Das Reisen in Kolumbien ist preislich gesehen eher in der Mittelklasse. Im Vergleich zu Mittelamerika ist das Reisen in Kolumbien etwas teurer, im Vergleich zu vielen Ländern in Südamerika, jedoch etwas günstiger. Wir hatten ein Tagesbudget von 36,18 Euro in der Hauptreisezeit und haben eine ganze Menge gesehen und unternommen.
Damit du auch mit kleinem Budget eine unvergessliche Rundreise durch Kolumbien erleben kannst, haben wir dir in diesem Reisebericht unsere besten Spartipps für Kolumbien gesammelt, die wir während unseren zwei Monaten im Land angewendet haben.
Denn wer an der richtigen Stelle ein paar Pesos einspart, kann diese für andere schöne Dinge raushauen.
Spartipps für Kolumbien #1 – Essen
Wer uns kennt, weiß, dass wir Essen lieben und das typische Essen eines Landes auszuprobieren für uns zum Reisen einfach dazugehört. Darum wollen wir dich nicht auffordern beim Essen zu sparen, jedoch gibt es ein paar einfache Tricks seine Kosten für Essen zu minimieren, ohne dafür auf Qualität zu verzichten. Der einfachste Trick dabei lautet: Machs‘ wie die Einheimischen!
Almuerzos
Wie in den meisten Ländern von Zentral– und Südamerika gibt es auch in Kolumbien sehr günstige Mittagsmenüs. Die meisten dieser Almuerzos kosten in lokalen, einfachen Restaurants zwischen einem und vier Euro.
Für diesen Preis kann man das Essen nicht mal selbst kochen. Das Besondere an den Almuerzos in Kolumbien war, dass die Qualität und Menge dieser Menus del Día die anderen von uns bereisten Länder um Längen übertrifft. Ein Menü beinhaltet meistens: eine Suppe oder Eintopf, ein Hauptgericht und einen frischen Saft oder selbstgemachte Limonade. Manchmal bekommt man sogar noch einen kleinen Nachtisch dazu.
Oben auf dem Bild siehst du ein Beispiel für ein typisches Almuerzo. Satt wird man bei der Menge bestimmt und wir haben eigentlich immer sehr lecker und ausgewogen gespeist.
Empanadas, Arepas, Tamales und Pinchos – Unsere Streetfood Lieblinge in Kolumbien
Kolumbien hat eine riesige Auswahl an Empanadas. An zahlreichen Straßenständen und kleinen Imbissen werden die leckeren gefüllten Teigtaschen angeboten. Preise für Empanadas betragen meist nur 50 Cent.
Empanadas kann man zu allen Tageszeiten, auch zum Frühstück essen. Meist gibt es noch eine scharfe Soße mit Zwiebeln dazu. Meistens sind die Füllungen sehr fleischhaltig, wer jedoch die Augen offen hält, kann auch vegetarische Variationen entdecken.
Empanadas waren für uns immer ein kleiner sättigender Snack für Zwischendurch. Man kann sie übrigens auch sehr gut als Proviant zu Ausflügen mitnehmen.
Auch Arepas sind ein sättigender und günstiger Snack und den solltet ihr euch bei eurer Reise durch Kolumbien nicht entgehen lassen. Arepas sind Maisfladen die entweder belegt oder gefüllt werden. Auch hier sind der Fantasie bei den Zutaten keine Grenzen gesetzt.
Während ich die klassischen, nur mit Käse belegten, Arepas etwas trocken fand, waren die gefüllten Arepas ein wahrer Gaumenschmaus. In Cartagena am Plaza de Santísma Trinidad im Stadtteil Getsemani gibt es besonders leckere Arepas an den Straßenständen.
Pinchos sind Fleischspieße, die ebenfalls an Straßenständen verkauft werden und meistens über offenem Feuer gegrillt werden. Für etwa einen Euro bekommt man die Fleischspieße bereits. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Straßenständen und manche pimpen die Spieße sogar mit etwas Gemüse und einer Marinade auf.
Tamales sind ein Gericht, das zu allen Tageszeiten gegessen werden kann. In Kolumbien sind die Tamales sehr reichhaltig und erinnern an die Nacatamales aus Nicaragua. Wer hungrig im Viertel La Candelaria in Bogota unterwegs ist, kann seinen Hunger mit diesen günstigen und reichhaltigen Snacks stillen.
In Kolumbien haben wir, aufgrund der günstige Preise, recht selten selbst gekocht und trotzdem meist nicht wirklich viel für Essen ausgegeben. In den meisten Unterkünften ist ein Frühstück dabei und mit einem Almuerzo und den leckeren Snacks kann man locker seinen Tag zu einem kulinarischen Highlight werden lassen.
Hier findest du übrigens unsere Restaurant-Lieblinge in Bogotá. Schon wenn wir an das Sant Just zurückdenken läuft und das Wasser im Mund zusammen!
Spartipps für Kolumbien #2 – Transport
Der öffentliche Transport in Kolumbien ist sehr komfortabel und dementsprechend auch nicht gerade günstig. Von anderen Reisenden haben wir oftmals gehört, dass die Preise in den Bussen auch verhandelbar sind. Wer zeitlich etwas flexibel ist, sollte seine Bustickets nicht zu sehr im Voraus buchen. Wenn kurz vor der Fahrt die Busse nämlich noch nicht voll besetzt sind, fallen die Preise.
Eine weitere Möglichkeit Geld beim Transport zu sparen ist statt einem Taxi ein Uber zu nehmen. Auch ist das Nutzen von Uber um einiges sicherer, da die Autos getrackt werden. Unsere kolumbianischen Freunde haben uns sogar gesagt, dass wir Taxis am besten vermeiden sollten. Damit du Uber auch außerhalb des Wifis deiner Unterkunft nutzen kannst, solltest du dir eine kolumbianische Simkarte zulegen. Diese kosten umgerechnet nur 10.000 COP (ca. 2,80 €) und sind leicht in jedem Handyladen zu erwerben.
Spartipps für Kolumbien #3 – kostenlos Geld abheben
Es hat sich vermutlich schon rumgesprochen, dass die DKB und auch die comdirect die Gebühren der Automaten nicht mehr zurückerstatten. Du musst zwar von deiner Bank aus keine Gebühren bezahlen, aber die individuellen Gebühren, die jeder Automat erheben kann, bekommst du nicht mehr zurück.
Darum kann man bares Geld sparen, wenn man bei einer Bank abhebt, die keine Automatengebühren erhebt. Die Bank BBVA bietet zum Beispiel den Service kostenlos an.
Spartipp für Kolumbien #4 – Leitungswasser
Im Gegensatz zu den meisten Ländern in Zentralamerika kann man das Leitungswasser in einigen Städten in Kolumbien trinken. Hier solltest du aber immer in deiner Unterkunft nachfragen, ob das auf den jeweiligen Ort zutrifft. Da Wasser in den Läden oftmals teurer ist als Softdrinks, kann man so ein bisschen Geld sparen. Jedoch sollte man keinen Gaumenschmaus erwarten, denn meistens schmeckt das Wasser etwas nach Chlor.
Spartipps für Kolumbien #5 – Studentenrabatte
Wenn du noch studierst und einen Studentenausweis besitzt, besser noch sogar einen internationalen Studentenausweis hast, kannst du bei den Eintritten auch als ausländischer Studierender Vergünstigungen bekommen. Beim Tayrona Nationalpark zahlt ihr zum Beispiel statt 12 €, nur etwa 2,30 Euro Eintritt.
Kolumbien war eines der wenigen Länder unserer Reise durch Mittel- und Südamerika, wo man oftmals auch als ausländischer Studierender Rabatte erhalten hat. Sonst hatten wir das lediglich in Costa Rica öfters erlebt.
Spartipps für Kolumbien #6 – Free Walking Tours
Um Free Walking Tours gibt es einen Hype in Kolumbien. Es gibt kostenlose Grafitti Touren, Pablo Escobar Touren, Comuna 13 Touren,… Dass diese Touren tatsächlich nicht free sind, sondern ein Trinkgeld erwartet wird, ist natürlich klar. Wie hoch das ausfällt und welche Vergütung fair ist, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Auch bekommt man bei diesen Walking Touren oftmals tolle Tipps für lokale Restaurants, Bars und Aktivitäten, die meistens günstiger sind, als die im Reiseführer angepriesenen.
Hier erfährst du mehr über die Free Graffitti Tour in Bogotá sowie andere kostenlose Aktivitäten in der Hauptstadt.
Spartipps für Kolumbien #7 – Sonntage ausnutzen
Sonntag ist in Kolumbien Ausflugstag! Auf den Straßen tobt das Leben, teilweise werden Straßen für Fußgänger und Fahrradfahrer gesperrt und viele Märkte finden sonntags statt. Auch der Eintritt in viele Museen ist sonntags umsonst.
In unserem Guide für Bogotá haben wir dir eine Vielzahl an kostenlosen Aktivitäten (einige an einem Sonntag) in der wilden Hauptstadt Kolumbiens zusammengetragen. Wenn du ganz gewieft bist, dann plane deine Route so, dass du in den Städten, oder zumindest in Bogotá, über das Wochenende da bist.
Du siehst: Mit unseren Spartipps für Kolumbien ist es ziemlich einfach an den richtigen Stellen den einen oder anderen Peso einzusparen ohne auf etwas zu verzichten. Viele der Tipps haben wir uns von Einheimischen abgeschaut. Das gesparte Geld haben wir übrigens direkt wieder in Aktivitäten und schöne Unterkünfte umgewandelt. Ein paar Tipps haben wir dir unten verlinkt.
Kolumbien ist auch mit kleinerem Budget ein tolles Reiseland und man kann viel erleben, ohne zu tief in den Geldbeutel schauen zu müssen. Wie schon in der Einleitung erwähnt waren wir zur Hauptreisezeit in Kolumbien, zwischen Dezember und Januar, unterwegs. Dadurch hatten wir insbesondere bei den Unterkünften teils höhere Preise. Wenn du zur Nebensaison nach Kolumbien reist, kannst du das Land vermutlich sogar noch etwas günstiger erleben.
Hast du noch weitere Ideen, wie man schlau in Kolumbien sparen kann, ohne dass man auf Komfort verzichten müsste? Teile deine besten Spartipps mit uns in den Kommentaren!
Mehr Reisetipps für Kolumbien
Jetzt musst du dich nur noch entscheiden was du mit dem ganzen gesparten Geld anfangen möchtest! Wir haben eine große Auswahl an tollen Möglichkeiten. Ein paar Anregungen findest du in unseren Kolumbien Reiseberichten.
- Verschaffe dir einen Überblick mit unserem ultimativen Kolumbien Backpacking Guide! Darin stellen wir alle von uns besuchten Orte vor und geben Tipps für Reiserouten.
- Einen eigenen Artikel haben wir über kostenlose Aktivitäten in Bogotá verfasst. Die Stadt hat nämlich eine ganze Menge für Sparfüchse zu bieten! Und wirf auf jeden Fall auch einen Blick in unseren Insider Guide zum Stadtteil La Candelaria in Bogotá.
- Was kostet eine Rundreise durch Kolumbien? Die genaue Aufstellung findest du, wie immer, bei uns.
- Zu den schönsten Erlebnissen gehört der Besuch des Amazonas von Kolumbien und die charmante Dschungelstadt Leticia.
- Ebenfalls das Paragliden in San Gil, ein Besuch der Tatacoa Wüste oder Wandern in der Kaffeezone rund um Salento sind tolle Möglichkeiten das gesparte Geld wieder auszugeben.
- Für alle, die die Karibik lockt, haben wir Guides zu den schönsten Stränden im Norden von Kolumbien geschrieben, wie rund um Santa Marta, den Tayrona Nationalpark, Palomino oder den ultimativen Strandspot Capurganá.
4 Kommentare
Hallo Marie und Chris,
erst einmal vielen Dank für diesen sehr guten und interessanten Reisebericht / Blog über Kolumbien. Ich werde Ende Januar 2019 für knapp 6 Wochen das Land bereisen und da kommen mir aktuelle (!) Infos gerade gelegen. Ich habe den Bericht wahrlich aufgesaugt und gleich für meine Reise abgespeichert.
Eine Korrektur zum kostenlosen Geld abheben habe ich dann doch. Mit der DKB VISA kannst du in jedem Land unter einer Bedingung auch weiterhin Geld abheben. Man muss „Aktivkunde“ sein!
„Grundsätzlich erhalten alle Neukunden mit Eröffnung des DKB-Cash für 1 Jahr den Status Aktivkunde. Damit profitieren sie vom weltweit kostenlosen Bezahlen und Abheben an Geldautomaten. Erfolgt ein monatlicher Geldeingang von mindestens 700 Euro, bleibt der Aktivkunden-Status erhalten.“ (Quelle DKB) https://www.dkb.de/banking/Service/Aktivkunde.html
Vielleicht ist das ja für euch und an die anderen Worldtraveler hilfreicih.
Macht weiter so!
Hallo Jens,
vielen lieben Dank für dein Lob. Mit Kolumbien hast du dir ein wundervolles Reiseland ausgesucht und wirst eine tolle Zeit haben. Wir wünschen dir schon mal ganz viel Spaß und sag gerne bei Fragen Bescheid!
Danke auch für deinen Tipp. Wir beziehen uns allerdings bei den Gebühren auf die Automatengebühr, die man leider nicht mehr von der DKB erstattet bekommt. Die DKB erstattet ihren Aktivkunden nur die internen Gebühren, die bei einer Abhebung im außereuropäischen Ausland fällig sind.
Liebe Grüße
Chris
Was nutzt ihr denn für eine Kamera? 🙂 die Fish Eye Bilder sind toll.
LG
Hallo Emily,
für diese Bilder haben wir die Gopro Hero+ LCD verwendet. Das ist mittlerweile schon ein etwas älteres Modell.
Liebe Grüße
Marie