Um- und Ausbauten statt und zum Schluss hatte das Theater vermutlich ein Fassungsvermögen von circa 2.000 Menschen.
Agora
Die Agora war ein Versammlungsplatz für die Bürger:innen von Butrint und stellte das Handels- und Gesellschaftszentrum der Stadt dar.
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Baptisterium mit dem berühmten Mosaikboden
Nachdem Butrint im 5. Jahrhundert einen eigenen Bischof bekam, wurde zu Beginn des 6. Jahrhunderts das Baptisterium errichtet. Die christliche Taufkapelle hat einen beeindruckenden Mosaikboden, der allerdings zu Schutzzwecken die meiste Zeit bedeckt ist und nur an wenigen Tagen im Jahr freigelegt wird.
Große Basilika
Auch die große Basilika stammt aus der frühchristlichen Zeit von Butrint und wurde im 6. Jahrhundert errichtet. In der Folge war sie bis hinein ins 16. Jahrhundert Sitz des Bischofs. Auch sie verfügte über einen reichhaltig verzierten Mosaikboden, der leider nicht mehr erhalten ist.
Löwentor
Das Löwentor stammt vermutlich aus dem 4. Jahrhundert vor Christus und zeigt einen Löwen, der einen Stier verspeist.
Venezianische Burg
Die venezianische Burg wurde im 13. Jahrhundert neben der antiken Akropolis errichtet. Von oben hast du einen guten Ausblick auf den Vivar-Kanal.
Dreieckige venezianische Burg
Diese Burg liegt auf der anderen Seite des Vivar-Kanals und wurde im 16. Jahrhundert ebenfalls unter venezianischer Herrschaft zur Sicherung des Vivar-Kanals errichtet.
Museum
Das Museum findest du innerhalb der Mauern der venezianischen Burg. Es wurde erstmals 1930 eröffnet, aber im Zuge des Lotterieaufstands im Jahr 1997 geplündert. Die meisten Ausstellungsstücke wurden allerdings wieder zurückgeführt und das Museum im Jahr 2005 wiedereröffnet.
Venezianischer Turm
Direkt hinter dem Eingang zur Ruinenstadt siehst du auf der rechten Seite den venezianischen Turm. Dieser stammt aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts und diente ebenfalls zur Sicherung des Kanals.
Eintritt und Öffnungszeiten für die Ruinenstadt Butrint
Es gibt in Butrint einen Plan mit täglichen Öffnungszeiten für den Sommer sowie für den Winter:
- 15. Mai bis 30. September von 9 bis 19 Uhr
- 01. Januar bis 14. Mai + 01. Oktober bis 31. Dezember von 9 bis 16 Uhr
Der Eintritt beträgt 1.000 Lek (= 9,70 Euro) pro Person. Kinder zwischen 12 und 18 Jahren zahlen 300 Lek (= 2,90 Euro) und unter 12 Jahren ist der Eintritt frei.
Es gibt zudem Ermäßigungen für Gruppen ab 12 Personen. Weitere Ermäßigungen gibt es für Behinderte, Studierende und Rentner:innen, wenn sie die albanische Staatsangehörigkeit besitzen.
Unser Extra-Tipp: Von Saranda oder Ksamil kannst du mit dem Bus nach Butrint fahren. Die einfache Fahrt kostet 200 Lek (= 1,90 Euro).
Alternativ kannst dich dieser geführten Tour in Saranda anschließen. Neben Butrint gibt es einen weiteren Stopp in Ksamil.
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Unsere 5 besten Tipps für den Besuch von Butrint in Albanien
Damit dein Besuch der Ruinenstadt Butrint ein voller Erfolg wird, haben wir dir unsere fünf besten Tipps für dich zusammengestellt:
- Komme am besten frühmorgens, da dann noch nicht so viel los ist und du der Hitze etwas ausweichen kannst. Gerade im Hochsommer kann es sehr heiß werden und du wirst einige Meter auf dem Gelände zurücklegen.
- Da Butrint auf einer Halbinsel liegt und von Wasser umgeben ist, kommen auf dem Gelände recht viele Mücken vor. Ziehe entweder lange und helle Kleidung an oder denke an ausreichenden Mückenschutz.
- Zieh vernünftige Schuhe (und keine Flip Flops) an, da die Wege unbefestigt sind und teilweise über hohe Stufen führen.
- Nimm ausreichend Wasser mit. Es gibt zwar auf dem Gelände ein Café, aber dieses ist für albanische Verhältnisse sehr teuer.
- Ein kleiner Snack kann nicht schaden. Vor allem, wenn du nach dem Besuch der Ruinenstadt noch weiter auf Entdeckungstour gehen möchtest.
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Was ist der Nationalpark Butrint?
Der Butrint National Park umfasst eine Fläche von 94 Quadrat-Kilometern. Zu ihm gehören unter anderem der Butrint-See, die Halbinsel Ksamil, die Feuchtgebiete des Vivar-Kanals sowie die Ebene von Vrina. Neben der Ruinenstadt gibt es noch weitere bedeutende archäologische Überreste wie zum Beispiel die Festung von Ali Pasha.
Der Nationalpark Butrint ist zudem ein wichtiger Rückzugsort für zahlreiche Tiere. Nirgendwo sonst in Albanien werden so viele Arten gefunden. Zu ihnen zählen die Unechte Karettschildkröte sowie die Mittelmeer-Mönchsrobbe.
Übrigens schlängelte sich bei unserem Besuch von Butrint eine riesige Schlange über den Weg. Vermutlich handelte es sich dabei aber nur um die für den Menschen ungefährliche Äskulapnatter. Generell sahen wir während unserer Rundreise durch Albanien viele überfahrene Schlangen auf den Straßen, aber im Butrint National Park gab es gefühlt die höchste Dichte an Schlangenleichen.
Fähre über den Vivar-Kanal
Wenn du nach deinem Besuch der Ruinenstadt Butrint noch die Ebene von Vrina im Nationalpark besuchen möchtest, kannst du dir mit der Autofähre eine Menge Zeit sparen.
Wir mussten zwar einmal schlucken, als wir erfuhren, dass die zweiminütige Überfahrt 700 Lek (= 6,75 Euro) kostet, aber wir haben uns ordentlich Zeit gespart, da wir nicht einmal um den Butrintsee herumfahren mussten.
Unsere Empfehlungen für Unterkünfte in Butrint
In der Nähe der Ruinenstadt gibt es leider keine guten Unterkünfte. Wir raten dir daher, entweder in Ksamil oder etwas nördlich von Ksamil zu übernachten – je nachdem, wie viel Ruhe du möchtest oder ob dir der Trubel von Ksamil gefällt.
Hotel Sunway: In Ksamil bietet dieses Hotel ein optimales Preis-Leistungsverhältnis. Alle Zimmer verfügen über einen Balkon und das ausgezeichnete Frühstück ist bereits im Preis inkludiert. Zum Stand sind es auch nur wenige Minuten zu Fuß.
Villa Ermali: Etwas abgelegener liegt dieses Haus für bis zu vier Personen. Du kannst dich mit der Küche selbstversorgen und der Garten verfügt über einen Grill sowie einen fantastischen Ausblick über die Küste. Ein Auto ist für die Villa Ermali aber dringend zu empfehlen.
Uns hat es übrigens richtig gut in Saranda gefallen. Dies liegt einige Kilometer nördlich vom Butrint Nationalpark und wir können dir die folgenden beiden Unterkünfte empfehlen.
Vila Xhani: Mit Abstand unsere Lieblingsunterkunft in Albanien. Du findest in der Vila Xhani verschiedene Apartments im Zentrum von Saranda. Das Highlight für uns war aber das super herzliche und gastfreundliche Ehepaar, das die Vila Xhani betreibt. Wir kamen als Fremde und gingen als Familie.
Rezidenca e Kalter: Etwas außerhalb des Zentrums liegt diese tolle Unterkunft. Das geräumige Apartment verfügt über alle Annehmlichkeiten und der riesige Balkon hatte einen traumhaften Ausblick aufs Meer.
Unser Geheimtipp für ein Restaurant
Nur durch Zufall entdeckten wir dieses großartige Restaurant, das streng genommen gar nicht im Nationalpark Butrint liegt. Weil wir aber so begeistert waren, möchten wir es dir nicht vorenthalten.
Das ulu ist ein relativ neues Restaurant direkt am Mursi-See gelegen. Es ist eine Zusammenarbeit von einem albanischen und einem schweizerischen Paar und bietet Fusionküche mit frischen Zutaten direkt aus dem Garten an.
Wir hatten ein Rote-Beete-Carpaccio, Falafel mit einem Kohlsalat sowie frischzubereitete Pasta und alles war mega lecker. Du kannst übrigens auch mit deinem Wohnmobil oder Camper auf dem Gelände stehen.
Ksamil
Ksamil ist der bekannteste Ort im Nationalpark Butrint und wird manchmal auch die Malediven Europas genannt. Während die Strände in Ksamil wirklich sehr schön sind, wagen wir dennoch zu bezweifeln, dass sie vergleichbar mit den Malediven sind.
Lies unseren Guide über den Ksamil Beach und mache dir dein eigenes Bild.
Und schau dir auch unseren Reisebericht über Ksamil in Albanien an, um zu erfahren, was du noch so alles in Ksamil machen kannst.
Saranda
Wie bereits oben erwähnt, hat es uns super in Saranda gefallen. Die kleine Stadt liegt wenige Kilometer vom Nationalpark entfernt und bietet neben einigen Stränden auch tolle Restaurants, Unterkünfte sowie Sehenswürdigkeiten.
Erfahre alles in unserem Reiseführer über Saranda in Albanien.
Und schau auch mal in unseren Guide zum Saranda Beach.
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Unser Fazit zu einem Besuch von Butrint
Die Ruinenstadt Butrint hat uns sehr gut gefallen. Wir fanden es mega spannend, mehr über die bewegte Geschichte von Albanien zu erfahren.
Da wir leider selten dazu lernen, sind wir auch in Butrint um die Mittagszeit gelandet. Aufgrund der Hitze und der anderen Touris raten wir dir aber, deinen Besuch lieber auf den Morgen zu verlegen.
Gut kombinieren kannst du deinen Besuch von der Ruinenstadt auch mit einigen weiteren Highlights im Nationalpark. Abschließen kannst du den Tag dann bei einem leckeren Essen im Restaurant ulu.
Häufig gestellte Fragen zu einem Besuch von Butrint Albanien
Nachfolgend möchten wir dir noch ein paar der häufigsten Fragen zu Butrint beantworten.
Vermutlich wurde das antike Butrint bereits im 8. Jahrhundert vor Christus gegründet. In der Folge stand Butrint u.a. unter griechischer, römischer, byzantinischer, venezianischer und osmanischer Herrschaft. Mehr zur bewegten Geschichte findest du in unserem Artikel.
Die Ruinenstadt Butrint liegt ganz im Süden von Albanien auf der Halbinsel Ksamil. Der Nationalpark Butrint umfasst sowohl die Ruinenstadt sowie die Halbinsel. Alle weiteren Infos findest du im Artikel.
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