Die verstreut liegenden Dörfer des Lago de Atitlan halten einen bestimmt für mehrere Wochen beschäftigt. Alle strahlen einen eigenen Charme aus, sind mal mehr oder weniger touristisch und die Bevölkerung der verschiedenen Dörfer sprechen teilweise sogar andere Sprachen.
Entspannt reist es sich mit den kleinen Booten, den Lanchas, aber auch Busse verkehren zwischen den einzelnen Dörfern. Während unserer Zeit am Lago de Atitlan konnten wir fünf verschiedene Dörfer näher kennenlernen.
Inhaltsverzeichnis
San Pedro la Laguna
Wir verbrachten drei Wochen in San Pedro la Laguna. Hauptsächlich mit entspannen und Spanisch lernen. San Pedro ist der Platz der Backpacker. Zahlreiche Cafés, Restaurants und Bars mit internationalen (oftmals israelischen) Angeboten machen einen angenehmen Aufenthalt möglich. Rauchschwaden ziehen durch Gringolandia und keiner scheint es eilig zu haben.
Bezwingt man den Berg des Dorfes landet man im echten Stadtkern San Pedros und trifft mit steigender Höhe auf immer weniger Touristen. Näheres zu San Pedro und den Aktivitäten dort kannst du hier nachlesen.
San Juan la Laguna
Nur eine kurze Fahrt entfernt liegt der nächste Nachbar von San Pedro, San Juan. Von San Pedro aus kann man anscheinend gefahrlos in das kleine Dorf wandern, sollte jedoch nicht die Strecke zwischen San Juan und San Pablo auf eigene Faust begehen, da es dort öfters zu Überfällen auf Fußgänger kommen soll.
Wer darauf keine Lust hat, kann auch auf einen der zahlreichen Pickups aufspringen, die in regelmäßigen Abständen vor der katholischen Kirche in San Pedro abfahren oder mit einem Tuk-Tuk die Reise antreten.
Im Rahmen einer Nachmittagsaktivität unseres Spanischkurses besuchten wir eine Kooperative aus Weberinnen. Insgesamt ist San Juan touristisch viel weniger erschlossen als San Pedro und daher auch um einiges ruhiger. Sanfter Tourismus und authentische Einblicke in das Leben der Tzutujil, dem dort heimischen Mayavolk, kann man in San Juan erhaschen.
San Marcos la Laguna
San Marcos ist nur eine zehnminütige Lancha-Fahrt (einfache Fahrt: 10 Quetzales) von San Pedro entfernt. Es gilt als das Hippie- und Heiler-Dorf des Sees. Überall werden Yoga, Massagen, Pilzanbau Workshops und so allerlei mehr, das man auf der Reise zu sich selbst gebrauchen könnte, angeboten.
Nahe am Wasser ist alles bunt angemalt und sehr auf Tourismus ausgelegt. Wandert man etwas höher in das eigentliche Dorf hinein, sieht es dort schon ganz anders aus und im Vergleich zum Zaubergarten nahe des Hafens fast schon trist.
Unser Ziel war in San Marcos hauptsächlich der Naturpark. Der Eintritt kostet dort 15 Quetzales. Es gibt einige Wanderwege zu Aussichtspunkten und der See ist dort herrlich unverschmutzt. In San Pedro haben wir uns bis zu unserer Abreise nicht wirklich ins Wasser getraut, da dies an vielen Stellen alles andere als einladend aussah.
Neben wandern und plantschen lockt eine über zehn Meter hohe Sprungplattform. Nachdem wir in Semuc Champey gekniffen haben, überkam uns jetzt doch der Wagemut und wir sprangen in den Abgrund. Adrenalin pur und für ein Angeber-Foto lohnte sich der Sprung auch.
Santiago la Laguna
Santiago wird szenisch von zwei Vulkanen eingerahmt. Eine Fahrt von San Pedro nach Santiago dauert ca. 40 Minuten und kostet 25 Quetzales. Die Boote nach Santiago legen vom kleineren Hafen San Pedros ab.
Obwohl Santiago von den Einwohnern her die größte Stadt ist, ist der Tourismus hier noch nicht so richtig angekommen. In der Hafengegend gibt es die obligatorischen Souvenirstände und ein paar Restaurants, aber in der Innenstadt waren wir eher die einzigen Touris, die durch die Gassen streunten.
Freitags und sonntags ist Markt- und Hauptbesuchstag in Santiago. Wir haben es mal wieder nicht früh genug aus dem Bett geschafft, um den Markt in seiner vollen Blüte zu sehen. Zu unserer Verteidigung sei gesagt, dass wir uns am Abend zuvor auf der Quinceñera unserer Gastschwester ziemlich verausgabt hatten.
Unser eigentliches Ziel in Santiago war auch der Maximon (sprisch: Maschimon). Ein immer rauchender Heiliger, die jedes Jahr in einem anderen Haus in Santiago zu finden ist. Am einfachsten stöbert man diese Figur auf, indem man sich von Kindern auf der Straße dort hinführen lässt. Uns ist das aber ziemlich unangenehm wildfremde Kinder auf der Straße anzuquatschen und so entschieden wir uns kurzerhand ein Tuk-Tuk zum richtigen Haus zu nehmen.
Das Zimmer, in welchem der Maximon aufgestellt war, bot einen grotesken Anblick. Weihnachtliche Beleuchtung, Kerzen und zahlreiche rauchende und trinkende Männer. Traditionell bringt man dem Maximon nämlich Zigaretten und Rum mit, dem anscheinend auch seine Bewacher nicht abgeneigt sind.
Für Touristen kostet die Besichtigung zwei Quetzales pro Person und extra zehn Quetzales für Fotos. Interessant dies mal zu sehen, aber nach ein paar Minuten zog es uns wieder hinaus aus diesem dunklen Raum voll rauch- und alkoholgeschwängerter Luft.
Panajachel am Lago de Atitlan
Panajachel, oder einfach auch nur Pana genannt, ist das Touristenmekka des Sees. Von San Pedro aus braucht man ca. 45 Minuten mit einem Lancha und die Fahrt kostet 25 Quetzales. Pana eignet sich gut um einige Einkäufe zu erledigen.
Man findet dort eine Markthalle, Supermärkte und so allerelei kleine Geschäfte. Da wir in der Nebensaison da waren, wirkte auf uns alles recht verwaist. Nach ein bisschen Schlendern und einem Friseurbesuch von Chris hatten wir auch schon genug gesehen und kehrten Pana den Rücken.
Die Dörfer des Lago de Atitlan sind vielseitig und bieten für jeden Reisenden ein passendes Plätzchen. Wir hatten viel Spaß bei unseren Erkundungstouren. Obwohl wir uns recht lange am Lago de Atitlan aufhielten, kam, dank der vielen Ausflugsmöglichkeiten nie Langeweile auf. Und eines haben alle Dörfer gemeinsam: sie liegen am wohl malerischsten See Zentralamerikas!
Welches Dorf würdest du am liebsten besuchen oder hast du bereits einen Favoriten am Lago de Atitlán? Verrate es uns einfach in den Kommentaren!
2 Kommentare
Wow…das hat sich in den letzten 25 Jahren aber mächtig verändert…da war ich das letzte Mal da…Sehr schöne Berichte auf eurer Seite!
Guckt doch mal, ob ihr euren Blog nicht auch bei Nomadistan.de, meinem Reiseblogprojekt als Linksammlung, erst Anfang des Monats gestartet, listen wollt.
Kostenfrei und ohne Verpflichtung. Wäre eine Bereicherung, würde mich freuen.
Saludos de Tina von Nomadistan und Manfred Miraflores
Hallo Tina und Manfred,
kann mir gut vorstellen, dass sich der Tourismus noch sehr weiterentwickelt hat dort. Ist ja auch ein atemberaubender See! Vielen Dank für den netten Kommentar! Sind gerne bei euch mit an Bord.
Liebe Grüße
Marie