Rio de Janeiro gehört für mich zu den aufregendsten Metropolen in Südamerika. Es ist einer dieser Sehnsuchtsorte, die einem irgendwie bekannt vorkommen, da man sie schon so oft gesehen hat und doch kann man sie nicht vollends begreifen.
Von Rio kennen die meisten vermutlich den Zuckerhut und die mächtige Christo Statue sowie die Strände Ipanema und Copacabana. Doch es gibt noch so viel mehr! Rio ist voller magischer Orte und unglaublicher Geschichten.
In diesem Reisebericht habe ich dir Tipps zu den coolsten Vierteln, Aussichtspunkten, Sehenswürdigkeiten und Insider Tipps für Rio de Janeiro gesammelt. Außerdem gebe ich dir noch ein paar praktische Reise Tipps zu Unterkünften, Sicherheit, Restaurants und dem berühmten Karneval an die Hand.
Rio trägt übrigens den Spitznamen Cidade Maravilhosa, die wunderbare Stadt, und ich kann dir eines sagen: eine Reise nach Rio de Janeiro wird dir auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben.
Inhaltsverzeichnis
Rio de Janeiro im Überblick
Rio de Janeiro gehört zu den Megastädten dieser Welt. Im Stadtgebiet leben schätzungsweise stolze 6,7 Millionen Menschen, in der Metropolregion sogar 13,3 Millionen.
Der Name Rio de Janeiro (übersetzt: Fluss des Januar) beruht auf dem Irrtum des Seefahrers Gaspar de Lemos, der dachte Rio läge an der Mündung eines Flusses. Tatsächlich liegt die Stadt jedoch in der Guanabara-Bucht.
Neben dem Meer ist die Stadt außerdem noch durch mächtige Granitberge, die Morros, geprägt, die Rio sein einzigartiges Aussehen geben und Ausläufer des zentralbrasilianischen Hochlands, der Sierra do Mar, sind. Zu den Morros gehören übrigens der Zuckerhut und der Corcovado, die ich euch später noch näher vorstelle.
Die Stadt ist in vier Bereiche gegliedert: Sul, Norte, Central und Oeste. In der Regel wirst du dich hauptsächlich in der Zona Sul und Central (Centro Histórico) aufhalten, da hier die meisten Sehenswürdigkeiten und schönsten Viertel liegen. In der Zona Norte lockt lediglich das Maracanã Stadion Fussballfans hin.
Hier ist eine kleine Übersicht, welche spannenden Viertel zur Zona Sul gezählt werden:
- Botafogo
- Copacabana
- Gávea
- Ipanema
- Jardim Botânico
- Leblon
Rio wächst immer weiter und das teils sehr unkontrolliert. So prägen das Stadtbild auch viele irregulare Siedlungen, die Favelas, die man oftmals an den Hügeln der Stadt emporwachsen sieht. Schätzungsweise leben ein Viertel der Bewohner von Rio de Janeiro in Favelas.
Sicherheit und Kriminalität in Rio
Rio de Janeiro hat ein Sicherheitsproblem, das sich in den letzten Jahren eher noch zugespitzt hat. Insbesondere Drogenbanden, die teils heftige Kriegswaffen besitzen, sorgen für zahlreiche Tote. Über Apps wie Fogo Cruzado (Kreuzfeuer) kann man sich informieren, wo Schießereien stattfinden.
Eine wichtige Figur war die Stadträtin Marielle Franco. Sie stammt aus einer Favela und setzte sich stark für die Bewohner und insbesondere die Bewohnerinnen der Favelas ein. Sie kritisierte offen die Polizeigewalt sowie den Umgang mit Kriminalität und Armut in Rio und ganz Brasilien.
Gerade ihr Einsatz für diejenigen, die immer noch wenig Mitspracherecht haben, machte sie sehr populär. 2018 wurde sie, kurz nachdem sie die Leitung für die Aufklärung von militärischen Interventionen in Brasilien übernommen hatte, erschossen. Ihr Tod löste zahlreiche Proteste aus und die Stimmen für ein Ende der Gewalt und Korruption und mehr Gerechtigkeit wurden lauter. Diese Hintergründe und die Unsicherheit, mit welcher zahlreiche Bewohner Rios jeden Tag konfrontiert sind, darf man nicht vergessen.
Dennoch sollte man nicht in Panik verfallen! Viele der Wahrzeichen sind gut geschützt und als Tourist bekommt man in den meisten Fällen recht wenig von der Kriminalität in der Stadt mit.
Ich habe mich in Rio nicht wirklich unsicher gefühlt und kann dir nur raten, dich an ein paar einfache Verhaltensregeln zu halten: Passe gerade an vollen Plätzen oder Verkehrsmitteln auf deine Wertsachen auf, stelle deinen Reichtum nicht öffentlich zur Schau, meide einsame, dunkle Orte und informiere dich am besten vor Ort, was momentan bedenkenlos gemacht werden kann und was nicht.
Kosten und Preise in Rio de Janeiro
Rio de Janeiro ist kein günstiges Pflaster. Generell ist Brasilien um einiges teurer als andere lateinamerikanische Länder wie Kolumbien oder Mexiko, die ich bisher besucht habe.
Die Preise sind nur etwas günstiger als in Deutschland. Günstig kann man oftmals auf der Straße essen. Insbesondere solltet ihr euch hier mit Acai den Bauch vollschlagen. Unterkünfte bewegen sich etwa zwischen 10 und 15 Euro für ein Dormzimmer. Der Transport in Rio ist recht erschwinglich und auch Uber ist nicht so teuer.
Es kommt natürlich ganz auf dich an, wie viel du ausgeben willst oder kannst, denn es gibt einige Unternehmungen in Rio, die kostenlos oder sehr günstig sind. Dann kommt man mit etwa 30- 40 Euro Tagesbudget mit allem hin.
Wenn ihr auch die großen Sehenswürdigkeiten besuchen wollt, schlagt auf das Budget nochmal 10-20 Euro oben drauf. Dann solltet ihr mit 50-70 Euro Tagesbudget bei einer Mittelklasseunterkunft gut zurechtkommen.
Vom Flughafen in die Innenstadt von Rio de Janeiro
Von Deutschland aus kommt man nach Rio de Janeiro leicht und vergleichsweise günstig mit dem Flugzeug. Wir checken meist unsere Flüge bei Skyscanner. Wenn du zeitlich etwas flexibel bist, kannst du so den einen oder anderen Schnapper machen.
Um vom Flughafen in die Innenstadt zu kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Uber: Uber ist die bequemste, schnellste und sicherste Variante, um vom Flughafen zu deiner Unterkunft in der Innenstadt von Rio de Janeiro zu kommen. Praktisch ist, dass im Flughafen kostenloses Wlan zur Verfügung steht. So kannst du die App auch ganz einfach ohne brasilianische Simkarte nutzen
- Offizielle Taxis: Auch offizielle Taxis findest du am Flughafen. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du am besten ein Taxi an einem Schalter organisieren und unbedingt darauf achten, dass es sich um offizielle Taxen handelt
- Bus: Mit dem BRT (Bus Rapid Transit) kann man in die Innenstadt fahren, bspw. nach Botafogo.
- Metro: Die Metro nimmst du am besten in die Innenstadt, wenn du nach Copacabana oder Ipanema musst.
Bus und Metro sind die günstigeren, aber auch die zeitintensiveren Verkehrsmittel.
Metro & Busse in Rio: Öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt
Rio de Janeiro hat ein ziemlich gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Meiner Erfahrung nach ist es gar kein Problem die Metro zu benutzen. Das Netz ist einfach zu verstehen und einige der Sehenswürdigkeiten können gut von den Metrostationen aus erreicht werden.
Ich habe mir einfach für 3 R$ (0,70 €) eine Prepaid Karte gekauft, die man immer wieder aufladen kann. Eine Fahrt mit der Metro kostet immer 4,30 R$ (1 €). Egal, wie lange du fährst. Auch einige Busse kannst du mit der Metrokarte nehmen. Allerdings habe ich das Bussystem als etwas undurchsichtiger empfunden und habe lieber die klimatisierte Metro genommen, wenn es ging.
Gerade abends solltest du verstärkt auf ein Uber zurückgreifen. Uber funktioniert ausgezeichnet und ist die sicherste Alternative in Rio unterwegs zu sein. Beachte jedoch, dass Uber nicht in allen Stadtteilen von Rio zur Verfügung steht. Beispielsweise fahren keine Uber in einige Teile von Santa Teresa.
Sehenswürdigkeiten in Rio de Janeiro
Rio de Janeiro hat einige sehr spannende Sehenswürdigkeiten, die es so nur in der brasilianischen Metropole zu sehen gibt. Die Stadt bildet eine tolle Mischung aus Natur, Kunst und Kultur und man kann wirklich Tage zubringen, die verschiedenen einzigartigen Viertel von Rio zu erkunden. Einige der spannendsten Orte stelle ich dir hier vor und gebe dir den einen oder anderen Geheimtipp.
Der Zuckerhut (Pão de Açúcar)
Mächtig thront er über Rio de Janeiro. Der 396 Meter hohe Zuckerhut ist eine der szenischsten Sehenswürdigkeiten in ganz Rio. Der Ausblick ist spektakulär und zu Recht zieht der Zuckerhut jährlich zahlreiche Besucher an.
Time deinen Besuch am besten so, dass du zum Sonnenuntergang oben bist. Dann wechselt der Himmel sekündlich seine Farbe und du siehst, wie die Stadt unter dir nach und nach erleuchtet wird.
Wenn du Fotos schießen willst, musst du allerdings früh da sein, da ansonsten die Plätze in der ersten Reihe weg sind und, wenn du den Corcovado ablichten willst, hast du mit Gegensonne zu kämpfen.
Man kann übrigens entweder mit der Seilbahn hochfahren, wandern oder eine Kombination aus beidem machen. Denn die Seilbahn legt etwa auf halbem Weg einen Stopp auf dem Granitfelsen davor, dem Morro da Urca ein. Bis hierhin kann man auch in einem etwa 45 minütigen Fußmarsch hochgehen. Der Start der kleinen Wanderung ist am Strand Praia Vermelha.
Die zweite Etappe kann man dann entweder mit der Seilbahn fahren oder klettern. Dafür gibt es zahlreiche Touren und einige Routen sollen auch für Anfänger geeignet sein.
Ich habe die gemütliche Variante gewählt und bin mit der Seilbahn, der Teleférico do Pão de Açúcar hinaufgefahren.
Die Seilbahn wird O Bondinho genannt und diese gibt es bereits seit 1912. Da die Gondeln komplett verglast sind, hat man auch schon beim Hochfahren einen unfassbaren Blick. Das Ticket kostet stolze 110 Reais (26 €), Studierende, Jugendliche bis 21 und Menschen über 60 Jahren zahlen die Hälfte.
Öffnungszeiten: 8:00 – 19:00 Uhr
Cristo Redentor auf dem Corcovado
Ein weiteres Wahrzeichen, das charakteristisch für Rio ist, ist der Cristo Redentor auf dem Corcovado Berg. Auch von hier oben hat man einen sagenhaften Ausblick über Rio de Janeiro. Der Cristo gehört übrigens zu den sieben neuen Weltwundern. Die Statue ist 38 Meter hoch, der Corcovado 704 Meter und somit deutlich höher als der Zuckerhut. Plane deinen Besuch am besten nicht an einem Wochenende, da es dann sehr voll sein kann.
Um hoch zu kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Wandern: Die Statue befindet sich im Tijuca-Nationalpark und es gibt einige Wanderwege hinauf zur Christusstautue. Informiere dich unbedingt vorher, ob die Wanderungen zu empfehlen sind. Als ich in Rio war, gab es einige Überfälle auf Touristen und man sollte nur in einer größeren Gruppe und mit einem Guide hinauf wandern. Die Wanderung startet im Park Lage und bennötigt etwa 2 Stunden. Beachte, dass du trotzdem Eintritt bezahlen musst.
- Minibus: Die Minibusse sind eine etwas günstigere Alternative, um zum Cristo hochzufahren. Sie starten an der Talstation von Paineiras Corcovado und lassen dich am Fuße der Christusstatue raus. Die Kosten sind fast gleich hoch wie bei der Zahnradbahn. Ich würde den Minibus wählen, wenn du keine Karten im Voraus gekauft hast und nicht lange anstehen willst.
- Zahnradbahn: Die szenischste Alternative ist es, mit der Zahnradbahn hinauf zu fahren. Dies kostet 79 R (18 €) mit Eintritt. Reserviere dir am besten vorab ein Ticket online, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Mein Geheimtipp: setze dich beim Hochfahren auf die rechte Seite (hinter den Fahrer), um eine spektakuläre Aussicht zu haben.
Es gibt auch eine Vielzahl an organisierten Touren direkt ab Copacabana. Wie hier die Preise sind, weiß ich allerdings nicht. Meiner Meinung nach ist es aber auch kein Problem, mit dem Uber oder den öffentlichen Verkehrsmitteln (fahre bis zur Haltestelle Cosme Velho) zum Corcovado zu gelangen. Je nachdem, mit wie vielen Leuten ihr unterwegs seid, ist Uber sogar die günstigste Alternative.
Öffnungszeiten: 8:00 – 19:00 Uhr
Jardim Botanico: Botanischer Garten
Der botanische Garten von Rio de Janeiro ist wunderhübsch. Hier kann man sich vom Trubel der Stadt erholen und auf kleinen Wegen zwischen beeindruckenden Pflanzen und dem atlantischen Regenwald umher wandern. Auch die Gewächshäuser lohnen einen Besuch. Bis vor kurzem lebten in dem See innerhalb des botanischen Gartens noch Wasserschweine, die größten Nagetiere der Welt. Diese wurden allerdings umgesiedelt.
Der Eintritt beträgt 15 R (3,50 €), 7,50 Reais (1,80 €) für Studierende
Öffnungszeiten: Mo: 12:00 – 18:00 Uhr, Di-So: 8:00 – 18:00 Uhr
Die Strände Ipanema und Copacabana + Insidertipps für Alternativen
Auch Ipanema und Copacabana sind weltweit ein Begriff. Es lohnt sich sehr, die beiden sehr vollen Strände bei einer Reise nach Rio de Janeiro zu besuchen. Hier tobt das Leben und man kann die Cariocas, so werden die Bewohner Rio de Janeiros genannt, beim Schaulaufen beobachten.
Mache dich bereit für gestählte Körper und sehr knappe Badebekleidung. Auf jeden Fall ein Erlebnis. Besonders schön ist es am Strand übrigens zum Sonnenuntergang. Schnapp dir am besten einen Caipi von einem der Strandbuden und genieße das Schauspiel.
Viel spielt sich in Rio am Strand ab. Ebenfalls ist surfen, insbesondere in den Favelas ein beliebter Sport und manchmal auch ein Sprungbrett auf die internationale Bühne der Surferszene.
Copacabana und Ipanema sind die bekanntesten Strände. Weitere, weniger bekannte und etwas familiärere Strände in Rio sind Barra da Tijuca und Praia de Itauna. Solltest du auf der Suche nach einsamen Traumstränden sein, dann entdecke die Ilha Grande in der Nähe von Rio mit einem der zehn schönsten Stränden der Welt.
Escadaria Selarón
Die Escadaria Selarón sind wohl die bekanntesten Treppen der Welt. Die bunten Stufen befinden sich im Künstlerviertel Santa Teresa und wurden vom chilenischen Künstler Jorge Selarón aus zahlreichen Fliesen, die er später aus aller Welt zugeschickt bekam, zusammengestellt.
Als er 1990 mit seinem Projekt begann, wurde er von seinen Nachbarn noch belächelt. Die Treppen sollten seine Hommage an das brasilianische Volk werden und Selarón selbst sagte, dass sie niemals vollends fertiggestellt werden und dieser verrückte Traum erst am Tage seines Todes enden würde.
Sealrón selbst wurde im Januar 2013 tot auf seinen Treppen gefunden. Die genauen Todesumstände sind nicht vollkommen aufgeklärt.
Die Escadaria Selarón ist mittlerweile eine der größten Sehenswürdigkeiten von Rio de Janeiro und wurde bereits in zahlreichen Magazinen oder Musikvideos (Snoop Dogg oder U2) gezeigt.
Insider Tipp: Gehe die Treppen bis ganz nach oben, um ein tolles Foto mit nur wenigen Menschen schießen zu können. Überraschend wenige Leute gehen die Treppen hinauf.
Insider Tipp 2: Das Restaurant Recanto da Lapa ist ein Kilorestaurant in der Nähe der Escadaria Selarón und bietet ein tolles und günstiges Buffet an.
Innenstadt von Rio de Janeiro
Auch solltest du dem Centro Histórico von Rio de Janeiro einen Besuch abstatten. Aber Achtung: gerade am Wochenende und abends ist das Zentrum wie leergefegt und nicht sicher. Gehe daher am besten unter der Woche und nicht zu spät ins Zentrum.
Besuche unbedingt das Theatero Municipal mit seinem prunkvollen Dach und dem hübschen Platz davor. Es gilt als eines der schönsten Theaterhäuser des Landes. Und das muss was heißen, denn Brasilien hat einige wunderschöne Theater zu bieten wie beispielsweise das Teatro Amazonas in Manaus.
Ebenfalls sehenswert ist der Paço Imperial. Im Kolonialgebäude des ehemaligen Kaiserpalasts ist heute ein kulturelles Zentrum und ein Museum untergebracht. Der Eintritt ist frei.
Um die Innenstadt von Rio zu erkunden, habe ich an einer Free Walking Tour teilgenommen.
Auch die Catedral Metropolitana solltest du dir, insbesondere auch von innen, ansehen. Die moderne Pyramide soll übrigens im Stile der Pyramiden der Maya erbaut worden sein.
Ebenfalls sehr sehenswert soll die Bibliothek Real Gabinete Portugues Da Leitura sein. Sie zählt zu den schönsten Bibliotheken der Welt und ist ein Must-see für Bücherwürmer in Rio. Außerdem befindet sich im Inneren die bedeutendste Sammlung portugiesischer Literatur außerhalb Portugals.
Museum of Tomorrow (Museu do Amanhã)
Das Museum von Morgen (Museum of Tomorrow) an Rios Waterfront ist ein beeindruckendes, futuristisches Gebäude und einer der most instagrammable Places in Rio de Janeiro.
Das Museum wurde vom spanischen Architekten Santiago Calatrava Valls entworfen im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016 und wertet das Hafenareal Rios auf. Das Museum widmet sich Themen wie der Zukunft, Erneuerbaren Energien oder dem Anthropozän.
Montags hat das Museu do Amanhã geschlossen und dienstags ist der Eintritt für alle frei. Ansonsten kostet es 20 Reais ( 4,80 €) Eintritt, zusammen mit dem Museu de Arte do Rio (MAM) 32 R (7,60 €).
Außerdem gibt es zahlreiche Vergünstigungen. Unter 21 Jahren zahlt man beispielsweise den halben Preis. Alle Informationen zu Ausstellungen und Preisen gibt es auf der offiziellen Seite des Museums.
Museo de Art do Rio
Das beeindruckende Kunstmuseum, Museo de Art do Rio, hat immer wechselnde Ausstellungen zu bieten. Es werden brasilianische und internationale Künstler ausgestellt. Der Eintritt beträgt 20 R$ (4,80 €), unter 21 zahlt man die Hälfte. Wer beide Museen, das Museo do Amanhā und das Museo de Art do Rio, besuchen will, kann mit einem Kombiticket nur 32 R$ (7,60 €) bezahlen.
Insider Spartipp: Am Dienstag ist das Museum für alle kostenlos!
Öffnungszeiten: Di- So 10:00 – 17:00 Uhr
Weitere spannende Museen in Rio
Rio hat noch eine Vielfalt an weiteren sehr spannenden Museen zu bieten. Ein herber Schlag war jedoch der Brand am 2. September 2018 im brasilianischen Nationalmuseum, dem Museu Nacional da Universidade Federal do Rio de Janeiro, der eine Vielzahl an Objekten zerstörte und eine große Lücke hinterlies. Daher findest du hier eine unvollständige Liste weiterer spannender Museen:
- Cultural Center of the Bank of Brazil: Eines der größten Kunstzentren der Welt
- Museu de Arte Moderna do Rio de Janeiro (MAM): Museum für moderne Kunst inmitten eines wunderschönen Gartens
- Museu da República: Das Museum im Palacio Catete beschäftigt sich mit der Geschichte Brasiliens
- Museu do Indio: Museum über die zahlreichen indigenen Kulturen in Brasilien
- Museu Nacional de Belas Artes: Das Museum stellt eine der wichtigsten Sammlungen brasilianischer Kunst aus
- Museu de arte contemporanea de Niteroi (MAC): Museum für zeitgenössische Kunst in einem abgefahrenen Gebäude des Architekten Oscar Niemeyer
Boulevard Olímpico und Porto Maravilha
Ebenfalls im ehemaligen eher heruntergekommenen Hafenviertel befindet sich die aufgewertete Flaniermeile Boulevard Olímpico. Besonders beeindruckend sind die Murals des brasilianischen Streetart-Künstlers Eduardo Kobra.
Das Werk nennt sich Etnias und ist einfach nur spektakulär. Es ist wirklich schwierig, das 190 Meter lange Kunstwerk komplett auf ein Foto zu bekommen. Anscheinend ist es das größte von einer einzigen Person geschaffene Kunstwerk. Repäsentiert werden indigene Völker von fünf Kontinenten. Es wird die Diversität gefeiert und betont, dass wir doch alle gleich sind. Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch des aufgehübschten Porto Maravilha.
Little Africa (Pequena África) & Cais do Valongo
Rund um den Pedra do Sal (der Geburtstätte des Samba), auf den ich später noch näher eingehen will, befindet man sich in dem Viertel, das als Little Africa bezeichnet wird aufgrund seiner starken afro-brasilianischen Community. Das Viertel gilt als die Geburtsstätte von Samba und dem brasilianischen Karneval.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Viertel sind: Die Statue von Mercedes Baptista, der ersten schwarzen Ballerina im Theatro Municipal do Rio de Janeiro und der Cais do Valongo, der Valongo Kai oder Valongo Wharf.
Obwohl der Kai zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadtgeschichte gehört, wird er oftmals bei einem Besuch übersehen. Der Kai ist das wichtigste Denkmal der Ankunft der afrikanischen Sklaven auf dem amerikanischen Kontinent und somit das wichtigste Denkmal eines der größten Verbrechen der Menschheit. Hier gingen schätzungsweise zwischen 500.000 und 1.000.000 Menschen an Land. Seit 2017 zählt der Cais do Valongo zum UNESCO Weltkulturerbe.
Ich habe Pequena África als Teil der African Heritage Free Tour besucht und kann diese Tour nur sehr empfehlen. Auf eigene Faust sollte man, gerade zu späterer Stunde (außer man geht zur Sambaparty), in der Gegend etwas aufpassen.
Park Lage
Ein weiterer hübscher Park, ganz in der Nähe des Jardim Botanico, ist der Park Lage. Von hier aus hast du einen beeindruckenden Blick auf den mächtigen Corcovado. Innerhalb des Parks gibt es kleine Seen und Höhlen.
Am bekanntesten jedoch ist der Palast, der die School of Visual Arts beherbergt. Im Inneren befindet sich, neben Ausstellungsräumen, auch ein Café. Ein Besuch lohnt sich wirklich, allerdings können sich gerade am Wochenende lange Schlangen bilden, um ein Foto zu schießen, da der Ort auf Instagram eine kleine Berühmtheit geworden ist. Man darf im Inneren übrigens nur Fotos mit dem Handy und nicht mit einer Kamera schießen. Schön ist es aber trotzdem.
Öffnungszeiten: Der Park ist jeden Tag von 8 – 17:00 Uhr geöffnet, im Sommer bis 18:00 Uhr. Die School of Visual Arts hat von Mo-Do von 9:00 – 19:00 Uhr geöffnet, freitags, samstags und sonntags bis 17:00 Uhr. Das Café im selben Palast hat jeden Tag von 9:00 – 23:00 Uhr geöffnet.
Favelas (Santa Marta in Botafogo)
Favelas werden in Rio de Janeiro nicht legale, in der Regel arme Siedlungen genannt. Der Name stammt von einer Kletterpflanze, da die Behausungen meist in die Hänge der Stadt gebaut werden und diese hinauf klettern. Daher haben viele der Favela-Bewohner die besten Aussichten der Stadt.
Teilweise sind die Favelas wie Rocinho, die größte von ihnen, eigene Städte in der Stadt. Daher unterscheiden sich die Favelas auch stark voneinander, manche kann man besuchen, in anderen kann es gefährlich werden. Einige der Favelas sind heute zu Touristenattraktionen geworden, wie die Favela Santa Marta beim Stadtteil Botafogo.
Santa Marta war eine der ersten Favelas, die befriedet wurde im Hinblick auf die sportlichen Großereignisse der Olympischen Spiele und der Fußballweltmeisterschaft. Heute kann man mit einer Seilbahn hinauffahren und die bunten Häuser von oben bestaunen. Außerdem ist Santa Marta heute für seine Michael Jackson Statue bekannt, dessen Musikvideo für „They don’t care about us“ in der Favela gedreht wurde.
Es gibt übrigens zahlreiche Tourenanbieter, die den Besuch von Santa Marta und teilweise anderen Favelas ermöglichen. Ich bin bei dieser Art von Touren immer sehr zwiegespalten (hier kannst du mehr über meine Gedanken zum Besuch der Comuna 13 in Medellín in Kolumbien lesen) und komme mir oft voyeuristisch vor.
Allerdings finde ich auch, dass dies die Lebensrealität vieler Cariocas ist, vor der man bei einem Besuch nicht die Augen verschließen sollte. Solltest du eine Favela besuchen wollen, informiere dich im Voraus, wo die Wertschöpfung der Tour stattfindet und achte darauf, dass die Bewohner der Favela von dem Tourismus etwas haben.
Feria de São Cristóvão
Die Feria de São Cristóvão ist eine riesige Markthalle mit allem, was man im Nordosten Brasiliens finden kann. Musik, Tanz und natürlich Essen. Hier kannst du außerdem Kunsthandwerk und Souvenirs erwerben.
Ganz cool, wenn man es bei seiner Reise durch Brasilien nicht in den Nordosten schafft. Allerdings ist immer eine ganze Menge los, besonders zur Mittagszeit am Wochenende, und mein Freund aus Rio meinte, dass es ihm zu touristisch ist. Für eine authentischere Markterfahrung wirf einen Blick in meine Insider Tipps in diesem Reisebericht.
Insider Tipps für Rio de Janeiro
Neben den echten Klassikern macht den Charme von Rio de Janeiro auch seine Vielseitigkeit und die ganzen kleinen Märkte aus, die der lebendigen Stadt etwas ganz besonderes verleihen. Entdecke hier meine Insider Tipps und erlebe Rio wie ein echter Carioca.
Ipanema Hippie Fair
Die Feria de Arte de Ipanema, oftmals auch Hippie Markt genannt, findet jeden Sonntag ab 10 Uhr auf dem Praça General Osório in Ipanema statt. Verkauft werden handgemachter Schmuck, Bilder und Souvenirs. Der Markt besteht bereits seit den 60er Jahren und hat sich mittlerweile zu einer kleinen Institution gemausert und ist ganz nett zum Schlendern.
Markt Uruguaiana
Der Mercado Popular da Uruguaiana ist um einiges wilder als der Hippie Markt. Es gibt eine Markthalle und rundherum die verschiedensten kleinen Lädchen. Auf dem Uruguaiana Markt und in den Straßen drumherum wird so ziemlich alles verkauft.
Besonders gut, wenn man auf der Suche nach Fälscherware oder einem heißen Outfit für den Karneval in Rio ist. Die Preise sind recht günstig und die Qualität der Waren schwankt stark zwischen den Verkaufsständen. Ein cooler Ort, wenn man eine authentische Markterfahrung in Rio de Janeiro haben will.
Confeiteria Colombo: das Kaffeehaus
Bereits 1894 wurde das edle Kaffeehaus Confeiteria Colombo in der Innenstadt von Rio de Janeiro eröffnet. Auf zwei Ebenen kann man zwischen Gold, Spiegeln und einer erhabenen Galskuppel Leckereien probieren. Trotz des exklusiven Ambientes kann man sich durchaus ein Küchlein leisten. Besonders lecker sollen hier die Brigadeiros sein. Eine schokoladige kleine Bombe sowie die Coxinhas, die typischen brasilianischen Kroketten.
Comuna
Das Comuna in Botafogo ist ein Mix aus Bar, Restaurant und Club. Ziemlich hip also. Die Burger sind außerdem wirklich hervorragend, die Stimmung gut und es ist eine der wenigen Locations, die vornehmlich elektronische Musik in Rio de Janeiro spielen. Ein wirklicher Insider Tipp, um das Leben der jungen hippen Cariocas zu erleben.
Kulturzentrum Instituto Moreira Salles (IMS)
Das Kulturzentrum Insituto Moreira Salles liegt im Stadtteil Gávea in der Zona Sul und ist ein echter Geheimtipp. Das IMS liegt malerisch und auch das Gebäude an sich ist eine Wucht.
Außerdem finden dort immer wieder einige der spannendsten Ausstellungen Rios statt, oftmals zum Thema Fotografie. Der Eintritt ist in der Regel frei. Auf dem Gelände gibt es auch ein Kino, das Independent Filme zeigt. Ein Besuch lohnt sich und im Anschluss kann man durch das mondäne Gávea schlendern.
Junta Local
Junta Local organisieren kleine lokale Bauernmärkte und Festivals. Hier kannst du leckere Gerichte und Lebensmitteln inmitten von hippen Cariocas shoppen. Die Märkte finden immer wieder an wechselnden Orten statt. Erlebe Rio wie ein Local und wirf mal einen Blick auf die Website von Junta Local, ob gerade ein Markt während deiner Reise nach Rio stattfindet.
Viertel in Rio de Janeiro: wo eine Unterkunft wählen?
In einer solch großen Stadt wie Rio de Janeiro unterscheiden sich die Viertel stark voneinander. Wo du deine Unterkunft wählst, würde ich von deinem Budget, deinen Vorlieben und der Zeit, die du in Rio de Janeiro verbringen willst, abhängig machen.
Um dir deine Entscheidung zu erleichtern, stelle ich dir hier kurz die spannendsten und schönsten Viertel von Rio de Janeiro vor und gebe dir Tipps für Unterkünfte. Ich empfehle dir ein Viertel in der Zona Sul zu wählen, da man hier gut angeschlossen ist und einige der spannendsten Sehenswürdigkeiten hier zu finden sind.
Ich selbst habe übrigens bei einem Freund von mir in Copacabana gewohnt, was eines der beliebtesten Viertel für einen Urlaub in Rio ist.
Copacabana
Copacabana liegt am Strand und hat eine gute touristische Infrastruktur. Hier mangelt es nicht an kleinen Shops, Restaurants und Unterkünften. Die gute Anbindung sowie die Lage direkt am Meer machen Copacabana zu einer guten Ausgangslage. Allerdings war ich etwas überrascht, dass dieses durchaus sehr bekannte Viertel von Rio de Janeiro etwas abgerockt daherkommt, was ihm in meinen Augen jedoch einen gewissen Charme verleiht.
Unterkünfte in Copacabana:
- Suítes/Studios Privados Copacabana*: Ein unglaubliches Preis-Leistungsverhältnis bieten die kleine Ferienwohnungen in Copacabana. Inklusive ist sogar eine Klimaanlage und eine sehr herzliche Gastgeberin.
- Quarto Copacabana*: Ebenfalls sehr günstig und zu einer top Qualität kann man in diesem Homestay übernachten. Der Gastgeber hat die besten Insider Tipps der Stadt auf Lager und man ist nur einen Block vom Strand in Copacabana entfernt.
- Miramar Hotel by Windsor*: Direkt am Strand gelegen ist das hübsch designte Miramar Hotel. Besonders cool sind der kleine Rooftop Pool und das umfangreiche Frühstücksbuffet.
Ipanema
Ipanema liegt direkt neben Copacabana und teilt die positiven Eigenschaften der Lage mit seinem etwas wilderen Nachbarn: sehr gute Anbindung, touristische Infrastruktur und direkt am Strand. Das Viertel ist etwas schicker und teurer als Copacabana.
Unterkünfte in Ipanema
- CaviRio – Esquina farme de amoedo*: Guter Preis, hübsches Zimmer und nette Mitbewohner im Herzen von Ipanema. Für alle, die auf der Suche nach einer ehrlichen und authentischen Unterkunft in Top Lage und mit allen Annehmlichkeiten sind.
- JM Guesthouse Ipanema*: Direkt um die Ecke vom Strand in Ipanema und einer Metrostation ist man hier bestens angebunden. Außerdem bekommt man für einen unschlagbaren Preis ein modernes Zimmer mit Frühstück und mit Gaby eine herzliche und hilfsbereite Gastgeberin.
- Hotel Arpoador*: Sehr stylisches Hotel von einem Architekten designt. Man hat eine ausgezeichneten Blick auf den Zuckerhut von der Terrasse mit Rooftop Pool. Der Strand ist direkt um die Ecke und Frühstück ist inklusive. Was will man mehr?!
Leblon & Gávea
An Ipanema schließt sich der mondäne Stadtteil Leblon an. Hier ist alles recht teuer und schick. Solltest du auf der Suche nach einem schicken Stadtteil sein, schau dir auch mal Gavea an. In beiden Stadtteilen kann man entspannt durch die Straßen schlendern und trifft auf hippe Leute und sehr gute Restaurants. Auch gibt es in Leblon einen der schönsten Strände der Stadt.
Unterkünfte in Leblon und Gávea
- Leblon The best of Brazil*: Eine Ferienwohnung, wie man sie sich wünscht: herzlich, in bester Lage und ein Ort zum Wohlfühlen. Es gibt jeden Morgen handgemachtes Frühstück mit frischen Früchten.
- Promenade Palladium*: Nicht weit vom Strand in Leblon entfernt findet man hier geräumige Suites. Besonderes Schmankerl sind der Pool und das inkludierte Frühstück.
- Janeiro Hotel*: Ein Traum ist dieses sehr liebevolle und moderne Hotel mit Meerblick. Der Rooftop Pool, das üppige Frühstücksbuffet und die eigenen Liegen am Strand von Leblon runden das exklusive Ambiente perfekt ab.
Botafogo
Botafogo ist ein gehobenes bürgerliches Viertel und hat mir sehr gut gefallen. Hier ist es durchaus sicher, es gibt viele coole Restaurants und Bars und man begegnet nicht so vielen Touristen. Zwar liegt Botafogo nicht an einem Schwimm-Strand, aber sehr zentral, sodass es ein guter Ausgangspunkt für eine Erkundung von Rio de Janeiro ist. Botafogo ist für alle die richtige Wahl, die ein authentischeres Viertel suchen.
Unterkünfte in Botafogo
- Injoy Hostel*: Blitzsauberes und modernes Hostel in einer sehr ruhigen und sicheren Gegend. Optimaler Ausgangspunkt für Stadterkundungen.
- OYO 135 Hotel Plaza Espana*: Kleines und charmantes Hotel zu einem unschlagbaren Preis. Die Lage ist hervorragend und das Frühstück ist sogar inbegriffen.
- O Veleiro B&B*: Ein kleines Paradies mitten in Rio. Das Bed and Breakfast ist geschmackvoll eingerichtet und man bekommt ein leckeres Frühstück dazu. Besonders schön ist der kleine Garten mit Pool, wo auch mal riesige Schmetterlinge oder kleine Äffchen vorbeischauen.
Jardim Botanico
Jardim Botanico ist das Viertel, in welchem der botanische Garten liegt und es befindet sich nördlich von Leblon und Gávea. Das Viertel ist sehr entspannt und hübsch und auch nicht so überlaufen wie Ipanema oder Copacabana. Es gibt viele kleine Lädchen, Boutiquen und hippe Cafés. Ebenfalls ein sehr guter Ausgangspunkt.
Lapa
Nachts erwacht Lapa zum Leben. Es ist das Ausgehviertel und das ist nur schwer zu übersehen, wenn nachts zahlreiche Stände mit Caipirinha in Lapa aufpoppen. Während nachts das Leben in Lapa tobt, ist es tagsüber eher verlassen und nicht wirklich sicher. Ich würde dir daher nicht unbedingt empfehlen, eine Unterkunft in Lapa zu wählen, außer du legst den Fokus deiner Reise auf das Nachtleben. Lapa hat jedoch durchaus ein paar hervorragende Unterkünfte zu bieten.
Unterkünfte in Lapa
- Hotel Selina Lapa Rio de Janeiro*: Wir sind bekennende Fans der Selina Hostels. Denn selten sind Hostels so schön und bieten eine solch große Auswahl an Aktivitäten. Auch das Selina in Rio enttäuscht nicht und ist der perfekte Ort, um auf der Dachterrasse den Abend in Lapa mit einem Cocktail zu starten.
- Vila Galé Rio de Janeiro*: Für einen sehr guten Preis kann man hier zwischen Lapa und Santa Teresa in einem schönen Hotel mit riesigem Pool residieren. Besonders toll ist das Frühstück, wo es auch typisch brasilianisches Essen wie Tapioca gibt.
Santa Teresa
Santa Teresa gilt als Künstlerviertel und hat zahlreiche kleine Cafés und Galerien. Das Viertel liegt hoch oben auf dem Berg und von dort aus hat man eine grandiose Aussicht.
Santa Teresa ist durchaus beliebt bei Touristen und sehr charmant. Allerdings gibt es in letzter Zeit gehäuft Berichte von Überfällen auf Touristen, die in den kleinen und verwinkelten Gassen von Santa Teresa ausgeraubt wurden. Daher wird momentan davon abgeraten, alleine in einsamen Ecken umherzustreunen. Beachte auch, dass Uber nicht überall in Santa Teresa verfügbar ist.
Bonde: Rio de Janeiros älteste Bahn
Ich bin mit der Bahn Bonde durch das Viertel gefahren, was ein ausgezeichneter Weg ist, einen Überblick zu bekommen. Der Weg ist durchaus szenisch und man fährt über das Aquädukt am Eingang von Lapa. Hier ist sogar ein bisschen Nervenkitzel dabei. Los geht es am Platz Largo dos Giumaraes. Die Bonde Straßenbahn ist übrigens eine der ältesten Straßenbahnen weltweit und wird auch von Einheimischen als Transportmittel genutzt.
Kosten: 20 Reais (4,75 €) / Öffnungszeiten: Mo – Fr: 8:00 – 17:00 Uhr, Sa: 10:00 – 17:00, So: 11:00 – 16:30 Uhr
Da sich die Sicherheitslage schnell ändern kann, lohnt es sich immer, sich kurz vor der Reise und insbesondere vor Ort zu informieren, ob sich die Sicherheitslage in Santa Teresa wieder verbessert hat.
Unterkünfte in Santa Teresa sind:
- Casa Nova Hotel*: Unglaublich, dass man in diesem hübschen Hotel bereits Doppelzimmer für unter 30 € bekommt. Man hat nämlich einen Pool auf der Dachterrasse und ein tolles Frühstück mit frischgepressten Säften inklusive.
- Mama Shelter Rio de Janeiro*: Das hübsche Hotel lässt Instagram und Interior Herzen höher schlagen (schaut euch unbedingt die Bilder auf Booking an!). Jedes Zimmer ist kunstvoll dekoriert und eine stylische Bar gibt es auch. So kann man Santa Teresa komplett genießen.
- Casa Amarelo Boutique Hotel*: Eine weitere Augenweide in Santa Teresa ist die Casa Amarelo. Untergebracht ist das Hotel in einer alten Stadtvilla von 1904. Innen ist es stilvoll und modern, hat einen Pool sowie einen grandiosen Ausblick. Ein stilvoller Ort der Entspannung.
Restauranttipps für Rio de Janeiro
Die brasilianische Küche ist nicht unbedingt für ihre ausgeklügelten Gewürze bekannt. Doch in Rio gibt es eine Fülle an ausgezeichneten Restaurants, die keine Wünsche offen lassen.
Ich kann dir nur empfehlen, so viel Acai wie möglich zu essen, denn das war mit Abstand das größte kulinarische Highlight in Brasilien. Als kleiner und günstiger Snack zwischendurch eignen sich die Pāo de Queijo, brasilianische Käsebällchen, die besonders warm hervorragend schmecken.
Ich hatte übrigens in ganz Brasilien vom Essen nie Magenbeschwerden und würde es als sehr sauber einschätzen. Hier kommen also, neben dem schon genannten Comunha, meine liebsten Restaurants für Rio de Janeiro.
In der Regel zahlt man für ein Essen in einem normalen Restaurant zwischen 7-10 Euro (abhängig von der Lage). Günstige Alternativen (wenn man nicht so viel Hunger hat) sind die Kilo-Buffets, wo man nach Gewicht sein Essen bezahlt.
Frontera: Kilo Restaurant
Das Frontera befindet sich (unter anderem) in Copacabana und Ipanema und ist ein etwas gehobeneres Kilo-Restaurant. Die Kilo-Restaurants gibt es oft in Rio de Janeiro. Hier kannst du dir an einem Buffet den Teller voll machen und zahlst nach Gewicht.
Im Frontera kann man entweder nach Gewicht bezahlen oder die All you can eat Option wählen. Dann kann man neben der reichhaltigem Auswahl auch so viel Pizza essen, wie man will. Es gibt internationale Klassiker und brasilianische Köstlichkeiten. Man kann sich außerdem von mächtigen Fleischspießen Stücke abschneiden lassen.
Adresse Ipanema: Rua Visconde de Pirajá, 128
Balada Mix
Gesunde und frische Optionen, wie Salat oder Bowls, gibt es im Balada Mix in Copacabana. Für alle, die großen Hunger mitbringen, gibt es dort auch Burger. Leckeres Essen in einem entspannten Ambiente und ein bisschen Surfer Chic.
Adresse: R. Francisco Otaviano, 50
Emporio Jardim
Im Viertel Jardim Botanico befindet sich das Emporio Jardim. Hier kann man ausgezeichnet frühstücken. In der eigenen Bäckerei wird wirklich gutes Brot hergestellt und auch die Mittag- und Abendkarte klang sehr verlockend und recht gesund. Die Preise sind etwas gehoben, aber für die Qualität der Speisen und das Ambiente ist es durchaus angemessen. Der optimale Ort für alle, die auf Reisen deutsches Brot vermissen.
Adresse: R. Visc. da Graça, 5
Karneval und Ausgehen in Rio de Janeiro
In Rio de Janeiro ist immer was los und man kann jeden Tag auf einer feurigen Party seine Tanzkünste zum besten geben. Witzig fand ich, dass je nach Wochentag die beste Location eine andere ist. Da ich einen Freund von mir in Rio besucht habe, habe ich hier einige coole Insider Tipps zum Ausgehen in Rio de Janeiro für dich.
Pedra do Sal
Montags und freitags geht man zum Pedra do Sal (übersetzt: Salzstein). Rund um eine Sackgasse im Herzen von Little Africa wird Samba zur Livemusik getanzt. Und wo sollte dies besser gehen als hier, denn der Pedra do Sal gilt als Geburtsstätte des Sambas. Ursprünglich war dieser Teil der Stadt ein Quilombo Dorf. Mittlerweile ist es aber der Ort einer der besten Partys der Stadt geworden.
Es wimmelt nur so von Menschen und Caipirinhas sowie Snacks werden an den zahlreichen Straßenständen verteilt. Die Stimmung ist ausgezeichnet, alle tanzen zu Live Musik und man findet einen bunten Mix aus Einheimischen und internationalem Publikum vor. Die Gegend ist tagsüber übrigens etwas zwielichtig und auch abends solltest du hier am besten mit dem Uber hinfahren und dich nicht zu weit vom Zentrum entfernen.
Für mich ist der Besuch bei einer Reise nach Rio Pflicht! Denn hier kommt man in Kontakt und kann die feiernden Carioca in Action erleben. Außerdem ist die Musik hervorragend und einige der größten Sambias haben in Pedra do Sal bereits gespielt.
Caipirinha Bar Lapa
Eine hübsche Bar mit ausgezeichneten Shots und Caipirinha ist die Caipirinha Bar in Lapa. Hier geht man vor allem am Wochenende und Samstag hin. Auch das restliche Lapa ist eine gute Idee, wenn man eine Runde feiern gehen will, denn es ist einiges auch auf der Straße vor den zahlreichen Bars und Clubs los und die Caipirinhas an den Straßenständen sind lecker, stark und günstig.
Karneval in Rio & Bloccos
Auch außerhalb des Karnevals kann man in Rio de Janeiro den brasilianischen Karneval erleben. Da die Gruppen, die beim Umzug mitlaufen, rund um das Jahr üben, veranstalten sie immer wieder kleinere Umzüge, Bloccos genannt. Diese können ganz unterschiedlich aussehen, bestehen aber meist aus Livemusik mit vielen Trommeln, Tänzern und Tänzerinnen und farbenfrohen Kostümen.
Viele Leute schließen sich den Bloccos an und ziehen mit ihnen in einer Art Miniumzug durch die Straßen. Unbedingt empfehlenswert! Wenn du wissen willst, wann und wo ein Blocco stattfindet, schaue wie die Einheimischen auf dem Instagram-Profil vom Sigue el Blocco nach.
Aussichtspunkte in Rio de Janeiro
Wenn man den Kater der rauschenden Partynächte in Rio überstanden hat, lockt die Natur in und um der Stadt zu einem Ausflug. In und um Rio gibt es ein paar beeindruckende Berge, von welchen man eine grandiose Aussicht auf die Stadt hat.
Mit der Cristo Statue, dem Zuckerhut und Santa Teresa habe ich dir schon einige Klassiker vorgestellt. Es gibt aber noch mehr grandiose Aussichtspunkte, die es sich zu besuchen lohnt, wenn man etwas mehr Zeit hat. Beachte allerdings, dass das Wetter in Rio oft diesig ist und das die Sicht erheblich einschränken kann. Es lohnt sich, das Wetter zu checken und früh zu kommen.
Morro Dois Irmãos
Der Morro Dois Irmãos, die zwei Brüder, liegt über der Favela Vidigal und um den Berg mit der fantastischen Aussicht zu besteigen, nehmt ihr in der Regel eine längere Anreise auf euch.
Der Dois Irmãos ist übrigens mit über 500 Metern höher als der Zuckerhut.
Um dort hinzukommen, müsst ihr mit dem Bus zum Fuße der Favela Vidigal fahren und von dort aus könnt ihr euch mit einem Mototaxi zum Eingang des Wanderwegs bringen lassen, der am Rande eines Fußballfelds liegt und Campo do Vidigal heißt. Ab dort ist es noch etwa eine knappe Stunde Fußweg, der sich jedoch lohnt.
Oben angekommen, kannst du die Zona Sul, Corcovado und den Pão de Açúcar sehen. Da die Wanderung mittlerweile sehr populär ist, sollte man früh los und kann sie in der Regel auch ohne Guide absolvieren. Frage, bevor du die zwei Brüder erklimmst aber am besten nochmal in deiner Unterkunft oder bei Einheimischen nach, ob es zur Zeit deines Besuchs empfehlenswert ist.
Pedra de Gávea
Der Pedra da Gávea ist mit 844 Metern der höchste Monolith an der Küste von Brasilien. Hoch und runter brauchst du etwa 4 ½ – 5 Stunden und die Wanderung ist anstrengend.
Um zum Startpunkt zu gelangen, suche Trail to Pedra de Gávea in Google Maps und nehme am besten ein Uber oder Taxi, um dorthin zu kommen.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kannst du bis Jardim Oceânico fahren, musst von dort aus allerdings weitere 2,3 km zu Fuß zum Startpunkt des Trails gehen. Solltest du Höhenangst haben oder nicht trittsicher sein, überlege dir den Gávea lieber mit einer Tour zu besuchen und schaue dir vorher mal Bilder von Carrasqueira, dem heikelsten Part der Wanderung an. Und entscheide dann, ob es ein Trail für dich ist. Belohnt wird man mit ordentlich Adrenalin und einer grandiosen Aussicht.
Rio de Janeiro meine Erfahrung
Rio de Janeiro ist eine Stadt, die sich nur schwer beschreiben lässt. Sie ist vielseitig und bietet einen Mix aus Natur und Stadt, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Mächtige Berge, Seen und Nationalparks trennen die verschiedensten Viertel voneinander. Auch ist in Rio immer was los und wer Lust hat, den Samba und Party auf brasilianisch zu erleben, der ist hier richtig. Die Cariocas sind sehr offen und zeigen gerne, was sie haben. Insbesondere an den Stränden.
Man sollte bei all dem nicht vergessen, dass es innerhalb der Stadt große Unterschiede zwischen arm und reich gibt und man beim Thema Sicherheit in Rio durchaus hier und da aufpassen muss. Allerdings sollte man sich auch nicht verrückt machen lassen.
Ich habe mich trotzdem sehr wohl gefühlt und war von der Stadt ganz begeistert. Bei einer Reise nach Brasilien solltest du Rio keinesfalls aussparen.
Um einen guten Überblick zu bekommen, würde ich drei bis vier Tage in Rio einplanen. Länger ist natürlich auch immer toll, denn dann kannst du auch einen der Aussichtspunkte besuchen und meine Insider Tipps ausprobieren. Rio, die Cidade Maravilhosa, wird wohl keinen kalt lassen. Sie ist voller Gegensätze, anziehend und abstoßend zugleich, aber garantiert nicht langweilig.
Ich hätte jedenfalls nochmal Lust zurückzukommen, um noch tiefer in die Stadt einzutauchen.
Warst du schon einmal in Rio de Janeiro? Mich interessiert ganz besonders, wie du die Stadt erlebt hast. Schreibe mir gerne, wenn du noch weitere Fragen oder Anmerkungen hast!
Mehr Reiseinspiration
- Ab an den Traumstrand! Nur einen Katzensprung von Rio de Janeiro entfernt ist die traumhafte Ilha Grande, eine der schönsten Inseln, die ich jemals gesehen habe.
- Das ultimative Abenteuer in Brasilien kannst du im Amazonas erleben. Alles, wie du einen unglaublichen Survival Trip in den Amazonas von Brasilien organisierst, erfährst du natürlich bei uns.
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2 Kommentare
Hallo Marie,
erstmal ein riesengroßes Kompliment und ganz herzlichen Dank für den tollen Bericht über die Cidade Maravilhoso. Obwohl ich die Stadt, die mich bereits bei dem ersten Besuch in einen magischen Bann gezogen hat, bereits mehrfach besucht habe, bin ich total begeistert über mir unbekannte Tipps wie z.B. die montägliche Samba am Pedra do Sal in Little Africa. Ich freue mich schon sehr, nächste Woche mal wieder für ein paar Tage in Rio zu sein, morgens an der Copacabana zu joggen, die brasilianische Lebensfreude bei einem leckeren Caipirinha aufzusaugen oder abends am Arpoador einen romantischen Sonnenuntergang zu genießen. Neben einem Besuch von Pedra do Sal steht als weitere Neuigkeit eine Tour auf den Morro Dois Irmaos auf dem Programm, wenn es die Sicherheitslage erlaubt.
Falls Ihr mal wieder in Brasilien seid und Reiseziele sucht, die noch nicht im Visier von Kreuzfahrtschiffen und weltweiten Charterflügen sind, könnt Ihr im Nordosten von Brasilien in der Gegend um Natal fündig werden. Dies ist seit Jahren unsere bevorzugte Ecke um dem europäischen Winter bei 30 Grad Luft- und 28 Grad Wassertemperatur zu entfliehen und neue Reiseziele mit tollen kulinarischen Köstlichkeiten zu erkunden.
Liebe Grüße
Volker
Lieber Volker,
ich freue mich total über deinen Kommentar und, dass du noch den einen oder anderen Tipp entdecken konntest. Deine Pläne klingen jedenfalls hervorragend und ich hätte auch große Lust nochmal ein paar Tage in Rio und in Brasilien zu verbringen.
Der Nordosten von Brasilien wurde uns tatsächlich schon öfters empfohlen und reizt uns sehr. Bei meiner ersten Reise habe ich mich schweren Herzens dann doch für den Amazonas und gegen den Nordosten entschieden. Da will ich auf jeden Fall aber auch mal hin 🙂
Danke für deine Tipps und ganz viel Spaß bei deiner Reise nach Brasilien.
Marie